Ahnenmedizin – Was Schlangen, Vögel oder Wolfsmilch uns verraten

Diesen Artikel teilen:  
© kevron2001, Olga Itina, Eray, karepa/alle Adobe Stock – Collage raum&zeit

Es gibt viel mehr Zeiten und Räume, die in jeder Sekunde auf uns wirken, als uns das bewusst ist.Wir unterliegen Einflüssen von Ahnen, verborgenen inneren Räumen und archetypischen Mustern, ohne es zu wissen. Kim Fohlenstein hat faszinierende Zusammenhänge entdeckt und systematisier...
Weiter lesen

Ahnenmedizin – Was Schlangen, Vögel oder Wolfsmilch uns verraten
Von Kim Fohlenstein (HP), Mühltal – raum&zeit Ausgabe 209/2017

Es gibt viel mehr Zeiten und Räume, die in jeder Sekunde auf uns wirken, als uns das bewusst ist.
Wir unterliegen Einflüssen von Ahnen, verborgenen inneren Räumen und archetypischen Mustern, ohne es zu wissen.
Kim Fohlenstein hat faszinierende Zusammenhänge entdeckt und systematisiert. Ihre umfassenden Erkenntnisse helfen, das große Ganze zu verstehen, anzunehmen und sich mit diesem Kosmos an vielfältigen Möglichkeiten spielerisch neue Lösungen zu erarbeiten.

Raus aus der Stagnation

Als Menschenkinder haben wir Ziele und Wünsche. Dafür steht uns hier auf der Erde eine bestimmte ungewisse Menge an Zeit zur Verfügung. Alle unsere Bewegungen werden von Gedanken und Gefühlen begleitet oder geleitet und sind gleichzeitig getragen und geführt von kosmischen Kräften.
Gelegentlich gelangen Menschen in stagnierende Situationen mit entsprechenden scheinbar unüberwindlichen Gefühlen und Aufgaben. Hier ist es meines Erachtens die Kunst, offenen Herzens in den Kern der Stagnation vorzudringen.
Unsere menschlichen Gehirne sind so aufgebaut, dass der logische Verstand ein alter Wächter ist zum Eingangstor in unsere Herzkammern, in denen unsere Seelenaufgabe aufbewahrt wird. Wir benötigen seinen zustimmenden Einlass, um in die Offenheit der Herzensenergie zu gelangen. Solange wir Angst haben vor ihm, sind wir schlichtweg noch nicht reif genug für die Passage in die nächste Ebene.

Schlangenmittel öffnen Tore

Einer der Anfänge des Kartensets Makrokosmos war sicherlich die Beobachtung aus dem homöopathischen Teil meiner Praxisarbeit, dass Schlangenmittel als eine Art Torwächter fungieren können. Das heißt, dass sie in der Lage sind, das Tor ganz grundlegend für den Heilungsverlauf zu öffnen.
So bemerkte ich zum Beispiel, wie ein homöopathisches Mittel, das sehr passend erschien, erstaunlicherweise aber überhaupt nichts bewirkte, in der Verbindung mit einem dazu passenden Schlangenmittel seine Wirkung entfalten konnte. Das Schlangenmittel verabreichte ich hierbei in einer sehr hohen Potenzierung, von mir Ahnenpotenz genannt. Ähnlich verhielt es sich mit Mangelzuständen an Mineralstoffen, deren Speicher sich trotz guter Medikamente nicht auffüllen ließen, bis das passende Schlangenmittel dazu kam. Bis hierhin war es immer ein intuitives Gefühl, das mich zur Wahl des Schlangenmittels bewegte. Es war das sichere Gefühl, dass etwas „sehr Altes“ gleichzeitig anwesend war.
Dieses Gefühl wollte ich sichtbar und nachvollziehbar machen, weil es für mich offensichtlich viel Potenz enthielt. Weitere Voraussetzungen für den Geburtsweg dieses neuen Handwerkszeuges bildeten wohl die Gewissheiten, dass:
1. Zeit nicht linear zu verstehen ist,
2. jedem Symptom, Gefühl oder Erlebtem eine hohe Intelligenz inne wohnen muss und
3. die Potenzierung in der Homöopathie kongruent zur Zeit des Entstehungsmomentes zu verstehen ist

