Elektrosensibilität

Eine frühe Warnung für alle?

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Warum reagieren manche Menschen besonders sensibel auf elektromagnetische Strahlen? Warum können sie beispielsweise während eines Vortrages spüren, dass der Sitznachbar vergessen hat, sein Handy auszumachen? Die Autorin, selbst elektrosensibel, forschte lange zu den Hintergründen und arbeite...
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Elektrosensibilität
Von Dr. phil. Birgit Stöcker, Coburg – raum&zeit Thema "Die unsichtbare Gefahr – Mobilfunk und Elektrosmog"

Warum reagieren manche Menschen besonders sensibel auf elektromagnetische Strahlen? Warum können sie beispielsweise während eines Vortrages spüren, dass der Sitznachbar vergessen hat, sein Handy auszumachen? Die Autorin, selbst elektrosensibel, forschte lange zu den Hintergründen und arbeitete mit Wissenschaftlern und Politikern zusammen. Sie ist heute überzeugt davon, dass Elektrosmog eine reale Gefahr ist – und zwar nicht nur für einige besonders Sensible, sondern für uns alle.

Verschiedene Formen gesundheitlicher Folgen von Elektrosmog

Elektrosmog geht jeden an: Die biologischen Effekte elektrischer und magnetischer Felder sowie elektromagnetischer Wellen (EMF) sind in den letzten Jahrzehnten völlig falsch eingeschätzt worden. Allerdings ist durch die steigende Technologisierung aller Lebens- bereiche und vor allem seit der Einführung des Mobilfunks Bewegung in die Bewertung dieser Auswirkungen gekommen. Um in den umfangreichen und verwirrenden Symptomenkomplex Ordnung zu bringen, haben wir das Syndrom in vier Gruppen unterteilt:

  • Elektrosensibilität in einem Zusammenhang von EMF-Belastung und unspezifischen Symptomen, wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität, innere Unruhe, chronische Müdigkeit, Antriebsarmut, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Verspannungen, Blutdruckabweichungen, Herzrhythmusstörungen, Atembeschwerden, Augenschwäche, Ohrgeräusche (Tinnitus). Da diese Beschwerden nach Abschalten der elektromagnetischen Quelle meist zurückgehen, sprechen wir von einem neurologischen Frühwarnsystem des Körpers, welches nicht unterschätzt werden darf. In der Hauptsache kann es als Stress-Syndrom bezeichnet werden.

  • Elektroschädigung mit einem hohen ursächlichen Anteil an den Zivilisationserkrankungen der Moderne. Dazu zählen nach mehr oder weniger langfristiger Belastung: Veränderungen im Nerven- und Hormonsystem, Herz-/Kreislauf- Effekte, Wirkungen auf das Immunsystem, Störungen des Eiweiß-, Fett-, Kohlenhydrat- und Mineralstoffwechsels, Zellvermehrung (Krebs) sowie genetische Folgen. Eine solche Strahlenkrankheit ist in der Regel irreversibel (unumkehrbar). Sie tritt nicht nur bei Elektroempfindlichen auf, sondern kann, ohne dass die Belastung spürbar ist, jeden in der Gesellschaft treffen.
    Die medizinischen Zusammenhänge sind oft schwer zu erkennen, da es sich bei Umwelt-/Zivilisationserkrankungen um Vielfachbelastungen handelt.

  • Elektrosensitivität als eine verstärkte Wahrnehmung elektromagnetischer Felder (Fühligkeit). Hier liegen bereits neurologische/neurotoxische Vorschäden zugrunde.

  • Elektroallergie als abweichende Reaktion des Organismus mit Ausschüttung vom Histamin, ausgelöst durch bestimmte Frequenzen.
    Diese tritt vor allem bei jungen Leuten (Technik-Freaks) in steigendem Maße auf.

Multifaktorieller Wirkmechanismus

Elektrosensibilität kann so gut wie alle treffen, oft als Vorstufe von Zivilisationserkrankungen, selbst wenn keine Fühligkeit (Elektrosensitivität) oder allergische Reaktion besteht. Elektrosmog muss als eine der größten gesundheitlichen Belastungen gesehen werden, vor allem durch die Breitenwirkung auf die gesamte Bevölkerung sowie die steigende Tendenz ohne absehbares Ende.

