Die Wirbel der Raumzeit

Hat Nassim Haramein die fundamentale Struktur des Vakuums gefunden?

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Der amerikanische Physik-Autodidakt Nassim Haramein hat möglicherweise das entscheidende Bindeglied zwischen Mikro- und Makrokosmos gefunden: die fraktale Wirbeldynamik des Vakuums. Sein Ansatz erklärt, warum die polar aufgebaute Schöpfung auf allen Skalen-Ebenen ähnlich aussieht...
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Die Wirbel der Raumzeit
Von Detlef Scholz, Wolfratshausen – raum&zeit thema Die Weisheit des Kosmos

Der amerikanische Physik-Autodidakt Nassim Haramein hat möglicherweise das entscheidende Bindeglied zwischen Mikro- und Makrokosmos gefunden: die fraktale Wirbeldynamik des Vakuums. Sein Ansatz erklärt, warum die polar aufgebaute Schöpfung auf allen Skalen-Ebenen ähnlich aussieht. Außerdem ergeben sich faszinierende Konsequenzen für die Erforschung der Raumenergie durch Schwerkraftkontrolle. Kannten bereits alte Kulturen das Geheimnis ihrer Nutzung?

Grundlagen unserer Existenz

Ausgangspunkt der Überlegungen Nassim Harameins zu den Grundlagen unserer Existenz war ein Erlebnis im Physikunterricht. Der Lehrer erklärte, dass ein Punkt, eine Linie und eine Fläche im Grunde nicht existierten, wohl aber der daraus konstruierte Kubus. Für Nassim klang das paradox. Später, als Physikstudent, wurde er mit dem nächsten Widerspruch konfrontiert: Während für große Objekte eine Kontinuumsphysik gültig war (beschrieben durch Einsteins Feldgleichungen), sahen die Modelle für den Mikrokosmos eine diskontinuierliche Quantenstruktur vor. Doch der Makrokosmos besteht aus den Objekten des Mikrokosmos – wie passten also die widersprüchlichen physikalischen Modelle zusammen? 

Haramein suchte nach einer Mathematik, die das Unendliche mit dem Endlichen zusammenbrachte und fand sie in der Theorie der fraktalen Geometrie. Ein Beispiel: Man zeichne ein gleichseitiges Dreieck in einen Kreis als äußere Begrenzung. Da das Universum polar aufgebaut ist, zeichne man ein weiteres Dreieck hinein, doch diesmal mit der Spitze nach unten weisend. Wir erhalten so ein uraltes Symbol – das Hexagramm (auch Davidstern genannt). Auf die sechs kleinen Dreiecke außen lassen sich nun weitere, umgekehrte Dreiecke setzen und man erhält nun 6 mal 6 weitere Dreiecke. Die fraktale Struktur lässt sich unendlich weit fortsetzen. Jede neue Auflösung, die so generiert wird, kreiert eine spezifische Grenze. Unendlichkeit und Grenzen sind auf diese Weise keine Widersprüche, sondern komplementär. 

In den modernen Konzepten der Physik erzeugen die Quantenfelder die Realität. So besteht ein Atom zu 99,999 Prozent aus leerem Raum. Also, so schloss Haramein, muss doch vor allem das Vakuum untersucht werden. Hier vermutete er die Blaupause sämtlicher Strukturen des Mikro- wie des Makrokosmos. Alles Sichtbare könnte eine fraktale Einteilung der enormen Energiedichte des Vakuums (1094 Gramm/Kubikzentimeter) auf verschiedenen Skalenebenen sein. Und auf diesen sollte es Strukturen geben, die alle das Signum des Vakuums tragen.

Die bevorzugten Formen der Vakuumkräfte sind sphärisch – Kugeln, Ellipsoide und Kombinationen daraus. Die Sphäre selber aber ist dabei nur der äußere Aspekt (der eine Pol). Doch was hält sie im Inneren (der andere Pol) zusammen? Sie ist physikalisch eine äußerst labile Struktur, da sie bei gegebenem Volumen die maximale Oberfläche (sprich: Angriffsfläche) hat. Die trotzdem beobachtete Stabilität muss vom Inneren ausgehen. 

Gesucht ist das perfekte Gleichgewicht

Diese innere Struktur sollte in einem perfekten Gleichgewicht stehen, das nicht gestört werden kann. Die stabilste geometrische Form aber ist der Tetraeder – ein von vier gleichseitigen Dreiecken gebildeter Körper mit sechs Kanten. Der Tetraeder hat bei gegebenem Volumen eine minimale Oberfläche, er ist insofern der Gegenpol der Sphäre. Die Architektur von Chichen Itza, einer bedeutsamen Stadt der Maya, basiert laut dem amerikanischen Autor und Pyramidenforscher Peter Tompkins (1919–2007) auf einem Tetraeder in einer Kugel – den beiden komplementären Formen in Harameins Ansatz. Und auch Buckminster Fuller (1895–1983), der geniale amerikanische Architekt, Autor und Philosoph, baute seine Sphären aus Tetraedern auf, da sie die größte Stabilität ermöglichten. 