Wenn Ahnenfeld auf Hier und Jetzt trifft

Meine persönliche Forschung führte mich zuallererst in das Zusammenwirken eines alten Ahnenkonfliktes mit einem persönlichen Problem im „Hier und Jetzt“. Als Beispiel wählte ich die Verbindung von zwölf Schlangengiften und zwölf Tiermilchen als rein kognitive, homöopathische Information auf Karten. Vor circa acht Jahren entstanden so die ersten 24 Vorläuferkarten und es begann ein unglaublich spannendes Forschungsspiel mit zwei Zeiten.
Es entstand ein erstaunliches Spannungsfeld durch die Wahrnehmung der Wechselwirkung zweier Zeiten, die versuchten miteinander oder gegenseitig im Körper des Patienten anwesend zu sein.
Ein wahrer Streit um die Gunst des vermeintlichen JETZT wurde dadurch sichtbar und nachvollziehbar.

Schlangengift und Tiermilch

Hier ein paar Beispiele häufiger Kombinationen:
Lachesis muta (Buschmeisterschlange) und Lac caninum (Hundemilch)
Hier geht es im Ahnenfeld immer irgendwie um das Gefühl verraten worden zu sein und das Selbstvertrauen in der Gegenwart ist geprägt von einer tiefen Seelen-Treue. Wem gilt hier die Treue und warum? Dieses Treuebündnis will verstanden werden, um den Konflikt zu lösen. Diese Kombination habe ich am häufigsten bei älteren Frauen, deren Mann bereits länger gestorben ist (auch im übertragenen Sinne).
Dendroaspis viridis (Grüne Mamba) und Lac lupinum (Wolfsmilch)
Hier ist das Ahnenfeld in einer absoluten Sinnlosigkeit gefangen. Es ist wie ein Schock oder eine Betäubung. Das Selbstvertrauen wird einerseits gelähmt in seiner Individualität und andererseits in der Gruppenzugehörigkeit ... meistens beides. Ein perfektes Dilemma; es ist die häufigste Kombination bei Schulkindern, die sich in Schulhofsituationen ohnmächtig fühlen.
Toxicophis pugnax (Wassermokassinotter) und Lac ovinum (Schafsmilch)
Hier ist das Ahnenfeld hochsensibel, zornig und zutiefst beleidigt. Das Selbstvertrauen ist ebenfalls hochsensibel, gefangen in Familienstrukturen und hütet penetrant ein altes ihm unbekanntes Geheimnis mit all seiner Sensibilität. Dies ist eine beliebte Kombination von Therapeuten und Beratern aller Art, die gerade verzweifelt versuchen etwas Grundlegendes in ihrem Leben zu verändern.
Hinzu kamen vor ein paar Jahren die Zuordnungen
1. der Metalle zum männlichen Ahnenfeld als Symbol der inneren Führungskraft
2. der Spinnen zum weiblichen Ahnenfeld als Symbol der inneren Versorgungskraft
3. der Vögel zur persönlichen Freiheit
Die Erfahrung, dass Menschen, wenn sie starke Probleme mit Vater und/ oder Mutter haben, nicht nur die leiblichen Eltern meinen, sondern die Probleme sich auch an den Gott-Vater und die Gott-Mutter richten, hat die Seelenebene mit ihren drei Instanzen mit ins Spiel geholt. Da viele menschliche Beziehungen an dieser unpassenden Doppelbelastung scheitern, ist es wichtig sie als eigene Instanz zu Wort kommen zu lassen.
Gesagt – getan: Im Oktober 2016 erblickte das vollständige Kartenset mit 108 Karten die Welt der Öffentlichkeit.