Obwohl sich die Technologisierung aller Lebensbereiche in den letzten Jahrzehnten explosionsartig entwickelt hat und damit als eine der größten Umweltbelastungen genannt werden muss, darf die biologische Reaktion auf elektromagnetische Felder (EMF) nicht rein kausal im Sinne von Ursache und Wirkung gesehen werden, sondern sollte multifaktoriell in einem Synergismus mit einer Vielzahl von weiteren Umweltbelastungen betrachtet werden

Zahnmetalle

Dabei liegt ein Hauptverdacht bezüglich der Ursachen auf dem Zahnfüllstoff Amalgam in Verbindung mit anderen Zahnmetallen. 99 Prozent der Mitglieder des Vereins für Elektrosensible e. V. schildern das Problem von Mischmetallen und der damit spontan eingetretenen Elektroempfindlichkeit sowie einer sich in der Folge verstärkenden, meist bereits vorliegenden Stoffwechselschädigung. Bei einigen kann eine solche Stoffwechselschädigung bereits genetisch angelegt beziehungsweise durch Zahnmetallbelastung der Mutter bestimmt sein. Eigene Amalgamfüllungen, auch in späteren Jahren, können die Problematik dann noch potenzieren. Andere Ursachen als Metalle findet man bei Frequenz-Allergikern, aber auch bei Elektrohypersensitiven.

Verstärkend wirken EMF (sowohl der Hoch- als auch der Niederfrequenz) auf das Zusammenspiel von Metallen, welche die entsprechende Mundstromspannung der Patienten erhöht (was der Zahnarzt messen kann). Amalgam plus gleichzeitig vorhandene Metallkronen – insbesondere palladiumhaltige – lösen aufgrund von galvanischen Strömen die genannte Elektroempfindlichkeit aus. Ferner sind Gold und andere Edelmetalle, auch im Körper verteilt, starke Akkumulatoren und Resonatoren, die sowohl elektrische Energie anziehen und speichern sowie mit ihr in Resonanz gehen. Damit werden vor allem die Strukturen des Mittel- und Stammhirns (Hypophyse, Epiphyse, limbisches System, etc.) störend beeinflusst.

Von Bedeutung ist, dass bereits Kinder mit Amalgamfüllungen langsam die Fähigkeit verlieren, den Hauptbestandteil des Amalgams, nämlich das Quecksilber, auszuscheiden. Mit anderen Worten, es ist zwar wichtig, bei elektroempfindlichen Menschen Zahn- und andere Metalle zu entfernen, und es bringt in der Regel auch eine Besserung der gesamtkörperlichen Beschwerden, vor allem der Stromspannungen in Mund, Zähnen und Kiefer als auch der damit verbundenen allgemeinen Kopfprobleme. Jedoch hat das bereits im Körper abgelagerte Quecksilber nur geringe Chancen ausgeleitet zu werden, da die Entgiftungskapazität bei Umweltpatienten in der Regel eingeschränkt ist. Im Verbund mit technischer Strahlung wird es sich als dauerhafter Resonanzfaktor auswirken und die Betroffenen entsprechend belasten.

Aktivität und Ruhephasen von Nerven- und Muskelzellen

Metalle im Körper führen unter EMF-Einfluss unter anderem zu einer Kette von Stoffwechselstörungen, wobei hier vor allem die Veränderungen im Calcium-Zellstoffwechsel des Zentralnervensystems sowie am Herzmuskel betrachtet werden sollen. Wichtig ist die selektive räumliche Trennung verschiedener Ionen, wie Natrium, Kalium und Calcium, Magnesium. Diese Ladungstrennung stellt die funktionelle Grundlage der elektrischen Erregbarkeit des Nervensystems und der Herzmuskulatur dar. Unter gesunden Bedingungen werden diese Zellen mit Öffnen entsprechender Kanäle zunächst Natrium- und in der Folge Calciumionen aufnehmen und gleichzeitig Kalium- und Magnesiumionen abgeben. Dadurch bilden sich Aktionspotenziale, die am Nervenfortsatz Signale weiterleiten. Am Muskel führen sie die Kontraktion aus. Nach Ende der Stimulation endet auch die Kon- traktion; es kommt zum Aufbau des Ruhemembranpotenzials. Dabei sorgt die Natrium-Kalium-Pumpe für die Wiederherstellung der ursprünglichen Ionenkonzentration. Dieser gesamte Vorgang kann durch Fremdeinstrahlung gestört werden.

Elektrosmog verschiebt Aktionsbereitschaft von Zellen

Werden jene Zellen von außen elek- trisch gereizt, kann dies bei einer gewissen Schwelle ebenfalls Akti- onspotenziale auslösen, was in der modernen Medizin zum Beispiel zur Stimulierung bei Lähmungserschei- nungen genutzt wird. Durch neue Technologien passiert dies zum Teil ständig (zum Beispiel durch modulierte Daueremittierer wie Mobilfunk-Telefonnetze), wobei ein gesunder Körper die Möglichkeit hat gegenzuregulieren. Ein kranker kann dies nicht.

