Tierschutz in Griechenland

Veränderung beginnt mit dem ersten Schritt

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© Paroshunde.de

Streunende Hunde und Katzen sind hierzulande kein Thema. Allerorten gibt es Tierheime für herrenlose Haustiere. Doch im Süden und Osten Europas werden Tierschutz-Initiativen zumeist nur belächelt. Das könnte sich ändern, wie das Interview von Susanne Ehlers mit Stella Kosta,...
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Tierschutz in Griechenland
Interview mit Stella Kosta, Paros, Griechenland, von Susanne Ehlers, Wolfratshausen – raum&zeit Ausgabe 175/2011

Streunende Hunde und Katzen sind hierzulande kein Thema. Allerorten gibt es Tierheime für herrenlose Haustiere. Doch im Süden und Osten Europas werden Tierschutz-Initiativen zumeist nur belächelt. Das könnte sich ändern, wie das Interview von Susanne Ehlers mit Stella Kosta, der Vorsitzenden des kleinen griechischen Tierschutzvereines PAWS zeigt.Veränderung ist immer möglich. Oft nimmt diese zuerst im Kleinen ihren Anfang, wie das Engagement der Tierfreunde auf der kleinen Kykladeninsel Paros zeigt, die raum&zeit stellvertretend für viele andere privat initiierte Hilfsprojekte vorstellt.

Ein Leben für die Tiere

 

raum&zeit: Stella, du bist ehrenamtlich aktiv in der Tierschutz-Vereinigung PAWS (Paros Animal Welfare Society) auf Paros. Wie kam es dazu? Was ist Deine persönliche Motivation?

Stella Kosta: Also, ich bin von klein auf mit Hunden aufgewachsen, denn schon meine Eltern waren Tierliebhaber. Als junges Mädchen nahm ich in Athen, wo ich aufwuchs, oft Hunde von der Straße mit nach Hause, wo sie immer willkommen waren. So war es für mich ganz selbstverständlich, dass ich vor drei Jahren sofort zusagte, als die frühere Vorsitzende des Vereins mich fragte, ob ich für den Vorstand kandidieren wolle. Um ehrlich zu sein, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, welch großes Ausmaß die Arbeit für PAWS mit sich bringt. Oder besser gesagt, wie groß die Problematik der streunende Hunde und Katzen auf Paros tatsächlich ist. Was mich heute dabeibleiben lässt, ist vor allem die Freude, die ich jedes Mal empfinde, wenn ich von den Tieren höre, denen wir durch unsere Arbeit ein neues Zuhause geben konnten, wo sie jetzt glücklich und gesund sind.

Ein Hund an der Kette – leider noch immer kein seltenes Bild in Griechenland

 

 

Shelter-Managerin Sabine Hammans kümmert sich fast rund um die Uhr um die vielen Hunde. Fast täglich kommen neue „Findelkinder“ hinzu.

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch für die Allerkleinsten wird gesorgt.

r&z: Was sind die hauptsächlichen Aktivitäten und Ziele von PAWS? Mit welchen Problemen seid ihr vor allem konfrontiert?

Kosta: Die Hauptaufgaben von PAWS sind schnell genannt. Wir „sammeln“ streunende Hunde auf, lassen einen Gesundheits-Check und die notwendigen Impfungen durchführen, sterilisieren die Hunde und suchen ein neues Zuhause für sie. Außerdem sterilisieren wir freilebende Katzen und füttern diese in der Winterzeit, wenn die Hotels und Restaurants geschlossen sind und es für die Vielzahl der Katzen schwierig ist, Futter zu finden. 

Darüber hinaus haben wir uns auf die Fahnen geschrieben, die Bevölkerung von Paros über eine artgerechte Tierhaltung zu informieren und sie für die Bedeutung des Tierschutzes zu sensibilisieren. Wir hoffen, damit den Weg zu bereiten, dass mehr und mehr Tiere glücklich bei ihren Besitzern leben können, anstatt an einer kurzen Kette dahin zu vegetieren – ohne Bewegung, tierärztliche Betreuung und angemessene Fütterung.

Bedauerlicherweise setzen sich nur wenige Menschen aktiv für die Ziele von PAWS ein. So sind unsere engagierten Vereinsmitglieder total überlastet mit Aufgaben und Verantwortung, auch weil sie alles selbst in die Hand nehmen müssen. Wir übernehmen den Transport der Tiere zum Tierarzt, organisieren Veranstaltungen, schreiben Artikel für die lokalen Zeitungen und führen genau Buch über unsere Arbeit und unsere Finanzen.

