Stress – Porträt eines Killers

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Diesen nur vermeintlich etwas unwissenschaftlich, aber bewusst provokant klingenden Titel hat der Autor einem Video entnommen, das Robert Sapolsky, ein weltweit renommierter Neurowissenschaftler und Stressforscher, Neuroendokrinologe und Professor für Biologie, Neurowissenschaft und Neurochirurgie...
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Stress – Porträt eines Killers
Von Dr. Wolfram Kersten, Bamberg – raum&zeit Newsletter 210/2017

Diesen nur vermeintlich etwas unwissenschaftlich, aber bewusst provokant klingenden Titel hat der Autor einem Video entnommen, das Robert Sapolsky, ein weltweit renommierter Neurowissenschaftler und Stressforscher, Neuroendokrinologe und Professor für Biologie, Neurowissenschaft und Neurochirurgie an der Stanford University bereits 2008 veröffentlicht hat. Auf Youtube ist dieser Film zu sehen, der uns klarmacht, warum Stress tatsächlich ein Killer ist, der unser Leben drastisch verkürzen kann. Zugleich ist er Hauptursache für die meisten unserer typischen, chronischen Zivilisationserkrankungen.

Die Anfänge des Begriffs

Der Begriff „Stress“ wurde erstmals von dem österreichisch-kanadischen Arzt und Biochemiker Dr. Hans Selye in die Medizin eingeführt. Wir verdanken diesem Pionier der Stressforschung grundlegende Erkenntnisse über das unter chronischem Stress sich entwickelnde „Allgemeine Anpassungs-Syndrom“, wie er es nannte.
Dr. Selye hat schon Mitte der 1970er Jahre verschiedene Bücher veröffentlicht, in denen er auch auf die Gefahr der Entwicklung von Herz-Kreislauferkrankungen – hierzulande 40 Jahre nach Selyes Veröffentlichungen immer noch Todesursache Nr. 1 – hinwies und Ratschläge zur Lebensführung gab.
Zwischenzeitlich haben sowohl die Hirn- und Stress-Forschung als auch die Neuro-Psychologie und Neuro-Psychiatrie diese Grundlagen-Erkenntnisse durch hunderttausende von wissenschaftlichen Arbeiten vertieft und durch epidemiologische, molekularbiologische, genetische und epigenetische Erkenntnisse erweitert und untermauert.
Und dennoch, die Mehrheit der Ärzteschaft ist sich dieser Zusammenhänge weder bewusst, noch besitzt sie die notwendigen Grundkenntnisse über die pathophysiologischen Zusammenhänge sowie über die Notwendigkeiten und Möglichkeiten hinsichtlich der sehr komplexen Diagnostik und der ebenso umfassenden und dringend erforderlichen Therapie.
Die meisten Haus- und Fachärzte sind in einer Symptomorientierten Diagnostik und Therapie verhaftet und glauben im Besitz eines Wissens zu sein, das den aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen entspricht und jenseits dessen es nur noch „Scharlatanerie“ gibt.
Offizielle Fortbildungsveranstaltungen zum Thema Stress, von der WHO immerhin als „größte Gesundheitsgefahr unseres Jahrhunderts“ bezeichnet, gibt es eigentümlicherweise – Kenner des System erwarten nichts anderes – nicht.
Für die eigentlichen Hintergründe einer Erkrankung und damit für eine vernünftige Anamnese bleibt in einem auf Massenabfertigung getrimmten „Gesundheits“-System wie dem unseren weder Zeit, noch wird diese in dem zwischenzeitlich kaputt „reformierten“ System, das man korrekterweise eigentlich in „Krankheitssystem“ umtaufen müsste, adäquat vergütet.
Auf der Strecke bleiben die Betroffenen, die genauso wenig über diese Zusammenhänge informiert sind, wie die sie betreuenden Ärzte und Behandler, die sinnigerweise in 25 bis 50 Prozent, von der jeweiligen Fachgruppe abhängig, ein Burnout-Syndrom, also eine Stresserkrankung par excellence, entwickeln.
Ein Tor muss sein, wer hinter diesem „tödlichen Schweigen“, d. h. der gezielten Nichtverbreitung essenzieller und möglicherweise lebensrettender Erkenntnisse aus der Hirn- und Stress-Forschung, System oder gar Absicht vermutet.
Im Volksmund spricht man über den alltäglichen und „normalen Stress“, wie es eine meiner Patientinnen nannte. Sie war sich nicht bewusst, dass es gerade der inzwischen zur Norm gewordene Stress ist, den man scheinbar als unabänderliche Beigabe zu unserem Wohlstand akzeptieren muss, und der die Ursache für 90 bis 95 Prozent unserer chronischen Erkrankungen sowie für teilweise drastische Verkürzungen unserer Lebenserwartung ist.