Von Natur aus sind die Ionenkanäle spannungs- beziehungsweise frequenzabhängig. Nur so können sie ihre Aufgaben erfüllen. In ihrem Öffnungs- und Schließverhalten folgen sie dem Membranpotenzial. Insofern spricht man auch von potenzialabhängig. Durch unterschiedliche Ca2+-Bindung an die Zellmembran ändert sich zum Beispiel die Herzfrequenz. Somit sind Herzmuskelzellen durch EMF beeinflussbar. Sie können je nach Frequenz und Art der Belastung entweder sehr rasch (bei HF) oder durch Dauerbeeinflussung langfristig geschädigt werden (bei NF). Veränderungen am biologischen Material verlaufen nicht linear zur Intensität der sie auslösenden EMF. Jede Frequenz sorgt für unterschiedliche Verschiebungen. Zusätzlich hat jeder Mensch seine eigenen „Reaktionsfenster“ (spezifische Reaktion wie auch Reaktionszeit). Untersuchungen zeigen Effekte durch Hochfrequenz meist nur bei Amplitudenmodulation. Das bestätigt, dass bei künstlichen Beeinflussungen der Membranspannung eine Vielzahl von Faktoren zusammenspielen (Frequenz, Intensität, Dauer, Modulation aber auch natürliche Störungen, wie zum Beispiel vor einem Gewitter).

Calciumkonzentration spiegelt Aktivitätsniveau

Sobald elektromagnetische Felder Einfluss auf die Aktivität der Zellen haben, spiegelt sich dies auch in Veränderungen der Calciumkonzentration innerhalb der Zellen wider. Diese unterliegt vielen Einflüssen, zum Beispiel:

  • hängt sie von der elektrischen Leitfähigkeit der Zellmembran ab

  • wird sie von der Durchlässigkeit von intrazellulären Ca2+-Speichern bestimmt,

  • aber auch durch die Konzentration von anderen Botenstoffen, welche hauptsächlich in die Signalübertra- gung, ausgehend von Rezeptoren in der Zellmembran, eingebunden sind.

  • Selbst veränderte elektrische Eigenschaften des Membranpotenzials können Einfluss nehmen.

Der Wirkmechanismus des Elektrosmogs wird hier vor allem auf den Anstieg der Calciumionen in der Zelle konzentriert, mit der Folge verlängerter Aktionspotenziale, da dies in der Regel durch die Ablagerungen aus Zahnamalgam bei Elektro-Geschädigten der Fall ist. Amalgamspezialisten hatten bereits am Anfang der 1990er Jahre ihren Patienten Calciumantagonisten empfohlen, da sie von folgender These ausgingen: Calcium bindet sich in der Zelle an abgelagertes Quecksilber, was im Verbund mit EMF zu diesen verlängerten Aktionspotenzialen führt. Damit in Zusammenhang sahen sie eine erhöhte Calciumkonzentration sowie die verstärkte Kontraktion der Herzmuskelzellen und Verkrampfung der Gehirnzellen mit zum Teil einer Weiterleitung von Fehlsignalen durch geschädigte Neuronen. 
Dies führt zur Beeinflussung des gesamten Organismus. Zellbewegung, Muskelkontraktion, Hormonsekretion und sympathische Übertragung durch Neurotransmitter sind einige der Vorgänge, die direkt von der intrazellulären Calciumkonzentration abhängen. Des weiteren kommt es zur Ausschüttung Freier Radikale und multiplen Stressfaktoren mit der Folge von Elektrosensibilität sowie Elektroschädigungen.

Stickstoffmonoxid im Mittelpunkt des EMF Syndroms

Dr. Ulrich Warnke und Kollegen entwickelten ein Modell des nitrosativen und oxidativen Stresses, welches das Freie Radikal NO (= Stickstoffmonoxid) in den Mittelpunkt des EMF-Syndroms stellt und nicht von irgendwelchen Vorschäden ausgeht. Oft liegt jedoch bei einem übermäßigen Problem mit NO eine angeborene oder erworbene Stoffwechselerkrankung vor, wie Hämopyrrollaktamurie (HPU), die gekennzeichnet ist durch einen chronischen Mangel an Zink, Mangan und Vitamin B6. Stickstoffmonoxid kann vieles im Körper aus dem Gleichgewicht bringen und die Grundregulation stören. Ist es im Übermaß vorhanden, schädigt es massiv die Mitochondrien. Es macht die Atmungskette unmöglich und damit die Energiegewinnung. Viel NO bedeutet wenig Energie für Körper und Geist, schnelle Erschöpfung, Muskelschwäche, hoher Schlafbedarf, der aber nicht zur Erholung führt, und viele weitere Symptome und Erkrankungen.