Unser größtes Problem ist, dass wir unsere Kosten allein durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzieren müssen. Wir erhalten keinerlei staatliche Unterstützung, weshalb wir zur Gänze von der Großzügigkeit unserer Mitglieder und Freunde abhängen, was die Fortsetzung unserer Arbeit immer wieder gefährdet.

Die praktische Arbeit

r&z: Was genau tun die Freiwilligen von PAWS für den Tierschutz auf Paros?

Kosta: Der Verein betreibt ein kleines Tierheim in der Nähe von Tripiti, im Süden von Paros. Wenn wir über herrenlose, herumstreunende Hunde informiert werden, sammeln wir diese auf und bringen sie zum Tierheim. Dort werden sie zunächst entwurmt und anschließend so schnell wie möglich durch einen lokal ansässigen Tierarzt geimpft und sterilisiert. Dann wird in Zusammenarbeit mit unserer Partner-Organisation Paroshunde e. V. (siehe unten) für den Großteil der Hunde ein neues Zuhause in Deutschland gesucht. Pro Jahr durchlaufen so etwa 200 bis 250 Hunde unser Tierheim.

In den letzten Jahren konnte außerdem viel für die Katzen von Paros getan werden. Dies ist vor allem dem Engagement unseres Vorstandsmitglieds Lena Yacoumopoulou zu verdanken. Sie organisierte um die 200 Sterilisationen von Katzen und suchte und fand für viele Katzenbabies ein neues Zuhause auf Paros oder im Ausland. Außerdem betreut sie zwölf auf der Insel verteilte Winterfütterungsstellen.

r&z: Das hört sich alles nach viel Arbeit an. Wie schafft ihr es, das alles zu bewältigen und woher bekommt ihr die nötigen finanziellen Mittel?

Kosta: Wie schon angedeutet, bekommen wir leider keinerlei staatliche Gelder und ebenso wenig Unterstützung von den hiesigen Institutionen oder lokalen Autoritäten. Lediglich ein ortsansässiger Tierarzt, Adonis Lambrou, mit dem wir nahezu ausschließlich zusammenarbeiten, unterstützt unsere Arbeit durch die Gewährung guter Preise und von Arbeitsleistung auf „Kredit“. Wie auch immer, die Tierarztkosten liegen in der Regel bei über 20 000,- € pro Jahr. Wenn man dies zu den Kosten für Hunde- und Katzenfutter hinzuzählt und die Aufwendungen für die Vermittlung der Tiere in ein neues Zuhause und den Betrieb des Tierheims – darunter fallen auch Benzinkosten, Strom, Telefon, Internet –, hinzurechnet, können unsere jährlichen Ausgaben 60 bis 65 000,- € erreichen. Der größte Teil dieser Summe wird durch Spenden finanziert. Wir sind all den Menschen sehr dankbar, die an uns und unsere Arbeit glauben und uns helfen, diese zu tun.

r&z: Seit 2008 betreibt Euer Verein eine private Tierauffangstation. Soweit ich weiß, sind solche Tierschutzeinrichtungen in Griechenland – im Unterschied zu Deutschland – nicht sehr verbreitet. Wie steht es um die Anerkennung und Wertschätzung Eurer Arbeit in der Bevölkerung und in der nächsten Nachbarschaft?

Kosta: Um ehrlich zu sein, ist es fast ein Euphemismus, unsere Einrichtung als Tierheim zu bezeichnen. Wir haben ein kleines Haus angemietet und nutzen die Hof- und Gartenfläche bestmöglichst als Zwinger, wobei Welpen und erwachsene Hunde getrennt sind. Das Häuschen und die dazugehörige Fläche sind eigentlich viel zu klein für den tatsächlichen Bedarf. Sabine, die Managerin unseres Shelters, hat alle Hände voll zu tun, die Hunde unterzubringen und zu versorgen.