Definition

Eine allgemein anerkannte Definition des Begriffs „Stress“ gibt es nicht.
Wenn man sich allerdings an die Ergebnisse der aktuellen Hirnforschung hält, dann basiert Stress in allen denkbaren Fällen, egal durch welchen Stressor auch immer ausgelöst, auf einer gegenüber dem Ruhezustand massiv erhöhten Aktivität des Zentralnervensystems, einhergehend mit stark erhöhtem Energiebedarf des Gehirns, der unisono und in stereotyp gleicher Weise zur Aktivierung der Neuroendokrinen Stressachse führt. Dabei ist es gleichgültig, durch welchen Auslöser (Stressor) das Gehirn in einen Zustand von aktivitätsbedingter Energienot kommt. Das kann durch hoch konzentriertes geistiges Arbeiten, durch schwere körperliche Belastung, durch Lautstärke, Kälte oder Wärme und sehr häufig durch mentale Prozesse und ihre damit verknüpften Emotionen entstehen, besonders wenn es sich um negative Gedankenspiralen oder antizipierten Stress, der letztlich einer fassbaren Realität entbehrt, handelt.
In all diesen Fällen hat die Aktivierung der Stressreaktion, im Fachjargon „stress response“ genannt, lediglich den Zweck, das Gehirn mit der notwendigen Energie zur Bewältigung einer Aufgabe oder Herausforderung zu versorgen.
In lebensbedrohlichen Situationen, für die dieses Stresssystem eigentlich geschaffen wurde, können die dabei mobilisierten Energien einem Menschen unfassbare, im normalen Alltag nicht mögliche Kräfte und eine maximal gesteigerte Reaktionsfähigkeit vermitteln.
Diese hier gerade beschriebene Form der akuten Stressreaktion, wie sie in tatsächlich lebensbedrohlichen Situationen vorzufinden ist, ist stets kombiniert mit einer unmittelbar darauf folgenden Entspannung, die Körper, Geist und Seele die Möglichkeit zur stets notwendigen Erholung vermittelt.
Gerade diese Entspannungsreaktion fehlt bei chronischen Stressbelastungen und führt letztlich nicht nur zur Entwicklung von Erschöpfungszuständen oder Burnout-Syndromen, sondern, wie oben schon ausgeführt, zu chronischen Erkrankungen wie Essenzieller Hypertonie, Koronarer Herzerkrankung, Kardiomyopathien, dilatativer Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus Typ II , strukturellen Veränderungen des Zentralnervensystems und auch zu unterschiedlichen Neurologischen Systemerkrankungen und vielem anderen mehr.

Die Neuroendokrine Stressachse

Wie oben angedeutet, geht der Aktivierung des Stresssystems eine Aktivierung Glutamaterger Neurone im Cortex und im VMH (ventromedialer Hypothalamus) voraus, mit hoch sensiblen ATP-Sensoren, die einen aktivitätsbedingten ATP-Mangel sofort melden. Glutamat aktiviert einerseits das lokale Astrozytäre Energiebeschaffungssystem, das zur Öffnung perikapillärer Glucosetransporter (vom GLUT 1-Typ) führt und vermehrt Glukose und Laktat aus dem Blut absaugt und direkt an die umgebenden Neuronen, wenn auch mittels eines komplexen biochemischen Prozesses, weiterleitet (siehe Abb. 1).

