“Biosprit”: Unterstützen Sie den Aufruf der Wissenschaftler

Europas Agrosprit verschlingt die Regenwälder

„Wenn für die Nahrungsmittelproduktion genutzte Landflächen umgewandelt werden, um darauf Agrosprit-Pflanzen anzubauen, dehnt sich die Landwirtschaft an anderen Orten weiter aus. Dies führt häufig zu neuer Entwaldung und Zerstörung natürlicher Ökosysteme, besonders in den tropischen Gebieten der Entwicklungsländer“,begründen die Wissenschaftler auf ihrer Webseite.

„Es handelt sich dabei nicht um eine zukünftige Entwicklung, sondern dies findet bereits jetzt statt.“ Weiter erklären die Wissenschaftler in ihrem Schreiben: „Wenn die Landnutzungsänderungen von der EU nicht berücksichtigt werden, kann das Ziel für erneuerbare Energie im Verkehrssektor nicht zu echten CO2-Einsparungen in der Praxis führen. Es wäre am Ende bloß eine Übung auf dem Papier, die weit verbreitete Abholzung und höhere Nahrungsmittelpreise fördert.“

Hintergrund des Aufrufes sind die Versuche der EU-Kommission, ihre gescheiterte Politik mit dem schädlichen Agrarsprit um jeden Preis weiterzuführen. Die Kommission hat dazu eigens in Auftrag gegebene Studien zurückgehalten oder umschreiben lassen, weil diese nicht die gewünschten Ergebnisse – sprich CO2-Einsparungen durch Agrosprit – lieferten.

Hauptproblem ist der enorme Landverbrauch der Pflanzenenergien. Um den von der EU vorgegeben Anteil von 10 Prozent erneuerbare Energien im Verkehrsbereich zu erfüllen, müssen Millionen Hektar Ackerland mit Energiepflanzen belegt werden. Da landwirtschaftliche Flächen weltweit knapp sind, wird der benötigte Platz auf Kosten der Nahrungsmittelproduktion und in Tropenwaldgebieten geschaffen. Europa ist mit seinen Plänen auf weiter steigende Importe von Biodiesel aus Ölpalmen und Soja sowie Ethanol aus Mais und Zuckerrohr angewiesen.

Die Unterzeichner des Dokuments berufen sich auf wissenschaftliche Fakten und sind über jeden Verdacht erhaben, von Interessen beeinflusst zu sein. Sie stammen aus allen Bereichen von Wissenschaft und Wirtschaft sowie vielen Ländern wie den USA, Deutschland, den Niederlanden, Kenia, Indien, Australien, usw. Dazu gehören u.a. der Nobelpreisträger Kenneth Arrow, Professor Emeritus an der Stanford Universität und Daniel Kammen, der für erneuerbare Energien zuständige Cheftechniker der Weltbank.

Die EU und die Bundesregierung müssen nun endlich handeln. Anstatt unseren exzessiven Energieverbrauch von fossilen Quellen auf Agrarenergien umzustellen, muss dieser drastisch gedrosselt werden. Die rollenden Spritfresser müssen endlich von den Straßen verbannt und die öffentlichen Transportsysteme ausgebaut werden.

Bitte unterschreiben Sie den Brief an die Europäische Kommission hier >>

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