Zu Anfang war die Bevölkerung von Paros recht skeptisch bezüglich unseres „Rehoming” Programms, der Tiervermittlung nach Deutschland und unserer Arbeit ganz allgemein. Sie konnten nicht glauben, dass die Menschen, die sich hier für die Hunde und Katzen engagierten, alle ihre Arbeit taten ohne irgendeinen Profit. Aber zum Glück hat sich das geändert. Anhand der Telefonanrufe, die uns täglich erreichen, können wir erkennen, dass immer mehr Einheimische von uns und unserer Arbeit lernen und uns zunehmend um Hilfe bitten. So bekommen wir nun öfters Anfragen von Einheimischen, die einen Hund oder eine Katze aufnehmen möchten oder von Leuten, die einen Rat suchen bezüglich ihrer Tiere. Vielleicht noch wichtiger ist, dass uns Anrufer auch immer wieder auf Fälle von Tiermisshandlung aufmerksam machen. Alles ist ein langsamer Prozess, aber das Bewusstsein der Einwohner von Paros bezüglich des Tierschutzes beginnt, sich zum Guten zu verändern.

Wie alles begann

Einige Hunde leben eine Weile im Tierasyl von Tripiti, bevor sie auf die große Reise gehen.

Zwischenstation auf dem Weg zu ihrem neuen Zuhause. Claudia Prenntzell von Paroshunde e.V. begleitet einen Hunde-Transport nach Deutschland.

r&z: PAWS hat bereits eine Menge Pionierarbeit geleistet. Lass uns hören, wie all dies begonnen hat. Wer gründete die Organisation und wer unterstützt Eure Arbeit heute?

Kosta: Ich selbst bin erst seit zweieinhalb Jahren bei PAWS tätig. Aber schon 1994 begann Barbara Bürki herrenlose Hunde zu vermitteln. Im Jahre 2001 lernte sie Marlis Lade von PAWS kennen und bot ihr prompt Unterstützung an. Frau Bürki ist auch heute noch verantwortlich für die Organisation der Transporte zu den Abflughäfen nach Deutschland.

Zu dieser Zeit wurden die meisten Hunde durch „VivalaHund“ und später durch den „Tierschutzverein Santorini“ aus Mainz und andere Organisationen vermittelt. 2004 gründete Barbara ein kleines Tierasyl bei sich zuhause und begann die Arbeit mit Freiwilligen. Ein Jahr später lernte sie Claudia Prenntzell aus München kennen, die 2006 zwei Welpen von PAWS adoptiert und bald darauf damit begann, die Vermittlung von Hunden nach Deutschland zu ermöglichen. Im Jahr 2008 wurde zu diesem Zweck dann auch der Verein „Paroshunde e. V.“ von ihr in Deutschland gegründet.

r&z: Wie ist der Kontakt zu den lokalen Institutionen und politischen Entscheidungsträgern? Unterstützen diese Eure Arbeit? Wie sieht die rechtliche Situation aktuell in Griechenland aus? Erfüllen die öffentlichen Institutionen und deren Vertreter ihre Aufgaben?

Kosta: Nach griechischem Recht sind die lokalen Autoritäten, also die Kommunalverwaltungen, für streunende Tiere verantwortlich. Laut Gesetz sollen diese Tiere eingefangen, wenn nötig medizinisch versorgt, geimpft, sterilisiert und dann wieder dort freigelassen werden, wo sie gefunden worden sind, außer es ist in der Nähe einer Schule, eines Krankenhauses, einer historischen Kulturstätte, einer touristischen Einrichtung oder einer Hauptverkehrsstraße. Auf Paros bedeutet das praktisch gesehen, dass diese Tiere nirgendwo auf der Insel mehr freigelassen werden können, was die Einrichtung eines Tierheims eigentlich zu einem MUSS erhebt. [Paros ist eine sehr kleine Kykladen-Insel, die dicht besiedelt ist und großteils vom Tourismus lebt, Anmerk. d. Red.]

Erfreulicherweise kommen wir nach Jahren großer Anstrengungen der Realisierung unseres Traums von einem neuen Tierheim näher. Das Kommunal-Parlament hat den einstimmigen Beschluss gefasst, ein Stück Land für die Einrichtung eines Tierheims zu suchen. Wir sind voller Hoffnung, dass der Vertrag schon bald unterzeichnet wird und wir schluss-endlich dazu in die Lage versetzt werden, unser neues Tierheim bauen zu können. Das ist natürlich nur ein erster Schritt, den die lokalen Entscheidungsträger hier unternommen haben. Wir werden auch weiterhin Druck machen, um sie dazu zu bewegen, mehr Verantwortung zu übernehmen und sich mehr einbinden zu lassen in unsere Bemühungen, Paros zu einem besseren Ort für Tiere zu machen.

r&z: Was ich bis jetzt gehört habe, klingt nach einem beeindruckenden ehrenamtlichen Engagement, das in Griechenland nicht unbedingt so üblich ist. Gibt es denn noch andere Organisationen wie eure in Griechenland?