Andererseits aktiviert Glutamat sowohl den Mandelkern (Amygdala) als auch den Hippocampus, die ihrerseits den PVN (Paraventikulärer Nukleus) des Hypothalamus zur Ausschüttung der Hormone CRH und Vasopressin (ADH) veranlassen.
Anders als sonst in den Vordergrund gestellt, kommt es zunächst zur CRH-bedingten Aktivierung des Locus coeruleus (LC), dem eigentlichen Zentrum des Sympathischen Nervensystems im Mittelhirn, über den sowohl das gesamte Gehirn als auch das Periphere Sympathische Nervensystem aktiviert werden.
Wesentlich langsamer und der neuronalen Aktivierung des Sympathischen Nervensystems nachhinkend, wird dann auch die endokrine Stressachse aktiviert, die über die Hypophyse mit folgender ACTH-Ausschüttung und Stimulation der Nebennierenrinde die Kortisolausschüttung veranlasst.
Die anfänglichen, typischen Symptome einer solchen Reaktion sind also rein sympathikotoner Natur und bestehen aus Pupillenerweiterung, Mundtrockenheit, Pulsbeschleunigung, Blutdruckanstieg, Steigerung der Herzleistung, Bronchialerweiterung, flacher, hochfrequenter Atmung, vermehrtem Schwitzen oder Schweißausbruch (Angstschweiß), Unruhe, erhöhter geistiger Wachsamkeit und Reaktionsbereitschaft, Blässe der Haut, erhöhtem Muskeltonus, kalten und feuchten Händen und Füßen und erhöhter Blutgerinnungsfähigkeit.
Hervorzuheben ist die konsekutive Minderdurchblutung des Magen-Darmtraktes, die Downregulation der Verdauungstätigkeit, des Gonadotropen Systems und des Immunsystems. Wir müssen uns darüber klar sein, dass dies physiologische Bestandteile der akuten Stressreaktion sind, die bei chronischer Stressbelastung nicht unerhebliche Probleme und schwere Funktionsstörungen und Erkrankungen mit sich bringen können.
Die verzögert auftretende Erhöhung des Kortisolspiegels hat eigentlich die Funktion, die Stressreaktion zu beenden und sie tut dies durch Ankopplung an Glukokortikoidrezeptoren in der Nebennierenrinde selbst, der Hypophyse, dem Hypothalamus und, dies ist von besonderer Bedeutung, im Hippocampus.
Dort, wo die Stressreaktion ihren eigentlichen Ursprung hat, wird sie, bei intakter Funktion des Systems, auch beendet. Die Glukokortikoidrezeptoren des Hippocampus fahren die Stressreaktion vor allem durch Aktivierung des Endocannabinoid-Systems herunter, das die anfänglich aktivierten Glutamatergen Neuronensysteme wieder in den Ruhezustand versetzt.
Die eigentlichen gesundheitlichen Probleme entstehen also vor allem durch die chronische oder chronisch rezidivierende Aktivierung des Zentralnervensystems, mit konsekutiv chronischer Aktivierung der Nebenniere und vor allem des Sympathischen Nervensystems bei gleichzeitig fehlender Möglichkeit zur stets notwendigen und ausreichenden Entspannung und Regeneration unseres Gehirns.
Zu betonen ist, dass das Endokrine System mit anfänglicher Hyperkortisolämie durch Habituation auf der Ebene des Hippocampus bei Chronischem Stress downreguliert werden kann und es auch deswegen zu einer Abflachung der Kortisoltageskurve kommen kann, die ihre Ursache in einer Hypothalamischen Dysfunktion durch Downregulation der CRH-Ausschüttung hat.
Eine derartige Anpassung gibt es im Bereich des Sympathischen Nervensystems nicht. Die chronische Sympathikotonie ist daher hauptverantwortlich für die Symptome und Folgeerkrankungen bei chronischer Stressbelastung und verursacht die Unfähigkeit zur Entspannung, Ruhelosigkeit und Nervosität. Sie erzeugt Insulinresistenz, Hypertonie und abdominelle Fettanlagerung. Sie ist weiterhin verknüpft mit Schlafstörungen, der Entwicklung von Schmerzsyndromen sowie Angst und Panikstörungen. Anxiolytica dämpfen deshalb die Aktivität des Locus coeruleus (LC).
Genetische und besonders Epigenetische Faktoren können die Aktivität des LC beeinflussen und in veränderter Form bestehen bleiben.