Haramein sah sich besonders die „isotropische Vektormatrix“ Fullers an, ein aus 20 kleinen Tetraedern zusammengesetzter großer Tetraeder. Das ist eine der stabilsten geometrischen Formen überhaupt. Als er die Hohlräume in dieser Struktur genauer betrachtete, fielen ihm seltsam verdrehte, auf dem Kopf stehende Tetraeder-Räume auf, die sich nicht in das ansonsten perfekte Gleichgewicht der Vektormatrix fügen wollten. Wieder half ihm das Polaritätsprinzip weiter: Er ließ einen auf der Spitze stehenden 20er Tetraeder (Minuspol) den ersten Tetraeder (Pluspol) durchdringen. Dabei entsteht ein dreidimensionaler Davidstern (auch Keplerstern genannt). Erstaunt stellte er fest, dass die merkwürdigen verdrehten Hohlraum-Tetraeder plötzlich in der exakt richtigen Position standen, um einen so genannten Kuboktaeder zu bilden. 

Ein Kuboktaeder ist ein archimedischer Körper, den man sich aus acht nach innen zeigenden Tetra-edern zusammen gesetzt vorstellen kann. Es ist die einzige Geometrie, in der alle Vektoren in der gleichen Proportion zueinander stehen, um ein perfektes Gleichgewicht zu erzeugen.  

Harmonische Skalierung

Während der Mittelteil die perfekte Symmetrie und Stabilität eines Kuboktaeder aufwies und vollständig aufgefüllt war, wiesen die Ecken Asymmetrien in Form von Hohlräumen auf. Haramein fügte an jeder der acht offenen Ecken jeweils drei weitere Tetraeder, also insgesamt 24 weitere, hinzu. Damit erhielt er ein 20 + 20 + 24 = 64er Tetraederraster. Durch diese zusätzlichen Tetraeder wächst der Kuboktaeder auf die nächste fraktale Ebene, und zwar genau um die Hälfte des Radius der (gedachten) Kugel um den ursprünglichen Kuboktaeder. Das Wachstum gibt also die harmonische Skalierung einer Oktave wieder. Auf diese Weise wird eine geometrische Matrix erzeugt, die fraktal von Gleichgewicht zu Gleichgewicht zu Gleichgewicht ad infinitum wächst! 

Außerdem geschieht das Wachstum der Struktur radial, was Haramein für die ausstrahlende Seite seiner Gleichung benötigte, während im Innern der Kuboktaeder für die höchst mögliche Stabilität sorgte. Als vorläufig letztes Puzzleteil fand er heraus, dass die fraktale Struktur auch durch acht Sterntetraeder (Keplerstern) generiert werden kann. Der Keplerstern enthält in der Mitte ein Oktaeder. Die acht Tetraeder zeigen nach außen, während das Vektorgleichgewicht durch die acht nach innen gerichteten Vektoren gebildet wird. Damit hatte Haramein beide Seiten – die expandierende und die kontrahierende – in einer geometrischen Matrix zusammengefasst. 

War damit die fundamentale Struktur des Vakuums gefunden? Eine weitere Entdeckung wies ebenfalls in diese Richtung: Denn wenn er die Knotenpunkte der fraktalen Struktur mit Kugeln umgab, so entstand die Blume des Lebens (Abb. 1), das zentrale Mandala der Heiligen Geometrie (mehr zu Heilige Geometrie in raum&zeit 177 Mai/Juni 2012).

Fundamentale Dynamik

Durch Beschäftigung mit Kornkreisen fand Haramein heraus, dass die fundamentale Dynamik, die zu der grundlegenden Form des Gleichgewichts passte, mit Rotation zu tun haben müsste. Als er gemeinsam mit der Physikerin Dr. Elisabeth Rauscher den Umgang der Physiker mit Einsteins Feldgleichungen studierte, stellten sie fest, dass aus Gründen der Vereinfachung die Kreiselkräfte außer Acht gelassen wurden. 

Einstein hat die Gravitation bekanntlich geometrisch als Raumkrümmung beschrieben. Als der deutsche Physiker Karl Schwarzschild die Einsteinschen Gleichungen löste, vernachlässigte er die Rotation. Seine Lösung ist als Schwarzschild-Lösung oder -Radius bekannt geworden. Doch sie bezieht sich ausschließlich auf ein Schwarzes Loch und generiert ein nicht-lineares, unendliches Potenzial im Zentrum desselben. 