Kosta: Es ist in der Tat eine harte Arbeit und manchmal fühlen wir uns auch ziemlich entmutigt, doch glücklicherweise gibt es mehr und mehr Tierschutzorganisationen, denen es gelingt, ein Tierasyl einzurichten und Tiere zu retten, wie beispielsweise Tierasyle auf Naxos, Samos und in einigen Stadtteilen von Athen. Auch hat unser stellvertretender Vorsitzender Abraham von Spronsen, der auf der kleinen Insel Antiparos lebt, einen „Ableger“ mit Namen AWA (Animal Welfare Antiparos) gegründet. Dort versucht er, Land von der Gemeinde zu bekommen und ein eigenes Tierasyl einzurichten. Das wäre auch eine große Hilfe für PAWS, denn mangels eigenem Tierheim müssen die streunenden Hunde und Katzen von Antiparos nach Paros gebracht werden.

r&z: Wie würdest du die Ergebnisse Eurer Arbeit heute einschätzen – für die Tiere und hinsichtlich der öffentlichen Wertschätzung? Was könnte und sollte noch getan werden? 

Kosta: Auch wenn die Situation heute viel besser geworden ist, haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Es gibt viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Viele glauben noch an so Märchen wie jenes, dass ein sterilisierter Hund nicht mehr jagen kann. 

Bildung ist entscheidend, damit etwas geschieht. Doch um wirklich größere Veränderungen zu erreichen, brauchen wir die Unterstützung der lokalen Behörden und Entscheidungsträger. Im Augenblick planen wir die Erstellung einer Informationsbroschüre über Sterilisation, welche allen Familien auf Paros zusammen mit ihrer Wasserrechnung überreicht werden soll. So erreichen wir wirklich alle, aber das können wir nicht ohne die Unterstützung der Kommunalverwaltung und des Wasserversorgers machen. 

Jede Hilfe ist willkommen

r&z: Können vielleicht auch unsere Leser die Arbeit von PAWS und Paroshunde e. V. unterstützen?

Kosta: Sehr gerne! Dazu haben Sie mehrere Möglichkeiten. Finanzielle Unterstützung können wir natürlich immer gebrauchen, aber auch die Adoption eines Hundes über die Vermittlung von Paroshunde e. V. ist eine tolle Sache. Oder – wenn Sie uns auf Paros besuchen – können Sie einen Hund von hier nach Deutschland eskortieren. Und man kann uns natürlich auch persönlich als Freiwilliger in unserem Tierheim auf Paros unterstützen. 

r&z: Eure Arbeit könnte wohl ohne die Hilfe von Claudia Prenntzell von Paroshunde e. V. nicht so erfolgreich sein. Wie würdest du die Zusammenarbeit beschreiben?

Kosta: Ja, wie du sagst, basiert ein großer Teil unserer Arbeit auf der Vermittlung der Tiere nach Deutschland. Unser Tierheim kann derzeit maximal 30 Hunde beherbergen, aber wir kümmern uns im Jahr um mehr als 200 Tiere. Deshalb ist das Finden eines guten Zuhauses in Deutschland wesentlich. Wir sind sehr glücklich über die Zusammenarbeit mit Claudia. Bei ihr wissen wir, dass sie sicherstellt, dass die Hunde und Katzen zu Menschen kommen, die sie lieben und sich gut um sie kümmern. 

Natürlich ist die Vermittlung der Tiere nach Deutschland keine Lösung für die Ewigkeit, aber im Moment ist es der einzig mögliche Weg, um das Töten der Hunde zu vermeiden, für die kein neues Zuhause am Ort und im Land gefunden werden kann. Insofern: Lasst uns hoffen, dass die kommenden Generationen mehr Verantwortung für ihre Tiere übernehmen! 