Zentralnervöse Veränderungen bei Chronischer Stressbelastung

Eines der hervorstechendsten zerebralen Symptome unter Chronischer Stressbelastung ist eine Störung des Kurzzeitgedächtnisses, die durch eine kortisolbedingte Blockade des BDNF (Brain Derived Neurotrophic Factor), eines für die tägliche Zellerneuerung des Hippocampus wichtigen Wachstumsfaktors, entsteht. Die daraus resultierende und im MRT nachweisbare Hippocampusatrophie löst das Symptom der Störung des Kurzzeitgedächtnisses aus. Gleichzeitig kann es aber auch zur Störung der Abspeicherung wichtiger Gedächtnisinhalte im Langzeitgedächtnis (Langzeitpotenzierung) kommen, denn eine wesentliche Aufgabe des Hippocampus besteht auch darin, zwischen Wichtigem und Unwichtigem zu unterscheiden und das Wichtige in Form der Langzeit-Potenzierung im Langzeitgedächtnis abzuspeichern. Chronisch gestresste Menschen können also die Fähigkeit verlieren, sich wichtige Gedächtnisinhalte langfristig zu merken.
Interessanterweise zeigte eine Studie der Psychologin Britta Hölzel, die Probanden nach 8-wöchigem MBSR-(Mindfulness Based Stress Reduction) Training per Funktions-MRT untersuchte, dass sowohl der Hippocampus als auch die graue Substanz der Hirnrinde an Volumen zugenommen hatten, während die Amygdala (Mandelkern), Ausgangspunkt von Angst und Panikreaktionen, sich deutlich verkleinert hat, was auf ihre verminderte Aktivität hinweist.
Die chronische Hyperkortisolämie und Sympathikotonie ist auch verknüpft mit Antriebsstörungen, Angststörungen, Störungen der Motivation und Freudlosigkeit (Anhedonie) und kann letztlich auch in schwere Depressionen führen, wie wir sie im Endstadium des Burnout-Syndroms vorfinden. Nicht umsonst hat man diese dann auch als Stress-Depression bezeichnet.
Bei ihrer Entwicklung spielt eine Störung des Tryptophan-Stoffwechsels eine wichtige Rolle, denn chronischer Stress führt über eine Aktivierung proinflammatorischer Zytokine zu einer Aktivierung des Enzyms Indol 2,3 Dioxygenase, das Tryptophan in toxische L-Kynurenine umwandelt (siehe Abb. 2).

Eine erhöhte IDO-Aktivität entzieht dem Nervensystem Tryptophan, beeinträchtigt die Serotonin-Synthese und kann auf diese Weise eine depressive Symptomatik hervorrufen oder verstärken (Schröcksnadel et al., 2006).
Zu den Kynureninen zählen u. a. Quinolinsäure und 3-OH-Kynurenin, die neurotoxische Effekte haben und als Agonisten an NMDA (N-Methyl-D-Aspartat)-Rezeptoren eine depressive Symptomatik fördern (Miura et al., 2008). Ihre Wirkung untermauert die Theorie, dass neben den Monoaminen auch der klassische Neurotransmitter Glutamat an der Pathogenese depressiver Erkrankungen beteiligt ist (Müller und Schwarz, 2007).

Destruktive Folgen der Chronischen Hyperaktivität des ZNS

Glutamat – Toxizität
Glutamat ist der im Gehirn am weitesten verbreitete, erregende Nervenbotenstoff, der an sogenannten NMDA-Rezeptoren, die über das gesamte Gehirn verteilt sind, andockt. Hier führt er zu vermehrtem Calcium-Einstrom und setzt in der Zelle Prozesse in Gang, die letztlich zu vermehrter Stickstoffradikalbildung im Endoplasmatischen Retikulum und in den Mitochondrien sowie in der Folge zu entsprechenden Zellschäden führen können. Die Glutamat-Excitotoxizität steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des Parkinson-Syndroms und führt hier zusätzlich zur Fehlfaltung von Proteinen, die toxischer Natur sind und die Zelle zusätzlich, gegebenenfalls bis zum Zelluntergang (Zellapoptose) schädigen. Dieser Mechanismus spielt auch bei anderen Neurologischen Systemerkrankungen, wie z. B. dem Alzheimersyndrom, eine wesentliche Rolle.
Glutamat ist aber auch Überträgerstoff für akustische Signale im Innenohr. Bei hohen Lernbelastungen oder einem Lärmtrauma kann es zu einer überschießenden Glutamatbildung gegebenenfalls mit Hörsturz oder Entwicklung eines Tinnitus kommen.
Auch bei der Entwicklung der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) spielt die Glutamat-Excititoxizität eine wesentliche Rolle.

Noradrenalin-Toxizität
Noradrenalin spielt eine zentrale Rolle im Zusammenhang mit der Entwicklung schwerer chronischer Erkrankungen infolge chronischer Stressbelastung.
Da es als Überträgerstoff sowohl des Zentralen als auch Peripheren Sympathischen Nervensystems nahezu alle Organe und deren Zellen aktivieren kann, sind die potenziellen Schäden bei Chronischer Sympathikotonie, die sich bei allen Fällen von chronischer Stressbelastung nachweisen lässt, äußerst vielfältig.
Noradrenalin setzt hier an spezifischen Adrenorezeptoren an und führt einerseits über cyklisches AMP und die Proteinkinase A zur vermehrten NF Kappa B Bildung, die wiederum die vermehrte Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine veranlasst. Diese setzen einen Teufelskreis durch Aktivierung der Stickstoffmonoxidsynthase (NOS) in Gang, der zur vermehrten Bildung von Stickstoffmonoxid und letztlich Peroxinitrit führt, einem hochaggressiven Stickstoffradikal, das wiederum die vermehrte NF Kappa B Bildung induziert, und den Teufelskreis von Neuem startet.
Damit aber nicht genug. Denn Noradrenalin führt gleichzeitig auch zu einem vermehrten Calcium-Einstrom, der bei zu hoher Noradrenalinkonzentration ebenfalls Oxidativen und Nitrosativen Stress, d. h. die vermehrte Bildung von Sauerstoff- und Stickstoffradikalen, fördern kann.
Peroxinitrit wiederum kann im Zentralnervensystem zu einer weiteren Aktivierung von NMDA-Rezeptoren führen und so Funktionsstörungen und Schäden an zentralnervösen Neuronen, besonders aber auch an den Mitochondrien dieser Zellen auslösen (siehe Abb. 3).