Später wurden bei den Berechnungen mit den Einsteinschen Feldgleichun-gen in der Regel nur schwache Raumkrümmungen betrachtet – etwa wie Lichtstrahlen gekrümmt werden und wie sich Planeten und Galaxien organisieren. Die starke Krümmung wurde hingegen nie sauber durchgerechnet. Denn wenn man sich dem Zentrum eines Schwarzen Lochs nähert, geht die Feldgleichung in eine so genannte Singularität (Zustand unendlicher Dichte) über – Physiker hassen so etwas! Haramein hingegen betrachtet in seinem Ansatz die Singularität eines schwarzen Lochs als unendliche fraktale Struktur, was die Einsteinsche Feldgleichung bestätigt. 

Vor Haramein/Rauscher hatten bereits die Physiker Kerr und Newman im Jahr 1965 die Rotation in die Einsteinschen Feldgleichungen eingeführt. Doch ihre Lösung entspricht nicht der Beobachtung, denn sie sagt nur vier Prozent der sichtbaren Materie voraus. Die fehlenden 96 Prozent haben sie „Dunkle Materie/Energie“ genannt. Anstatt also ihre Gleichung zu überarbeiten, passten sie die Realität kurzerhand an. Weil Rotation und gyroskopische Kräfte so komplex sind, hatten Kerr/Newman das Bezugssystem an der rotierenden Matrix festgemacht, so dass keine Drehkräfte auftreten konnten. Letztlich, so Haramein, liege dieser Vereinfachung der Gedanke zugrunde, dass alle Dinge reibungslos rotieren – bis in alle Ewigkeit. 

Endlose Rotation

Nach der Schulphysik hat letztlich alle Rotation ihren Ursprung im Urknall. Folglich muss man die Rotation nicht weiter erklären, weil sie ja im Urknall verwurzelt ist. Tatsächlich jedoch ist keine Umgebung reibungslos, auch nicht auf der atomaren Ebene, wo die Atome und Elementarteilchen rotieren. Sie tun das seit dem Urknall mit einer Winkelgeschwindigkeit von 99,99 Prozent der Lichtgeschwindigkeit. Reibungsfreiheit könnte höchstens für ein einziges Atom im Universum gültig sein, aber sobald es mehr werden, interagieren die Felder der Atome und man hat Reibung und Kollisionen.

Damit Eigenrotation nie zum Stillstand kommt, müssten die Körper überdies solide und homogen sein, was sie aber nicht sind. In der Sonne beispielsweise gibt es Schichten mit unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit und das bedeutet Reibung (Viskosität). Auch die Erde erzeugt Reibung in ihrem Innern durch die flüssige Nickel-Eisen-Schnmelze zwischen Mantel und innerem Erdkern. Ihr Spin müsste durch die Viskosität der Schmelze absorbiert werden. Es gibt keine geologische Erklärung dafür, wie der Spin der Erde entgegen allen Reibungskräften aufrechterhalten bleibt. 

Man drehe einmal ein rohes und ein hart gekochtes Ei: Letzteres wird nur durch Reibung mit der Tischoberfläche langsamer, während das rohe eindeutig viel schneller durch seine Viskosität im Innern zur Ruhe kommt. Planeten, Sterne und Galaxien sind wie das ungekochte Ei. Sie enthalten alle Arten von Dichten und Plasmadichte-Veränderungen sowie verschiedene Reibungsschichten.

Um also eine geeignete Beschreibung rotierender Gravitationszentren zu erhalten, führten Haramein/Rauscher Terme für Drehmoment und Corioliskraft in Einsteins Feldgleichungen ein. Als Ergebnis erhielten sie eine veränderte Raum-Zeit-Geometrie: Sie entpuppte sich nun statt als Kugel in der Schwarzschild-Lösung als Torus (sieht aus wie ein Donut) beziehungsweise aufgrund der Corioliskraft als Doppeltorus (Abb. 2). Der Dichtegradient der Raumzeit selber ist dabei die Quelle für die Rotation, auf die Gravitation und elektromagnetische Strahlung zurückgehen. Die erweiterte Einstein-Gleichung gibt auch an, wie viel Schwerkraft (nach innen gerichtet) und elektromagnetische Strahlung (nach außen gerichtet) erzeugt werden.