Paroshunde e V

Paroshunde e. V. ist ein gemeinnütziger Tierschutzverein mit Sitz in Gröbenried bei München. Er hilft Katzen und Hunden im Ausland und ermöglicht ihnen die Chance auf ein besseres Leben. Vorwiegend unterstützt Paroshunde den griechischen Tierschutzverein PAWS auf der Kykladeninsel Paros. Zu wenig Nahrungsangebot außerhalb der Urlaubssaison, viele angefahrene und verletzte Tiere und zu wenig Platz in der Auffangstation sind Grund genug, dort zu helfen. Zum einen werden die Hunde über den aufwändigen See- und Luftweg nach Deutschland geholt und in ein neues Zuhause vermittelt, zum anderen wird ein Großteil der Transporte und Kastrationen bezahlt und der Verein PAWS finanziell unterstützt. Allein in 2010 konnte Paroshunde aus den Spenden für die Hundevermittlung über 17 000,- € an PAWS überweisen und mehr als 200 Hunde in ein neues Zuhause vermitteln. Soweit finanziell tragbar, werden auch so genannte Sorgenfälle nach Bayern geholt, um sie dort tierärztlich zu betreuen und in schwierigen Fällen auch mal zu operieren.

Bei der Vermittlung von Hunden aus Paros legt die Vorsitzende Claudia Prenntzell hohe Maßstäbe an. Bei Interesse an einem Tier wird nach einem Informationsgespräch eine Platzkontrolle bei den zukünftigen Tierbesitzern vor Ort durchgeführt, um das tatsächliche Lebensumfeld für den Hund persönlich kennen zu lernen. Steht dann einer Vermittlung nichts mehr im Wege, wird ein Schutzvertrag geschlossen, der dem Tierschutzgedanken Rechnung trägt. Im Zuge der Vermittlung übernimmt Paroshunde auch die Kosten für den so genannten Mittelmeercheck. Der Laborauftrag für die Untersuchung auf Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose und Dirofilariose wird mit Übernahme des Hundes an die neuen Besitzer übergeben und in der Regel nach drei bis sechs Monaten durchgeführt.

Tierheilpraktikerin Claudia Prenntzell, die vor drei Jahren den Verein gründete, wird häufig gefragt: „Warum ein Haustier aus dem Ausland adoptieren, wenn die deutschen Tierheime voll sind?“ Tatsache ist, dass Tiere in unseren deutschen Tierheimen zumindest ausreichend versorgt sind. Sie bekommen ihr Futter, haben ihren Schlafplatz und werden tierärztlich betreut. Die Grundbedürfnisse der Tiere sind gedeckt. Die Situation in anderen Ländern, vor allem in den von uns Deutschen so geliebten Urlaubsländern am Mittelmeer sieht meist ganz anders aus. Das Bekenntnis zum ethischen Tierschutz ist in vielen südlichen Ländern bislang nur ein Lippenbekenntnis und es werden von öffentlicher Hand statt Tierheimen beispielsweise Tötungsstationen oder Vergiftungsaktionen betrieben. 

Die Tierschutzarbeit über die Landesgrenzen hinweg ist für das Vereinsteam von Paroshunde eine besondere Herausforderung und Freude zugleich. Jedes Jahr im Herbst reisen einige Vereinsmitglieder nach Paros und verwenden ihren Urlaub, um sich vor Ort ein Bild zu machen und Tierschutz zu betreiben. Die sichtbaren Erfolge in Paros zeigen dem kleinen Verein, der – wie auch PAWS – aus einer handvoll ehrenamtlicher Helfer besteht, dass auch kleine Schritte Großes hervorbringen können. Trotz der aktuell schwierigen politischen Situation in Griechenland, gilt für die gute Zusammenarbeit von PAWS und Paroshunde im Tierschutz: Europa wächst zusammen!

http://www.paroshunde.de

Die Autorin

Susanne Ehlers, geb. 1965, erlernte nach dem Abitur den Beruf der Werbekauffrau in der elterlichen Werbeagentur, danach zwei Jahre Studium des Maschinenbaus an der TU München. Weitere Berufserfahrungen im Bereich Grafik, Gastronomie und Öffentlichkeitsarbeit u. a. in Griechenland und Österreich folgten. Seit 1995 wechselnde Aufgaben in den beiden Familienbetrieben Ehlers Verlag und naturwissen (Redaktion, Werbung/Marketing, EDV-Planung+Administration, Buch-Lektorat). Im Jahr 2000 erwarb sie nach mehrjähriger Ausbildung die Zulassung als Heilpraktikerin. Seit 2003 ist sie in der Geschäftsführung tätig.

Kontaktdaten

PAWS Alyki 5, PO Box 55302, 84400 Paros; Konto: Alpha Bank Paros Branch; IBAN GR36 0140 6250 6250 0210 1069 137; Internet: www.paws.gr; E-Mail: paws@paws.gr ; facebook: www.facebook.com/pawsparos 

Alle Bilder: © Paroshunde.de

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