Noradrenalin hat also die Fähigkeit im Rahmen einer schweren chronischen Sympathikotonie Zellen auf allen Ebenen zu schädigen oder ihren Untergang auszulösen. Bei schweren Erkrankungen kann es durch eine Überstimulation des Sympathischen Nervensystems zu folgenden schweren Konsequenzen kommen:
• Immunsystem: reduzierte NK-Zell-Grundaktivität, Th1/Th2- Switch, Zellapoptose
• Stoffwechsel: Hyperglycämie, Hyperlactatämie, Lipolyse
• Knochenmark: Anämie
• Skelettmuskel: Zellapoptose, erhöhte Zytokinausschüttung

Weitere zytotoxische Effekte des Noradrenalins (NA):
• Dosisabhängige Apoptose von Kleinhirn-Neuronen der Maus
• Dosisabhängige Apoptose an Endothelialzellen neugeborener Ratten
• NA induziert über die Upregulation des NIX Proteins (regelt den Abbau von Mitochondrien durch Mitophagy) Organfibrosen (z. B. Cardiomyopathie, Myocardhypertrophie) durch Fibroplastenproliferation und erhöhte Collagen- und Fibronectin Expression
• NA erhöht Oxidativen Stress in Mitochondrien von Cardiomyocyten
• NA kann dosisabhängig die Apoptose von Lymphocyten und Thymocyten einleiten
• NA-vermittelte Stimulation der basolateralen Amygdala löst Angst und Panikattacken aus
• Proliferation und Apoptose von kupferschen Sternzellen der Leber
• Osteoarthritis durch dosisabhängige Störung des Knorpelzellstoffwechsels
• DNA-Schädigung von embryonalen pluripotenten Stammzellen
• Erhöhte Sensitivität im Magendarmtrakt
• Reduzierte Wundheilung durch verminderte Motilität von Granulozyten
• Reduziert lgA-Spiegel an der Schleimhaut des Nasenrachenraums und des Darmes

Weitere cytotoxische Effekte von Noradrenalin & Adrenalin:
• Chronische Sympathicotonie führt über PKA und ß-Arrestin zu gehäuften DNA-Schäden mit Gefahr der Krebsentwicklung, vorzeitiger Alterung, Missbildungen und Neuropsychiatrischen Erkrankungen
• NA stimuliert dosisabhängig die Hypertrophie und Apoptose von Cardiomyocyten bei gleichzeitig gesteigerter Fibroplastenproliferation und erhöhter Kollagensynthese
• NA kann die Aktivität von T-Lymphozyten über cAMP und PKA reduzieren und auch Zellapoptose auslösen
• Die ß-adrenerge Stimulation von Maus- Cardiomyocyten führt über cAMP-PKA und verstärktem Ca-influx zu erhöhter mitochondrialer ROS-Produktion
• Die ß-adrenerge Stimulation von embryonalen Stammzellen der Maus führt zu erhöhter Adipogenese über das NP-Y System
• NA induziert die vermehrte Expression von Interleukin 6 in der Magenschleimhaut
• Es besteht eine enge Korrelation zwischen Stresserleben, Adrenalinspiegeln im Urin und Telomer-Verkürzung und daraus resultierender Lebensverkürzung
• Die ß-adrenerge Stimulation von Immunzellen führt zu erhöhter Expression von NF Kappa B und damit erhöhter Bildung proinflammatorischer Zytokine
• Katecholamine führen zu erhöhter Genexpression von proinflammatorischen Zytokinen im Skelettmuskel

Am Herz löst NA folgende Symptome und Erkrankungen aus:
• Tachykardien und Tachyarrythmien
• Myokardiale Ischämien
• Zellapoptose
• Akuten Herztod
• Dilatative und obstruktive Cardiomyopathie
• Koronare Herzerkrankung
• Dilatative Herzinsuffizienz
• Herzmuskelfibrose und Kollagenvermehrung
• Herzklappenerkrankungen