Einheitliche Feldtheorie

Äußerst bemerkenswert ist nun folgender Zusammenhang: Die Doppeltorus-Geometrie ist topologisch eng mit dem gruppentheoretischen Modell des Kuboktaeders (s.o.) verknüpft! Haramein und Rauscher konnten mit ihrem Ansatz alle bekannten subatomaren Partikel berechnen und die Kräfte auf atomarer Ebene mit denen der kosmischen Skala vereinen. Das aber ist nichts Geringeres als die lang gesuchte Great Unifying Field Theory (GUT), die große einheitliche Feldtheorie! Relativitätstheorie und Quantenmechanik sind vereint (wobei allerdings die Quantenmechanik nur geringfügig in die Berechnungen Harameins einfließt).

Diese Lösung, so versichert Haramein, habe sich „von selbst“ ergeben und nichts mit seinen früheren Gedankengängen zur Struktur beziehungsweise Singularität des Vakuums zu tun. Man sei von der anderen Seite (dem gruppentheoretischen Formalismus) zu einem identischen Ergebnis gekommen. Die Mathematik habe alles auf wunderbare Weise zusammen gefügt. Resultat ist eine einheitliche Feldtheorie, die das unendlich Kleine (die Welt der Quanten) mit dem unendlich Großen (den kosmischen Objekten) verbindet. 

Die zentrale Vakuumstruktur ist die Singularität, die als unendliches fraktales Raumzeitraster die Feldgleichung definiert. Diese liefert alle Teilchen, alle Felder und alle Dynamiken, so Haramein, ohne dass starke oder schwache Wechselwirkung nötig seien. Denn diese seien aus der Not geborene Erfindungen der Physiker. Eine Berechnung der Energie für ein Proton als Schwarzes Loch (Schwarzschild-Proton) ergebe exakt die Kraft, die nötig ist, um den Atomkern zusammen zu halten (die so genannte starke Wechselwirkung). Man habe es hier im Grunde mit der Gravitation in der Umgebung einer Singularität zu tun. 

Ein Physiker würde einwenden, dass ein Proton gar nicht die erforderliche Masse aufweist, um als kleines Schwarzes Loch beschrieben werden zu können. Doch das Vakuum nährt das Proton mit seinem Energiepotenzial. Die renormierte Vakuumdichte ist mit 1094 Gramm/Kubikzentimeter quasi unendlich groß. Die hoch kohärente Energie des Vakuums füttert demnach die Atomkerne und produziert die Dynamik der Elementarteilchen. Das Elektron dreht sich annähernd mit Lichtgeschwindigkeit, weil es sich in der Umgebung des Ereignishorizonts dieses Schwarzen Lochs aufhält. 

 

Überall Wirbelstrukturen

Das Zentrum einer Galaxie hat an seinen Polen zwei riesige Plasmawirbel (so genannte Jets). Um die Entstehung dieses Wirbels zu veranschaulichen, betrachte man Wasser, das aus einem Abfluss fließt. Die Luft (entspricht dem Plasmawirbel) muss dann aus dem Abfluss entweichen, um Platz für das Wasser (entspricht der Raumzeit) zu machen. Bei einem Ereignishorizont sehen wir aber nur die Außenseite, den ausstrahlenden Bereich. Wir sehen hingegen nicht die Drehkraft der Raumzeit, die hineingeht, um das System zur Aufrechterhaltung des Wirbels zu zwingen.

In Harameins Ansatz leben wir selber in einem Schwarzen Loch. Als es instabil wurde, verlor es eine bestimmte Menge seiner Ergosphäre aus Plasma, die den Rest der Dinge erschuf, die wir heute sehen. Wir beobachten heute von der Außenseite kleinere Schwarze Löcher. Weil wir auf der Außenseite sind, sehen wir nur den expansiven Aspekt, die Strahlung der Sterne, wir sehen also die Plasma- und weiteren Coriolis-Dynamiken nur auf der Außenseite. Von der kontrahierenden Seite wissen wir kaum etwas, daher basiert fast unsere gesamte Physik auf Strahlung. 

Sehr große Objekte wie Quasare und Blasare habe große Wirbel, wie Fotografien beweisen. Dieser Wirbel rotiert am Ereignishorizont fast mit Lichtgeschwindigkeit. Mikroquasare sind auch in unserer Galaxis zu finden. Die skalare Dynamik und die fraktale Natur der Raumteilung zeigen sich immer deutlicher, je mehr kosmische Objekte sichtbar werden. Von Quasaren und Mikroquasaren bis hin zu Pulsaren und Supernovas sieht man immer die gleiche Wirbel-Dynamik. 