Mitochondriale Dysfunktion

Gesunde Mitochondrien bedeuten Lebensqualität. Jeder dritte Mensch ab 20 Jahren hat eine mitochondriale Dysfunktion. Chronische Erkrankungen sind zu über 90 Prozent auf Energiemangel in den Mitochondrien zurückzuführen, verursacht durch oxidativen und nitrosativen Stress als auch eine Unterversorgung mit essentiellen Faktoren.

Wirkung auf Nerven Immunsystem Hormone und Gene

Neurogene und immunologische Prozesse, gekoppelt mit endokrinologischen Mechanismen (also Sekretion und Hormonausschüttung durch Drüsen) sind als Teil dieser übergreifenden Wirkkaskade zu sehen. Sie können eine Elektrosensitivitiät auslösen und bei einer Elektroallergie mitwirken. Die schlimmsten Auswirkungen elektromagnetischer Felder sind Genschädigungen, die Krebs bewirken können; wie zum Beispiel die REFLEX-Studie mit Genotoxizität, Genexpression und weiteren Änderungen der Genfunktion wissenschaftlich nachgewiesen hat. 
Genschäden stehen wohl am Anfang aller chronischen Erkrankungen (Prof. Franz Adlkofer): „Die Elektrohypersensitivität kann als Syndrom eines völlig überforderten Organismus gesehen werden, welcher durch eine kontaminierte Umwelt an den Grenzen seiner Kompensationsfähigkeit angelangt ist.“ (Biologische Heilmittel Heel, Baden-Baden, 2001)

Die Medizin der Zukunft

Umweltpatienten und chronisch Zivilisationserkrankte sollten eine Medizin vorziehen, die mit natürlichen Stoffwechsel-Partnern arbeitet. Synthetische Mittel sollten möglichst dem Akutfall vorbehalten bleiben. Zu den normalen Partnern des Stoffwechsels im Organismus zählen Vitamine, Mineralien, Pflanzenstoffe – und diese eben nicht synthetisch hergestellt, sondern organisch gewachsen. Nur sie können die Summe des Gesundheitszustandes verbessern, indem sie sich auf das Körpersystem als Ganzes richten.
Die schulmedizinische Forschung sollte sich auf die Behandlung der Zellmembranen sowie des genetischen Systems als Hauptangriffspunkte elektromagnetischer Strahlung richten. Denn ein Großteil aller Krankheiten, mit denen wir im technischen Zeitalter zu kämpfen haben, sind ursprünglich lokalisiert an den Zell-Membranen und können dort behandelt werden, beziehungsweise an den genetischen Systemen der Chromosomen. Man denke dabei an Stresssyndrome, wie oben beschrieben, Herz-Kreislaufbeschwerden, Arteriosklerosen, Thrombosen, Herzinfarkte, Verkalkungsleiden, Nierenkrankheiten, Diabeteserkrankungen, aber auch Lähmungsleiden, Multiple Sklerosen und vor allen Dingen Krebserkrankungen.
Hierzu gilt der Versuch, das Gesamtsystem zu stärken und mit natürlichen Mitteln wieder herzustellen und das, soweit wie möglich, in einem belastungsfreien Umfeld. Wichtig ist, vorbeugend bei den ersten Beschwerden mit den Therapien zu beginnen und nicht erst die Krankheit abzuwarten. Zwar werden die schulmedizinischen Therapien, bei denen mit Tausenden von körperfremden Medikamenten meist nur die Symptome und nicht die Ursachen bekämpft werden, durch Gesundheitsreformen mehr und mehr begünstigt. Doch ist auf der anderen Seite die Naturheilkunde und die Kunst der Heilpraktiker zu ungeheurer Blüte gelangt, die mit natürlichen und oft sinnvollen Kombinationen immer mehr Patienten ansprechen. Entscheidend ist, dass die aus der biochemischen Lehrstoffwissenschaft hervorgegangene Medizin schützenden und vorbeugenden Charakter hat. Das macht sie zur Medizin der Zukunft.