An der Lunge:
• Pulmonal arterielle Hypertonie
• Lungenödem

Gerinnung:
• Hyperkoagulabilität
• Thrombose

Im Magendarmtrakt:
• Minderdurchblutung
• Hypoperistaltik
• Stress-Ulcera

Endokrinologie:
• Reduktion der Sekretion von Prolaktin, HGH, fT3 und fT4

Im Immunsystem:
• Reduzierte NK-Zell-Grundaktivität mit erhöhter Infektanfälligkeit
• Unzureichende „Respiratiory Burst“ der Immunzellen und daher Förderung chronisch entzündlicher Erkrankungen
• Th1/Th2-Switch mit erhöhter Allergiebereitschaft
• Zellapoptose von Makrophagen, Lymphozyten, Leukozyten
• Chronische Entzündungsbereitschaft durch Zytokinfreisetzung mit Entzündungen an Gelenken, Muskeln, Bändern und Sehnen

Noradrenalin vermittelte Zellapoptosen sind nachgewiesen an:
• Kleinhirnneuronen
• Gefäßendothelzellen
• Cardiomyozyten
• Myozyten
• Thymocyten
• Kupferschen Sternzellen
• Knorpelzellen
• Osteoblasten
• Pluripotenten Stammzellen

Weiterhin sind belegt:
• Telomerverkürzung mit Verkürzung der Lebenserwartung
• Organfibrosen (Herz und Lunge)
• Zytokinfreisetzung im Skelettmuskel und der Magenund Darmschleimhaut

Diese Auflistung macht deutlich, welch verheerende Schäden die bei jeder chronischen Stressbelastung vorzufindende chronische Sympathikotonie auslösen und zur Folge haben kann.

Cortisol-Toxizität
Eine chronische Hyperkortisolämie, wie sie bei chronischer Hyperaktivität des Stresssystems vorkommen kann, hat folgende periphere Wirkungen:

• Adipositas, Bauchfettvermehrung
• Hypertonie
• Gestörte Glukosetoleranz, Hyper-Insulinismus, Diabetes mellitus Typ II
• Wundheilungsstörung, Immuninsuffizienz
• Osteoporose
• Cortisonakne, Furunkulose
• Verminderte Muskelkraft
• Glaukom, Katarakt
• Mikroblutungen der Haut
• Striae distensae, Pergamenthaut

Die zentralennervösen Folgeerscheinungen sind:
• Hippokampusatrophie wegen Blockade des BDNF
• Störungen des Kurzzeitgedächtnisses und der Langzeit-Potenzierung
• Antriebsstörung, Depression, Angststörung
• Freudlosigkeit (Anhedonie)
• Motivationsstörung
• Sozialer Rückzug, Isolation
• Schlafstörung

Die Langzeitfolgen einer stressbedingten chronischen Hyperkortisolämie und Sympatikotonie sind die durch erhöhten Blutzucker und Insulinanstieg ausgelöste Insulinresistenz, die in einem Drittel der Fälle in einen Diabetes mellitus Typ II, gegebenenfalls auch in ein Metabolisches Syndrom, das noch mit Adipositas und Essenzieller Hypertonie kombiniert ist, übergeht.
Patienten mit Diabetes mellitus oder Metabolischem Syndrom haben ein fünffach erhöhtes Myokardinfarktrisiko und ein siebenfach erhöhtes Schlaganfallrisiko.
Unabhängig davon kann die Diabetische Stoffwechselstörung, die als typische Stresserkrankung anzusehen ist, zur diabetischen Mikro- und Makroangiopathie mit konsekutiver Nephropathie, Retinopathie, Polyneuropathie und diabetischem Fuß mit hohem Amputationsrisiko einhergehen.