Auch das Erdplasma und die Erdatmosphäre spiegeln das wider. Die Wettersysteme wirbeln aufgrund der Corioliskräfte vom Nordpol beziehungsweise Südpol zum Äquator ( = Grenze des Doppeltorus) und wieder zurück, sie überschneiden sich nicht dabei. Im Sonnenplasma ist der Doppeltorus ebenfalls erkennbar – mit den Sonnenflecken als Zentrum der Dynamik. Diese sind keine Oberflächenphänomene, wie man lange Zeit geglaubt hat, sondern es sind wirkliche Wirbel, die zur Mitte der Sonne wandern. Im Zentrum treffen sie mit den Sonnenflecken von der Gegenseite zusammen. 

Es ist seltsam, dass unsere Schulwissenschaft ein durchgehend düster wirkendes Bild des Universums entwirft. Man denke nur einmal an den prophezeiten „Wärmetod“ des Universums. Solche Forscher sind dann besonders überrascht, wenn sich Ordnungsstrukturen im kosmischen Geschehen zeigen, für die sie keine Erklärung angeben können. Als man die erste Supernova fotografierte, wurde eine hoch strukturierte Geometrie der Plasma-Felder sichtbar (Abb. 3). Sie wollte ganz und gar nicht zu den erwarteten, chaotisch auseinander sprengenden materiellen Resten einer kosmischen Gasexplosion passen, nachdem ein Stern sein Leben „ausgehaucht“ hat. Später durchgeführte Modellrechnungen der Astronomen zeigen, dass es sich bei der beobachteten Geometrie um einen Doppeltorus handelt. 

Haramein vermeidet Ausdrücke wie der „Tod eines Sterns“. Man beobachte lediglich ein verändertes Stadium des Sterns, denn dieser sei keine „Sternenleiche“, sondern habe sich nun in einen Pulsar verwandelt. Wir sehen keinen Tod, sondern nur Dinge, die die Skala wechseln. Er erinnert hier an die beiden Zwillinge im Mutterleib, die sich fragen, ob es ein Leben nach der Geburt geben könne? Bereits die Geburt sei ein fraktaler Vorgang, indem nämlich Menschen aus Menschen aus Menschen usw. hervorgehen. Vor seiner Geburt hat jeder Mensch ein Stadium der vektoriellen Anordnungsdynamik im Unterleib seiner Mütter durchlaufen: Die ersten vier Zellen der Lebensentstehung im Mutterleib ordnen sich in Tetraederform an. Die folgenden insgesamt acht Zellen bilden ein Sterntetraeder.  

DNA Wirbel im Zellkern

Das zeige einmal mehr, folgert Haramein, dass wir es hier mit der fundamentalen Geometrie dieser Welt zu tun haben. Die DNA-Spirale, die Blaupause unserer Körper, ist ein räumlich fixierter Wirbel. Betrachtet man die Körperzellen als Miniatur-Schwarze-Löcher, sehen wir im Zentrum der Zelle den DNA-Wirbel. Die DNA-Kodierung – vier unterschiedliche Basenpaare, wobei je drei ein DNA-Wort bilden – basiert auf einer 4 hoch 3 Beziehung, was zu 43 = 64 verschiedenen Kombinationen führt. Das sei, so Haramein, exakt die Anzahl der affinen Verbindungen im Matrizenraum, den Einstein benutzt hat, um die Raumzeitkrümmung abzuleiten. Ganz offenbar gibt es eine Beziehung zwischen der Raumzeitstruktur und der Biologie! 

Die Zahl 64 spielt aber noch in anderen Systemen wie dem I Ging und dem Maya-Kalender eine wichtige Rolle (s. u.). Wenn man das als Blume des Lebens bekannte geometrische Muster dreidimensional extrapoliert, erhält man den 64er Tetraeder, der das ideale Vektorgleichgewicht darstellt. Umgekehrt ist das sich ergebende Muster, wenn die Tetraeder in der 64er Anordnung von je einer Kugelsphäre umschlossen werden, eine blattähnliche Struktur, die wie die Blume des Lebens aussieht. „Gekrümmter Raum“ interagiert in diesem Bild mit dem linearen Muster. Die Blume des Lebens war in vielen alten Kulturen bekannt. So findet man sie auf Granitblöcken im Alten Ägypten eingraviert (besser: eingebrannt, wie mit einem Laser). Haramein ist überzeugt, dass in diesem Symbol das Geheimnis der wirbelnden Raumzeit codiert wurde, einer kontrahierenden Kraft. 