Forderungen an die Politik

Die Autorin ist überzeugt davon, dass Elektrosmog eine reale Gefahr ist und hat diese These wissenschaftlich be- legt. Insofern wendet sie sich damit an Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Staat, um diesen ihr Wissen über den Wirkmechanismus gesundheitlicher Schädigungen weiterzugeben. Vor allem möchte sie die Entwicklung verträglicherer zukünftiger Technologien anregen, was nur möglich ist, wenn man die Auswirkungen elektromagnetischer Felder auf die Gesundheit erkannt und akzeptiert hat. „Wenn die Umwelt krank macht, muss die Politik handeln.“ Die Autorin fordert unter anderem:

  • keine Frequenzen zu nutzen, die den Eigenfrequenzen des Körpers entsprechen oder diesen nahe liegen, um Resonanzphänomene zu vermeiden

  • gepulste und modulierte Technologien einzustellen, denn diese verstär- ken die negative biologische Wirksamkeit um ein Vielfaches (Ansätze zu modernen Alternativen gibt es)

  • Geräte mit 24-Stunden-Emission vom Markt zu nehmen und durch solche, die nur im aktiven Zustand strahlen, zu ersetzen

  • die Standortfrage von Sendern so zu lösen, dass ein „Minimierungsgebot“ zum Prestige der Betreiber wird elektrosmogfreien Zonen und Wohnoasen Raum zu geben.
    Bei der Weiterentwicklung (5G Transhumanismus etc.) sollten Umwelt und menschliche Gesundheit im Vordergrund stehen. Sonst können EMF in der Tat als Bedrohung empfunden werden.

Die Gefahr erkennen

Der Artikel möchte ferner eine Diskussionsgrundlage all denen in der Gesellschaft bieten, die sich mit „Umwelt und Gesundheit“ auseinandersetzen, seien es Elektrosensible, -geschädigte, -sensitive, -allergiker oder allgemein Umwelterkrankte, beziehungsweise Menschen, die präventiv mit ihrem Körper umgehen möchten. Elektrosmog geht jeden an! Auch heute gilt wie eh und je die Kant‘sche Empfehlung: „Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Gerade in einer Zeit der globalisierten Technologien ist jeder für sich selbst aber auch für die Gemeinschaft verantwortlich. 
Besonders angesprochen seien Ärzte, Heilpraktiker und weitere Gesundheitsexperten, dass sie

  • die technische Revolution mit ihrer Auswirkung auf die Menschheit erkennen und medizinisch evolutionär umdenken

  • die Gesundheit der Patienten in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen, um die Menschheit zu erhalten

  • gegenüber den Betroffenen Aufklärung betreiben entsprechend der wahren Realität

  • Patienten allgemein vor Zahnmetallen und anderen Metallen im und am Körper bewahren

  • sich für eine stärkere Kontrolle im chemischen Bereich einsetzen

  • Vorsorgemaßnahmen gegenüber EMF für die Gesamtgesellschaft an- regen im Sinne der oben genannten Forderungen an Wirtschaft, Politik und Staat.

Die Autorin

Dr. phil. Birgit Stöcker leitet den Verein für Allergiker und allgemein Umwelterkrankte. Ihre Arbeit im Bereich Umwelt und Gesundheit begann 1990 in München. Die erste Selbsthilfegruppe, für die sie sich einsetzte, waren die Amalgambelasteten. Mitte der 1990er Jahre kamen die MCS-Kranken hinzu – Menschen mit multipler Chemikalien- sensibilität. Diese Betroffenen leiden unter anderem unter einer extremen Geruchsempfindlichkeit. Ihre Allergiequote ist sehr hoch. Zur selben Zeit baute man den Mobilfunk auf, der die bereits bestehenden Probleme bei Sensiblen potenzierte. 1996 bat eine Gruppe von Elektroempfindlichen Frau Stöcker, die Leitung ihres Vereins zu übernehmen. Es folgte für sie eine hochinteressante Zeit, in der sie interdisziplinär tätig wurde. Sie arbeitete zusammen mit Politikern, hohen Beamten, Ärzten, Umweltlabors, Forschern, Elektroingenieuren, Chemikern, Baufachleuten etc. Der Verein wurde europaweit bekannt und betreute circa 8000 Betroffene. In ihrem Buch „Elektrosmog – eine reale Gefahr“ hat sie zusammengefasst, wie sehr Elektrosmog in Kombination mit Vorbelastungen (zum Beispiel Zahnmetal- len) gesundheitlich schädigen kann. Politisch hat sie die Anerkennung von verschiedenen Unverträglichkeiten durchgesetzt (WHO, EU und auf Bun- desebene bei den Rentenversicherern und Krankenkassen). Seit längerem beschäftigt sie sich mit „geschütztem Wohnen“, denn nur aus gesunder Lebensführung kann Gesundheit entstehen.

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