Zusammenfassung

Die Forschungsergebnisse der Stress- und Hirnforschung belegen unzweifelhaft, dass chronischer Stress jedweder Art, gegebenenfalls forciert durch genetische oder epigenetische Faktoren, eventuell auch verstärkt durch spezifische, sozialisationsbedingte Persönlichkeitsfaktoren (Perfektionsstreben, hoher Ehrgeiz, Verausgabungsbereitschaft, unzureichende Distanzierungsfähigkeit etc.) die Hauptursache einer großen Zahl von chronischen Zivilisations-Erkrankungen und einer damit einhergehenden, deutlichen Reduzierung der Lebenserwartung ist.
Die immunsuppressive Wirkung der chronischen Sympathikotonie und eventuellen Hyperkortisolämie bringt eine erhöhte Infektanfälligkeit mit sich, die mitunter schwere und langwierige Verläufe von diversen Infektionserkrankungen aufweist. In der Konsequenz kann es bei entsprechender genetischer Konstellation zur Entwicklung schwerer Fatigue Syndrome (CFS) kommen, die viele Menschen in die völlige Erwerbslosigkeit führen können. Es ist zu betonen, dass bei allen chronischen Stresserkrankungen die sympathikoton ausgelöste Bildung von Sauerstoff- und Stickstoffradikalen, die zu mitochondrialen Dysfunktionen führen können, ganz entscheidend bei gravierenden Funktionsstörungen, Organerkrankungen und vor allem bei der Reduzierung der Lebenserwartung mitspielen.
Die von Dr. Elisabeth Blackburn nachgewiesene Telomer-Verkürzung bei Müttern mit behinderten Kindern brachte nach 10-jähriger Beobachtung eine rechnerische Verkürzung der Lebenserwartung von 11 Jahren mit sich. Hauptursache dieser Telomer-Verkürzung sind oxidative Prozesse, die sich erstaunlicherweise sowohl durch Meditation als auch durch antioxidative Therapie beeinflussen lassen.
Robert Sapolsky beschrieb bei den von ihm über viele Jahre untersuchten Affen in Kenia eine schwere Tuberkuloseinfektion, die charakteristischer Weise nur jene Tiere überlebten, die niedrige Kortisol und Adrenalinspiegel aufwiesen. All jene Tiere, die ein dominantes und aggressives Typ A-Verhalten aufwiesen und in vorherigen Untersuchungen hohe Kortisol und Adrenalinspiegel hatten, überlebten diese Infektion aufgrund der stressbedingten schweren Immunsuppression nicht. Es war wohl gerade diese Erfahrung, die Prof. Sapolsky dazu veranlasste, Stress als einen Killer zu bezeichnen.
Wie wir von den Ergebnissen der Whitehall Studie I und der Dutch Hunger Study wissen, gibt es natürlich viele andere Gründe, warum chronischer Stress tödliche Konsequenzen haben kann, die sich zum Beispiel infolge schwerer Herzinfarkte, Schlaganfälle oder einer erhöhten Brustkrebsrate erklären lassen.
Der bisherige Umgang mit diesen Erkrankungen entbehrt sowohl einer gezielten Stressanamnese als auch einer differenzierten, stressorientierten Diagnostik, die zwingend erforderlich ist, denn die üblichen Standard Laborprogramme sind bei diesen Patientengruppen in der Regel relativ oder völlig unauffällig.
Deswegen bedarf es bei Ärzten und Therapeuten zunächst einer fundierten Fortbildung in Form einer tiefergehenden Schulung zu den pathophysiologischen Erkenntnissen der Hirn- und Stressforschung, zur Erhebung einer spezifischen Stressanamnese und zur Durchführung eines komplexen, laborchemischen Stressprofils, das eine umfassende endokrinologische Überprüfung inklusive Abklärung der Nebennierenfunktion, der hypophysären Hormone und des Serotonins und Dopamins beinhaltet. Zudem muss Oxidativer und Nitrosativer Stress inklusive mitochondrialer Funktion, Immunaktivität, proinflammatorischer Zytokine, diverser Neurotransmitter, BDNF und manches mehr abgeklärt werden, wenn es um die differenzierte Einstufung und individuell gezielte Therapie einer chronischen Stressbelastung geht.
Diese mind-up Stressprofile werden bei der Ganzimmun Diagnostics AG in Mainz durchgeführt und zwar als:
• Stressprofil Basic I
• Stressprofil Basic II
• Stressprofil Complete
Nach meiner persönlichen Erfahrung sollte in jedem Fall die Abklärung genetischer Variationen von stressrelevanten Genen sowie die der Gene antioxidativer Schutzenzyme und der Phase I- und Phase II-Entgiftungsenzyme in die Diagnostik integriert werden. Diese genetischen Variationen spielen sehr häufig eine entscheidende Rolle bezüglich der Intensität, aber auch des Zeitpunkts, zu dem chronische Stresserkrankungen in einem Patientenleben auftreten. Diese Untersuchungen werden als Stress-Sensor und Stress-Sensor + Pharma-Sensor von dem Österreichischen Labor Genosense relativ kostengünstig angeboten.
Sehr wichtig sind seriöse Untersuchungsverfahren zur Bestimmung von Persönlichkeitsfaktoren, die für chronische Stresserkrankungen prädestinieren. Ich setze hier den so genannten AVEM-Test der Universität Jena ein, der in den meisten Fällen eine sehr wichtige Hilfe ist, wenn es darum geht persönlichkeitsbedingte Anteile, die wesentlich zur Krankheitsentwicklung beitragen können, herauszufiltern. Dies ist auch deswegen von Bedeutung, weil diese Erkenntnisse zusätzliche therapeutische Möglichkeiten bzw. Notwendigkeiten eröffnen können.
Eine gründliche Abklärung muss natürlich auch Kenntnisse der essenziell wichtigen Untersuchung der Herzratenvariabilität, die immer auch im 24-Stunden HRV-Test zu überprüfen ist, der Stoffwechselanalyse in der Ausatemluft und der Body Impedanzanalyse (BIA) beinhalten, die schon frühzeitig charakteristische, stressbedingte Stoffwechselveränderungen bzw. pathologische Zusammensetzungen der Körperkompartimente und Hinweise auf pathologische Zellfunktionen ergeben können.
Natürlich macht eine derart komplexe Diagnostik nur dann Sinn, wenn sie in der Konsequenz zu einer therapeutischen Bearbeitung all jener Störungen des inneren Gleichgewichts beitragen, die wir auf körperlicher, geistiger und emotionaler Ebene vorfinden.
Hier sind teilweise komplexe medikamentöse Therapieprogramme erforderlich, um die gravierenden Störungen des Stoffwechsels auf allen Ebenen, die wir bei chronischen Stresserkrankungen vorfinden, wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Dies wird unterstützt durch atemtherapeutische Maßnahmen und besonders durch all jene Techniken, die wie das MBSR-Programm nach Prof. Kabat Zinn an der eigentlichen Wurzel des Problems ansetzen und dazu beitragen, die zerebrale Hyperaktivität als eigentliche Ursache der Aktivierung der Neuroendokrinen Stressachse herunterzufahren und auf ein normales Erregungsniveau zu bringen. Eine solche Vorgehensweise erfordert natürlich die konsequente und disziplinierte Mitarbeit der betroffenen Patienten, denn rein medikamentös lässt sich die eigentliche Problematik natürlich nicht lösen. In manchen Fällen, besonders bei zwanghaft angelegten, gesundheitsschädigenden Persönlichkeitsmerkmalen oder bei posttraumatischen Formen der Stresserkrankung ist auch eine psychotherapeutische Unterstützung zwingend erforderlich.
In aller Regel geht es aber auch darum, dass die Betroffenen selbst erkennen, dass es vor allem die von ihnen selbst zu verantwortende und praktizierte Lebensform war, die bei der Krankheitsentwicklung eine entscheidende Rolle gespielt hat. Eine Verbesserung der Krankheitssymptomatik oder gar eine Heilung ist deswegen auch immer von einer Bewusstseinsänderung der Betroffenen abhängig, die manchmal auch die Bereitschaft erforderlich macht, wesentliche Korrekturen an der bisherigen Lebensphilosophie und Lebenspraxis vorzunehmen. Ohne eine solche Bereitschaft auf Seiten der betroffenen Patienten wird auch die komplexeste Stressdiagnostik und -Therapie in den meisten Fällen nur wenig ausrichten können.

