Schutz gegen Hacker

Abschirmung von WLAN und Handys

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© Duncan Walker; iStockphoto

In Zeiten des Kalten Krieges wurden riesige Abhöranlagen entlang des „Eisernen Vorhangs“ errichtet, um den Funkverkehr der politischen Gegner abzuhören, da der Zugang zu elektronischen Daten sehr schwierig war. Geheimdienste und die ihnen zugerechneten Agenten waren zusätz...
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Schutz gegen Hacker
Von Mag. Ölwin H. Pichler, Wolfratshausen – raum&zeit Ausgabe 167/2010

In Zeiten des Kalten Krieges wurden riesige Abhöranlagen entlang des „Eisernen Vorhangs“ errichtet, um den Funkverkehr der politischen Gegner abzuhören, da der Zugang zu elektronischen Daten sehr schwierig war. Geheimdienste und die ihnen zugerechneten Agenten waren zusätzlich in hohem Maß daran interessiert, an Kopien, Photos oder auf Disketten gespeicherte Daten heranzukommen, um diese auswerten zu können. Heute ist es dank WLAN und Handys unvergleichlich leichter, Menschen auszuspionieren – wenn diese nicht entsprechende Vorkehrungen treffen.

Gefährliches WLAN

Da sich das World Wide Web zunehmend mehr mit Funk- anstatt mit Kabelverbindungen vernetzt, hat der Zugang zum Net vom Handy aus oder mittels WLAN (Wireless Local Area Network) von zu Hause, inzwischen aber auch von unterwegs mittels mobilen WLAN, Einzug in die kommunikations- und informationssüchtige Gesellschaft des 3. Jahrtausends gefunden. Abgesehen von der zusätzlichen Strahlenbelastung bringen diese Technologien erhebliche Gefahren für die persönliche Sicherheit mit sich. Sie setzen sensible Daten den schonungslosen Angriffen von Hackern verschiedenster Motivationen aus. 

Bei stationären WLANs wäre es die vernünftigste Lösung, das benötigte Netzwerk mittels Kabelverbindungen herzustellen, was eine Strahlenexposition verhindert und die Gefahr des Gehackt-Werdens minimiert. Viele verwenden jedoch trotzdem die Funktechnologie, womit nicht nur die allgemeine Strahlenbelastung steigt, sondern auch die Gefahr, dass persönliche Daten von Dritten „abgehört“ werden. Abhilfe schaffen können in diesem Fall neue Abschirmprodukte, die im Folgenden vorgestellt werden. 

Rechtliche Situation

Der Bundesgerichtshof hat am 12.05.2010 festgestellt, dass auch Privatpersonen für den Schutz ihrer Daten selbst verantwortlich sind. Nach der Pressemitteilung des BGH besteht eine Pflicht zur Prüfung, „ob ihr WLAN-Anschluss durch angemessene Sicherungsmaßnahmen vor der Gefahr geschützt ist, von unberechtigten Dritten zur Begehung von Urheberrechtsverletzungen missbraucht zu werden.“ Wörtlich heißt es in diesem Urteil: „Auch Privatpersonen, die einen WLAN-Anschluss in Betrieb nehmen, ist es zuzumuten zu prüfen, ob dieser Anschluss durch angemessene Sicherungsmaßnahmen hinreichend dagegen geschützt ist, von außen stehenden Dritten für die Begehung von Rechtsverletzungen missbraucht zu werden. Die Zumutbarkeit folgt schon daraus, dass es regelmäßig im wohlverstandenen eigenen Interesse des Anschlussinhabers liegt, seine Daten vor unberechtigtem Eingriff von außen zu schützen.“ (http://juris.bundesgerichtshof.de/cgibin/rechtsprechung).

Strahlenbelastung und Sicherheit

WLAN-Technologie – Im Haus oder in der Wohnung installiert

Wie im Kasten rechts dargestellt wird, kann bei WLAN-Routern, die nicht per Kabel zum Beispiel im Keller betrieben werden, von einer beträchtlichen Feldstärke von über tausend Mikrowatt pro Quadratmeter ausgegangen werden. Um diese Strahlenbelastung des Biosystems zu reduzieren, wurde eine WLAN-Abschirmbox entwickelt, die in der Lage ist, das emittierte Feld in unmittelbarer Umgebung des Nutzers – unter Beibehaltung der Funktion des Routers – um bis zu 90 Prozent zu reduzieren. Zudem kann der Radius der Abstrahlung – die Messungen wurden bis zu einer Entfernung von 50 (!) Metern durchgeführt – durch Öffnen beziehungsweise teilweise verschließen der Box selbst definiert und so eine persönliche Sicherheitszone für den Datenfluss bestimmt werden.