Das Kartenset Makrokosmos als therapeutisches Handwerkszeug

Durch das Kartenset Makrokosmos will ich die wesentlichen Interaktionen von persönlichen Anteilen, Ahnenfeldern und kosmischen Kräften darstellen, die in jeder Handlung unseres Seins mitwirken.
Die Karten sind als Konfliktkarten zu betrachten. Um mit ihnen zu arbeiten, bedarf es einer Frage oder eines Konfliktes.
Man zieht dann aus den neun Themenfeldern, die in die persönliche Ebene, die Ahnenfeldebene und die Seelenebene eingeteilt sind, jeweils eine Karte. Sehr schnell wird dann spürbar, zu welcher der neun Karten die größte Resonanz vorliegt. Man begegnet hier also dem Kern der Stagnation des Konfliktes und hat die Ebene geortet, in der sich der Konflikt verborgen hielt und ihn indirekt auch schon bewegt.
Auf jeder Karte findet man acht dysbalancierte Zustände und einen Lösungsweg. Es geht um die Kunst sich im Konflikt durch Resonanz auf kognitive und archetypische Impulse „seelenhomöopathisch“, so nenne ich das, berühren zu lassen.
Wenn es keinen Konflikt gibt, sind alle Ebenen frei fließend und alle Energien der drei Ebenen stehen uns frei zur Verfügung. In einem Konflikt muss ein Bewegungsverlust – eine Stagnation – existieren. Mit den Karten ist dieser Punkt spielend leicht aufzufinden und für den Menschen werden hochintelligente Zeitverknüpfungen verständlich.
Man befindet sich durch das Gespräch und die Karten sehr unmittelbar an dem Punkt, der nun zum Beispiel von diversen Therapien als Ansatzpunkt genutzt werden kann. Je nach Ebene bedarf es unterschiedlicher weiterführender Wege. Man erhält durch die Platzierungen der Karten wichtige Hinweise, welcher weitere Weg bei größeren Konflikten hier nun eingeschlagen werden kann und sinnvoll ist.
Im Kartenset selbst existieren neben den drei Ebenen auch noch drei Achsen:
Die Achse der Entfaltung, der Führung und der Versorgung. Bezüglich eines Konfliktes können diese Achsen als drei Komponenten zur Lösung gesehen werden. Zuerst muss der Konflikt wieder mit allen Anteilen ins Hier und Jetzt gebracht werden, dann kann das Thema sich im Rahmen individueller (Ganzwerdung/Neuausrichtung und) Befreiung klären, schließlich bietet ein Nährboden aus Selbstvertrauen eine neue Basis.