Quellen und Literatur

(Die komplette Literaturliste kann unter www.mind-up.eu-Publikationen heruntergeladen werden)

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Der Autor

Dr. med. Wolfram Kersten,
geb. 21.12.1947 in Frankfurt/Main, Staatsexamen 1976 an der Universität Erlangen; 1977–1985 Facharztausbildung Innere Medizin, 1986 Promotion; seit 1986 Tätigkeit als niedergelassener Arzt, seit 2008 Privatpraxis für Innere Medizin in Bamberg mit dem Schwerpunkt Chronische Stress-Erkrankungen, Erschöpfungs- und Burnout-Syndrome. Dr. Kersten ist auch Ärztlicher Leiter und Geschäftsführer der mind-up GmbH & Co. KG mit dem Stresszentrum Bamberg.
Publikationen (siehe Homepage des Autors): „Stress – Die größte Gesundheitsgefahr des Jahrhunderts“, „Paradigmenwechsel im Verständnis Chronischer Zivilsationserkrankungen“, „Prävention und Therapie der Makuladegeneration“, „Prävention und Therapie des Parkinson-Syndroms“.
Praxis: www.dr-kersten.com, E-Mail: info@dr-kersten.com; Stresszentrum: www.mind-up.eu, E-Mail: info@mind-up.eu

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