Unsere heutige Technologie basiert bekanntlich auf reaktiven, explosiven Konzepten – Verbrennung von Kohle, Gas und Erdöl, Spaltung von Atomkernen. Würden wir die Raumzeit krümmenden Kräfte erforschen, so Haramein, könnten wir die Gravitation kontrollieren. Er ist überzeugt, dass die gigantischen Bauwerke des Altertums wie die Pyramiden in Gizeh, der Tempel des Osiris, aber auch die pyramidalen Bauwerke und Tempel in Mittel- und Südamerika sowie in China nur mit einer vollständigen Kontrolle der Gravitation möglich waren. Wie sonst sollen Millionen, viele hundert Tonnen schwere Steine mit rein mechanischen Mitteln nicht nur über Entfernungen von hunderten Kilometer transportiert, sondern anschließend mit einer Präzision verbaut worden sein, die von unseren heutigen Baumeistern mit den verfügbaren modernen Technologien niemals erreicht werden könnte? Die Widersprüchlichkeit beginnt aber schon eher: Die Granitsteine sind nämlich äußerst exakt „gehauen“ und geschliffen, was mit dem damals ausschließlich verfügbaren Kupfer unmöglich zu realisieren war. Kupfer ist viel zu weich dafür!

Absurde Thesen

Doch die Archäologen sitzen ohnehin auf einem Berg an Ungereimtheiten. So wollen sie uns weismachen, dass die Pyramiden lediglich die Funktion von Grabstätten gehabt hätten. Haramein weist aber darauf hin, dass man in keiner der größeren Pyramiden Mumien gefunden habe. Die Wissenschaft erklärt diesen „Befund“ mit Grabräubern. Die hätten dann allerdings tonnenschwere Blöcke beiseite schieben und diese nach dem Raub wieder fein säuberlich zusammenfügen müssen. Das klingt doch reichlich absurd. Zudem gebe es nicht einen einzigen Hinweis in den zahlreichen aufgefundenen Hieroglyphentafeln und Aufzeichnungen der Alten Ägypter, dass sie die Pyramiden gebaut haben. Man sollte aber wohl annehmen, dass die Erbauer solcher monumentalen Bauwerke der Nachwelt den einen oder anderen Hinweis hinterließen, dass sie die Urheber waren.

Auch die Datierung des Baus der alten Monumentalbauwerke auf etwa 3000 vor unserer Zeit ist kaum mehr haltbar. So weisen Erosionsvorgänge an der Sphinx in Gizeh auf ein Alter von zehn bis zwölf Tausend Jahren hin. Gestützt wird diese Annahme auch von einer Pyramide, die man vor Japans Küste unter Wasser gefunden hat (s. Abb. 4). Da sie von Algen bedeckt ist, lässt sich hier die C14-Methode anwenden und so ein Alter von zehn bis zwölf Tausend Jahren angeben. Offenbar gab es damals eine über den ganzen Globus verteilte Pyramidenkultur. Auch in Xian in China soll es rund Hundert Pyramiden geben, von denen einige zudem exakt so angeordnet sind wie die drei großen Pyramiden in Gizeh, nämlich so wie die drei Hauptsterne des Sternbilds Orion. Das zeigen Satellitenaufnahmen (Abb. 5). Viele der uralten Zivilisationen geben uns Hinweise, wonach die Erbauer der monumentalen Bauwerke aus dem Sternbild des Orion stammen.

Die schon erwähnte Sphinx – typischerweise die Bewahrerin des Wissens – ist keine ägyptische Besonderheit. Man findet zum Beispiel sphinxähnliche Statuen vor vielen alten Tempeln in Süd- und Mittelamerika und in China (Peking, verbotene Stadt). Das Geheimwissen wird symbolisch häufig in einer Kugel unter der Pfote der Sphinx aufbewahrt (s. Abb. 6). Diese Kugeln zeigen in der Regel eine eingravierte Blume des Lebens – offenbar ebenfalls ein universelles Symbol. Und auch der Doppeltorus – sozusagen Harameins Erkennungsemblem – taucht in der chinesischen Symbolik auf: das populäre Yin-Yang-Zeichen. Dies stelle, so Haramein, einen Doppeltorus von oben betrachtet dar (s. Abb. 7a+7b).  

Der Code des I Ging

Der Code des I Ging, des uralten chinesischen Orakels, das sich auch im Westen wachsender Beliebtheit erfreut, verweist – wen wundert‘s – auf ein Tetraeder. Denn wenn man die sechs Stäbchen jedes Zeichens aus dem I Ging in einer Geometrie zusammenstellt und sie alle die gleiche Länge haben, dann ist die einzige Form, die das ermöglicht, ein Tetraeder. Es gibt im I Ging neben den durchgehenden (den männlichen beziehungsweise positiven) auch gebrochene Stäbchen (die weiblichen beziehungsweise negativen). Was könnte es damit auf sich haben? Aus den Zeichen Nummer 1 (sechs durchgehende Stäbchen) und Nummer 64 (sechs gebrochene) lassen sich exakt zwei durchdringende Tetraeder herstellen. Denn lässt man zwei Tetraeder sich durchdringen (beginnend mit zwei aufeinander gerichteten Spitzen), dann sind die Kanten des einen dort gebrochen, wo sie sich mit den Kanten des anderen kreuzen. Die doppelte Tetraederstruktur weist mithin positive und negative Seiten auf. Folgt man nun dem Schema und baut alle 64 Zeichen auf diese Weise ein, so ergibt das ein 512er Tetraedergitter, welches die nächste fraktale Ebene des 64er Tetraeders ist. Man hat hier also eine fraktale Progression. 