Beschreibung der drei Lebensachsen

• Die Achse der Entfaltung besteht aus drei Positionen: der persönlichen Verbundenheit, dem Torwächter (altes Ahnenfeld) und der Seelenebene-Wesen.
Verbundenheit: Der Aufbau unseres Gehirns bietet uns die Möglichkeit, zu dissoziieren oder abzuspalten. Dissoziation ermöglicht uns, einen Teil des Erlebten in einem unbewussten Raum zu lagern. Dieser Raum ist unserer Erinnerung nicht zugänglich, aber existent. Er kann als eine Art „Motor“ verstanden werden, der mit hoher Intelligenz Kompensationsmuster aufbauen lässt. Diese Kompensationsmuster können über viele Generationen weitergegeben und perfektioniert werden. Dissoziationen können entstehen, wenn etwas für den Menschen zu schnell, zu stark und zu schockartig geschieht. Das Gefühl eines Traumas kann so vertagt werden. Dieser dissoziierte Teil wird im Kartenset durch die Orchideen repräsentiert. Er ist der „blinde Fleck“ und sein erlöster Zustand befähigt zu Verbundenheit ohne Angst.
Torwächter: Die Kompensationsmuster werden durch die Schlangen repräsentiert. Sie sind die Torwächter der dissoziierten Gefühle. Ihre Aufgabe ist es, den Menschen so zu leiten, dass diese Gefühle nicht berührt werden. Ihr erlöster Zustand bietet dem Menschen ein großes Potenzial an Lebensenergie. Wenn man eine erlöste Mamba als Torwächter hat, braucht man im Dschungel des Lebens wahrlich keine Angst mehr zu haben. Die wahrhafte Suche nach der hohen Intelligenz aller Symptome und Verhaltensmuster ist der erste Schritt in Richtung des erlösten Zustandes.
Über diesen beiden Punkten ruht das Seelenebene-Wesen in Form einer archetypischen, mythologischen Gestalt. Sie repräsentiert das Seelenbild in körperlicher Gestalt mit einer Aufgabe, die es zu lösen gilt. Diese Ebene wird im Alltag durch Geschichten in Form von Büchern, Filmen, Musik, Figuren und Kunst berührt. In welcher Art Geschichte findet Ihr Konflikt Resonanz?
• Die Achse der Führung besteht
ebenfalls aus drei Positionen: der persönlichen Freiheit, dem männlichen Ahnenfeld und der Seelenebene-Zeit.
Freiheit: In dieser Achse befindet sich die Prüfung der eigentlichen Absicht und des Fokus, um das gewählte Thema in die Freiheit zu bringen.
Das männliche Ahnenfeld wird durch die Metalle dargestellt und steht im psychologischen Sinn für die eigene innere Führungskraft des Fragenden. Durch die vielen vergangenen Kriege werden die Wunden der Metalle in diesem Feld sichtbar. Die Verlockung, an dieser Stelle den Ahnen zu folgen und sich im leidvollen stagnierenden Gefühl mit ihnen verbunden zu fühlen, ist hier die nächste Prüfungsstation. Wer im Ahnenfeld eine starke Persönlichkeit besitzt, die sich vielleicht aus verständlichem Grund die eigene Führungsqualität abgesprochen hat, wird hier ohne das Selbstvertrauen aus der Versorgungsachse nicht leicht weiterkommen.
Auf der Seelenebene Zeit begegnet man dem Zeittorwächter, der durch die Menhire in Verbindung mit den Tierkreiszeichen repräsentiert wird. Er öffnet das kosmische Tor für das gewünschte Ziel und da der Mensch nun mal ein irdisches Wesen ist, bekommt er einen bestimmten zentralen Gefühlszustand, den es zu meistern gilt, um in die persönliche Freiheit zu gelangen.
Im Folgenden kommen wir dann zum Konflikt der persönlichen Freiheit. Es sind die Vögel, die sich entweder in ihrer erlösten Qualität in Bezug auf den Konflikt das Thema in die Freiheit der Lüfte und Klarheit erheben können oder aufzeigen, inwiefern die persönliche Freiheit eingeschränkt ist. So erlangt zum Beispiel die Graugans ihre Freiheit durch Ordnung, während der Adler sie durch Begegnungen erfahren kann und der Papagei benötigt Kommunikation.
Die Achse der Versorgungsfähigkeit besteht wiederum aus drei Positionen: dem persönlichen Selbstvertrauen, dem weiblichen Ahnenfeld und der Seelenebene-Raum. Gesundes Selbstvertrauen ist eine unglaublich starke Kraft, welche ihre Wurzeln auch in kosmischen Dimensionen verankern kann. Hier sprechen wir dann von: Urvertrauen. Die Tiermilche demonstrieren anschaulich diesen Bereich des Selbstvertrauens ausreichend und angemessen genährt worden zu sein. Da Milch nicht aus Maschinen kommt, sondern aus einem lebendigen Organismus mit Gefühlen und Erfahrungen, ist die Milch der stofflichste Repräsentant für den perfekten hormonellen Gefühlscocktail, den die Mutter ihrem Kind mitgibt, um gut durchs Leben zu kommen. Wer hier an dem Wort „perfekt“ Widerstände wahrnimmt, ist bereits in der Gefühlsprüfung der Versorgungsachse angelangt, die ich versuche zu beschreiben.
Das weibliche Ahnenfeld: Ein Zweifel an der Perfektion und der hohen Intelligenz der mütterlichen Versorgung weist den Fragenden meist direkt auf den kosmischen Konflikt hin, der oft viele Anklagen und Vorwürfe an die „große Mutter“ in sich birgt. Wer beschäftigt ist mit der alltäglichen Verstoffwechselung der Anklage und des Vorwurfs, wird wohl kein genährtes Selbstvertrauen ausstrahlen können. Die Seelenebene-Raum beinhaltet die kosmische Weisheit der Planeten. Planetenenergie ist der seelische Nährboden oder die „Kosmische Gebärmutter“ des jeweiligen Themas.
Diese kosmische Aufgabe wird nun in einen perfekt passenden Geburtskanal gegeben, nämlich das weibliche Ahnenfeld oder psychologisch ausgedrückt – die eigene innere Versorgungsfähigkeit. Inwiefern ist der heranwachsende Mensch in der Lage aus dem ihm angebotenen Potenzial ein gutes Leben zu führen? Hier befinden sich alle Aufgaben rund um Schwangerschaft, Embryonalzeit und Geburt. Dieses Feld wird von den Spinnenmitteln ausgedrückt. Sie vermitteln die unglaubliche Verbindungsfähigkeit, um aus dem feinstofflich-seelischen Raum in die Schwerkraft zu gelangen. Die Tatsache, dass Mutter und Kind sich zu 100 Prozent alle Gefühle aus dieser Zeit, auf hormoneller und neuronaler Ebene teilen, bildet einen wesentlichen Aspekt.