All das sind laut Haramein grundsätzliche Informationen über die Raumzeit, die über die ganze Erde verstreut sind. Auch der Tzolkin-Kalender der Maya gehorcht der 64er Wachstumsstruktur der Tetraeder-Anordnung. Man hat Platten in Maya-Ruinen gefunden, die die geometrische Progression der Raumteilung beschreiben. Der Tzolkin enthält überdies zahlreiche Symbole wie das Hunab Ku (Abb. 7c), die interagierende Wirbel haben. 

In vielen alten Hochkulturen findet man ähnliche Abbildungen, in denen eine Gottheit den Menschen eine Box mit einer schwarzen Sonne drin überreicht. Das spiegelt sich beispielsweise auch in der Kaaba in Mekka (Saudi-Arabien) wieder, wo jährlich Hunderttausende Gläubige den Kubus umrunden (Abb. 8), der eine schwarze Sonne birgt. Erhielten die Menschen vor tausenden von Jahren die Technologie (=Kubus mit schwarzer Sonne), die Dinge levitieren konnte? 

Das Geheimnis der Bundeslade

Im Alten Testament wird die Verbindung zu Gott mit einem Objekt hergestellt, die als Bundeslade bekannt ist. Sie wurde im Zentrum des Tempels von Salomon aufbewahrt, von konzentrischen Wänden umschlossen. Nur Hocheingeweihte durften sie sehen. Es könnte sich um eine Art Kondensator oder Batterie gehandelt haben, der sehr große Mengen Energie enthielt, transformierte oder übertrug, spekuliert Haramein (Abb. 9). Die Bundeslade hatte eine Kugel in der Mitte, die sehr strahlungsintensiv war. Es ist beschrieben, wie sich die Menschen davor durch spezielle Kleidung schützen mussten, um sich nicht zu verletzen. 

Um hier weiter einzudringen, fragte sich Haramein, was es mit dem Namen YHWH (Jahwe) auf sich hat. In der griechischen Übersetzung bedeutet er „Tetragrammaton“. Tetra bezieht sich auf die vier Seiten des Tetraeders, und Grammaton heißt so viel wie Grammatik. In einem tieferen Sinne bezieht sich Grammaton aber auf das Gewicht eines Objekts. Daraus sind Worte wie Gramm und Gravitation entstanden. Mit dieser zusätzlichen Information interpretierte Haramein das Wort YHWH als Tetraeder-Gravitation, die Kraft Gottes. Dieses Wissen wurde mit der Kabbala weiter gereicht. 

Die schwarze Sonne enthielt eine Raumzeit-Singularität, die künstlich in einem Kristall (Saphir) erzeugt wurde und Plasma-Dynamiken beinhaltete. Sie rotierte mit hoher Geschwindigkeit und generierte eine Drehkraft im Raum, wobei Gravitations- und Energieeffekte auftraten. Über und unter dem Kristall müssen demnach Wirbel – Säulen aus Licht oder Wolken – austreten, was man auch in zahlreichen Abbildungen und Beschreibungen findet. Zum Beispiel spricht die Bibel (Numeri 14:13) von einer „Wolke über dem Tabernakel“. Als die Juden aus Ägypten auswanderten, wurden sie von einer Feuer- beziehungsweise Wolkensäule angeführt, die vermutlich aus der Bundeslade stammte.

Pyramide als Schwingungsraum

Haramein weist auf einen frappierenden Zusammenhang zwischen den Maßen des Sarkophags in der Cheops-Pyramide und denen der Bundeslade hin. Denn beim Vergleich der äußeren Abmessungen der Bundeslade mit den Innenabmessungen des Sarkophags der Großen Pyramide fand er völlige Übereinstimmung. Die Bundeslade würde also perfekt dort hineinpassen. Außerdem ist die Fläche der Bundeslade exakt die Hälfte der Fläche des Außenraums des Sarkophags, man hat also eine perfekte Oktavierung der Resonanzräume im Sarkophag. Haramein vermutet nun, dass die Pyramiden eigentlich Abschirmungs- und Schwingungsräume waren, die der Raumzeit in spezifischer Weise als Hohlraumresonator gedient haben. Allerdings fehlte dort die Energiequelle im Innern, und genau das, so folgert Haramein, sei die Bundeslade gewesen. Er spekuliert, dass Moses die Bundeslade bei seinem Auszug aus Ägypten hat mitgehen lassen. Daher versuchten die Ägypter, die Israeliten mit aller Macht einzuholen und ihnen die Lade wieder abzujagen. Vermutlich liegt hier auch eine der (unbewussten) Wurzeln für die Unversöhnlichkeit zwischen Israeliten und Arabern. 