Gleichzeitigkeit und Erinnerung

Wie funktioniert Erinnerung? In Bruchteilen von Sekunden werden Hormone ins gegenwärtige Blut ausgeschüttet, die zu dem erinnernden Gefühl aus der erinnerten Zeit gehören. Auf zellbiologischer Ebene existieren in so einem Moment also mindestens zwei Zeiten gleichzeitig in der Gegenwart. Hormone alter Zeiten, die von der Leber im JETZT verarbeitet werden müssen. Es braucht den Kontakt der Erinnerung, um Gleichzeitigkeit herstellen zu können.
Diese Gleichzeitigkeit ist permanent in unserem Leben anwesend und die Länge der zurückliegenden Zeit spielt keine Rolle. So mischt sich also die Welt der Erfahrungen unserer Ahnen in unsere Gegenwart. Ganz unsichtbar und potenziert durch die Zeit entfaltet sich dieses Feld unglaublich kräftig in seiner Wirkung in unserem Leben. Dieses Feld ist bei allem, was wir tun quasi schon vor unserem Bewusstsein aktiv. Es betritt immer vor dir den Raum, es wählt immer vor dir den neuen Partner, den neuen Chef etc. Es ist eine unbewusste Gefühlsaktivität, nach der sich das gesamte Verhalten eines Menschen ausrichten kann und zwar über viele Generationen hinweg. Das Beispiel einer jungen Patientin, die total empört reagiert, weil auf der gezogenen Karte zum Thema ihrer inneren Verbundenheit „kreativitätslos“ stand und daraufhin einen langen Gesprächsraum mit vermeintlichen Beweisen ihrer Kreativität füllte, um anschließend zu sagen, dass dieser Aspekt nicht auf sie zuträfe und es wohl ein Irrtum meiner Karte wäre ... ist einfach perfekt, um diese Intelligenz zu veranschaulichen:
Die Kreativitätslosigkeit ist das Kerngefühl. In der Osteopathie nennt man das eine „pathologische Achse“. Die Ausrichtung aller Gewebe richtet sich nicht mehr um die eigentliche Mitte, sondern nimmt nun die Kreativitätslosigkeit in den Fokus dieser elementaren Rolle. Über Generationen dreht sich alles nur darum, diesen Kern in der Unsichtbarkeit der Zeit verschwinden zu lassen. Es verhindert allerdings nicht seine Wirksamkeit. Zurück zum Beispiel ist es die Wucht und Länge der Empörung, die dieses Feld sichtbar macht. Die Empörung nenne ich Torwächter. In der Familie meiner Patientin wird einfach ALLES getan, um ja keine Kreativitätslosigkeit sichtbar werden zu lassen. Kreativ sein zu müssen ist zum Diktator dieses Organismus geworden. Die Patientin kam in meine Praxis, weil sie starke Angst hatte, an Demenz zu erkranken, weil es so viele Fälle in ihrer Familie mit Demenzerkrankung gibt. Die Angst, wie der eigene Tod aussehen könnte und wie man das vermeiden kann, ist ein guter Ausgangspunkt, um zielsicher das Kerngefühl aufzuspüren. In dem Moment als die Wahl auf die „Kreativitätslosigkeit-Partei“ fiel, verlor das System meiner Patientin einen Teil seines Bewusstseins für ihr Ein- und Ausgangstor von ihrer Seelenwelt zur ihrer stofflichen Welt und umgekehrt.
Im Moment des Todes nutzt keine noch so intelligente Kompensation oder Umprogrammierung der Gefühle. Am Firmament sind spätestens alle Gefühle in ihrer reinen Authentizität präsent. Der Seelenfrieden kann kommen, wenn das Gefühl gleichberechtigt Platz nehmen darf.
Damit Menschen ihr Herz für diese tiefen Gefühlen öffnen können, muss die hohe Intelligenz für ihre Anwesenheit verstanden werden. „Beleidigt sein“ ist leider eine starke Kraft, die das Herz selbst über den Tod hinaus zu verschließen schafft. Und es sind die Kinder oder Enkel gar, die dieses Verschlusses wieder gewahr werden.
Bei meiner Patientin war es die Kraft der Vanilla planifolia (Echte Vanille), die in Verbindung mit dem ganzen Feld der Gegenwart, der Ahnenfelder und der Seelenebene die Öffnung ihres Herzens schlussendlich ermöglichte.
Sie hat die Wucht ihrer Empörung als Torwächter verstanden und war in der Lage den tiefen einsamen Kern dahinter zu fühlen und zu integrieren. Ihre weitere Erfahrung mit ihrer Kreativität war für sie wirklich unglaublich. Es gab keinen Kampf mehr. Vorher gab es einen wahnsinnig anstrengenden Drang, den sie aber niemals hätte benennen können. Momentan hat sie vor allem überhaupt keine Angst mehr an Demenz zu erkranken. Zumindest gefühlsmäßig haben wir der Erkrankung einfach schon mal den Nährboden entzogen. Sie hegt nun keine zwanghafte Beziehung mehr mit ihr.
Unter Anbetracht der Tatsache, dass meine Patientin seit circa drei Jahren keine Menstruationsblutungen hatte, ist bei ihr unmittelbar eine starke schöpferische Kraftquelle in Gang gekommen ... denn sie wird nun in ein paar Monaten Mutter ihres ersten Kindes.
Die Vanille (auch als Aphrodisiakum bekannt) kann hier wohl über ihre Heilkraft zufrieden schmunzeln.

Die drei stärksten Resonanzkarten zur Beispielpatientin

Durch das Hineinspüren der neun Felder meiner Patientin begegneten uns viele Karten, in denen sie sich widergespiegelt fühlte. Das Gefühl im Raum blieb aber erst mal ganz unspektakulär. Als Torwächter zog sie Crotalus horridus – die Waldklapperschlange. Bei dieser Begegnung entstand ein erstes fühlbares Aufbegehren, weil sie ihre Angst vor der Demenz darin erkennen konnte:
1. „fühlt sich ständig angegriffen“
2. „zieht sich fast völlig aus dem Alltag heraus“
3. „geistige Verwirrung“
Die nächste Hürde erklommen wir durch das weibliche Ahnenfeld: Latrodectus hasseltii – die Rotrückenspinne mit den Punkten: „führt scheinbar ein perfektes Leben“, „will Ungerechtigkeit bestraft sehen“. Diese Punkte brachten ein wenig erfrischende Rage ins gefühlte Feld und die Spinne überlieferte auch noch den Hinweis der Folge von Brutkasten, was sie dadurch erstmals als Fakt erwähnte, aber nicht fühlen konnte. Es sickerte jedoch eine tiefe Stille durch bisher unbelebte Zwischenräume.
Anschließend konnte die Vanille sich entfalten.

Wenn alles kommt,
wie es kommen soll, kann man doch
die Öffnung des Herzens wählen
und nicht seinen Groll.
Wir alle lieben in Geschichten
den wahren Held,
doch wird er oft erst sichtbar
vor seinem Ahnenfeld.
Energie ist immer hochintelligent
und wird stets von der Blume
im Herzen gelenkt.
Wir haben hier Aufgaben
und das Herz zahlt in bar,
drum packe mit an,
überall in unseren Landen
wird der Betrug offenbar,
doch die Wahrheit des Herzens
trägt die Seele hinan.

Die Autorin

Kim Fohlenstein ist Heilpraktikerin und leitet die heil+kunst Heilpraktikerschule Darmstadt.
In ihrer 15 jährigen Praxisund Lehrerfahrung gestaltet sie ein Feld, um fundiertes Wissen mit alter Heilkunst zu verbinden.

Artikel "Ahnenmedizin – Was Schlangen, Vögel oder Wolfsmilch uns verraten" online lesen

Klicken Sie auf folgenden Link um den Artikel online zu lesen:

Artikel online lesen
zur Startseite