Es gibt in der altägyptischen Literatur eine Anekdote, wonach die Frau des Pharaos ihr kostbares Armband im See verliert. Daraufhin teilen Hohepriester den See, um das Armband wieder zu finden. Offenbar verlieh die Bundeslade Kontrolle über die Gravitation. Auf der Flucht teilt bekanntlich Moses das Wasser, ein Vorgang, der mehrfach im Alten Testament auftaucht, so bei Joshua 4:18, wo das Jordan-Wasser geteilt wird (ebenso Joshua 4:23). Bei solchen Vorgängen wurde immer die Bundeslade verwendet. Sie kam zudem bei der Zerstörung der Mauern von Jericho zum Einsatz. Später soll die Bundeslade in die Berge bei Qumram verbracht worden sein, um sie vor Feinden zu sichern. 

Die Schriftrollen vom Toten Meer

Die erst im vergangenen Jahrhundert gefundenen Schriftrollen in den Höhlen von Qumran am Toten Meer (Abb. 10) beschreiben laut Haramein 64 (!) Komponenten, um die Bundeslade sicher benutzen zu können. Zum Beispiel musste man sich mit Öl einreiben, wenn man sich ihr näherte. Ein Archäologe namens Vendyl Miller Jones, der in den Bergen von Qumran nach der Bundeslade graben durfte, soll dieses Öl, das die Leitfähigkeit der Haut erhöht, gefunden haben. 

Einige Inhalte der teilweise aus hoch reinem Kupfer bestehenden Schriftrollen sollen vor der Öffentlichkeit geheim gehalten werden. Es wird vermutet, dass mächtige religiöse Institutionen dahinter stecken, da die Aussagen ihren theologischen Lehren widersprächen. Eine der öffentlich editierten Schriftrollen enthält eine andere Variante derjenigen Bibelgeschichte, wonach Moses vom Berg Sinai mit zwei Platten, auf denen die zehn Gebote eingraviert waren, herabgestiegen sein soll. Statt der zwei Platten, so heißt es in den Schriftrollen, kam er mit zwei Saphirkristallen zurück vom Sinai. Auch in der Kabbala spielen Saphirkristalle eine Rolle: Es ist von zehn Sphären die Rede, die Sephirot (im Singular Sephira) heißen. Der Ausdruck hängt natürlich mit „Saphir“ zusammen und bedeutet daher „Kristall“. 

Laut Haramein könnte selbst die Wunderwirksamkeit von Jesus Christus mit dem Energietransmitter in der Bundeslade zusammenhängen. Es gibt Forscher, denen zufolge Jesus bei den Essenern von Qumram aufwuchs. Haramein glaubt, dass er sich über lange Zeit im Umfeld der Bundeslade aufgehalten haben könnte und somit deren hoher Informationsdichte ausgesetzt war. Daher konnte er Wunder wirken, wie auf dem Wasser wandeln (Schwerkraftkontrolle). 

Gemäß Haramein beschreibt das Alte Testament eine Hochtechnologie, während das Neue Testamemt die Ethik darlegt, um sie besitzen und gefahrlos zum Wohle aller handhaben zu können. Das Zusammenkommen von Altem Testament und Neuem Testament, in denen sich übrigens wieder die grundlegende Polarität manifestiert, macht eine spirituell und technologisch hoch entwickelte Zivilisation aus, die im Gleichgewicht mit der Natur steht und die innere mit der äußeren Welt versöhnt. Dann, so beschließt Haramein seinen spannenden Vortrag, können wir auch gelassen den kommenden Veränderungen des Sonnensystems entgegensehen … 

Der Autor

Dipl. Phys. Detlef Scholz studierte Physik in Münster. Danach siedelte er nach München über und arbeitete hier als Ingenieur. Seit Mitte der neunziger Jahre ist er als Fachjournalist tätig.

Quellen

Link zum Video: http://www.videogold.de/nassim-haramein-einheitsfeld-theorie-teil-1 und -teil-2/

Video-Link, www.theresonanceproject.org

Abbildungen: http://theresonanceproject.org/graphics.html

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