Mobil für transportable Laptops

Auch bei den mobilen Routern stellt sich die Situation ähnlich dar, allerdings ist das abgestrahlte Feld um einiges geringer. Die Möglichkeit, aus der unmittelbaren Umgebung in den persönlichen Laptop zu hacken, bleibt jedoch auch in diesem Fall erhalten. Für diese mobilen Teile wurde eine Schutzhülle aus speziellem EMV-Gewebe (siehe weiter unten) entwickelt, die sowohl das emittierte Feld um circa 97 Prozent reduziert als auch den Abstrahlungsradius begrenzt. Das Messergebnis zeigte bei einem handelsüblichen mobilen WLAN eine Feldstärke von 249,41 µW/m2, die durch die WLAN-Schutzhülle auf 5,48 µW/m2 reduziert werden kann.

Strahlenschutzhüllen für Handys

Auch für internetfähige Handys, die vermehrt auf den Markt drängen und sich vor allem bei Jugendlichen sehr großer Beliebheit erfreuen, wurden inzwischen Schutzhüllen entwickelt. Ziel ist auch hier, durch ein spezielles Gewebe einen optimalen Schutz des Users durch Reduzierung der Feldstärke zu erreichen, wobei die Empfangsqualität trotzdem nicht beeinträchtigt werden soll. Im Normalfall bleibt eine uneingeschränkte Datenübertragung und Empfangsqualität von 80–100 Prozent erhalten, ohne dass das Handy seine Empfangs- und Sendeleistung hochregelt. Bei dem verwendeten EMV-Gewebe handelt es sich um eine Baumwoll-Polyestermischung mit versilberten Metalldrähten, die nach internationalen Standards zertifiziert ist.

Der Autor

Mag. Ölwin H. Pichler, Jahrgang 1955, Studium der Geschichte und Germanistik, längere Auslandsaufenthalte in der Türkei (Mevlevi, tanzende Derwische), Südamerika (Schamanen in den Andenhochländern), 1980–1995 Beratungs- und Lehrtätigkeit in transpersonal-humanistischer Astrologie, seit 1996 Leiter des naturwissen Ausbildungszentrums in Wolfratshausen.

Messprotokolle Handy

Fa. Reiter gesunde elektrotechnik
Handy-Feldstärke 22,58 µW/m2
Messergebnis mit normaler Strahlenschutzhülle: 0,028 µW/m2, mit einer Strahlenschutzhülle aus Leder: 0,314 µW/m2 und mit Strahlenschutzhülle aus Stoff: 0,021 µW/m2.
Messergebnis mit Strahlenschutzhülle „Pyjama“ für die Nacht: 0,037 µW/m2.
In Summe bedeuten diese Werte, dass der Nutzer beim Telefonieren zu 99 Prozent weniger mit Strahlen belastet wird.
Der Empfehlung des Bundesamtes für Strahlenschutz „Reduzieren Sie Ihre persönliche Strahlenexposition” folgend und mit Hinblick auf die Eigenverantwortung bezüglich Schutz und Sicherheit der eigenen Datenflüsse stellen die hier beschriebenen Produkte eine wenig aufwändige und praktikable Lösung dar.
WLAN-Abschirmbox, 69,95 € , Best.-Nr. 237W (weiß), 237A (anthrazit), Schutzhülle mobiles WLAN, 24,90 €, Best.-Nr. 237S, Ferrit (Kabelschirmung) für W-LAN, 4,90 €, Best.-Nr. 237K zu bestellen bei: naturwissen GmbH&Co.KG, Geltinger Str. 14e, 82515 Wolfratshausen, Tel.: 08171/41 87-61, Fax: -66, www.natur-wissen.com, e-mail: vertrieb@natur-wissen.com
Schutzhüllen für Handys zu bestellen bei: care cover GmbH, A–5600 Johaun i. Pg., Tel. 00 43 (0) 6 41 24 19 29, www.care-cover.com, email: info@ care-cover.com

Die Schutzhüllen für internetfähige Handys gibt es in verschiedenen Designs

Messprotokolle WLAN

Fa. Reiter gesunde elektrotechnik
WLAN mit 2458–2464 MHz, Router Netgear MR814v3 (11 MBits/sec.), Reichweite bis 91 m, Messung der elektromagnetischen Feldstärke im Frequenzbereich von 80–21 000 MHz mit einem Spectrum Analyser Typ IFR 2398, Frequenzbereich 9 KHz–2,7 GHz
(1 µW/m2 = 0,001mW/m2 = 0,000001 W/m2)
Arbeitsplatz ohne Box: 1128 µW/m2 Arbeitsplatz Box offen: 896 µW/m2
Arbeitsplatz Box 2 cm offen: 196 µW/m2
Arbeitsplatz Box geschlossen: 54 µW/m2
Messpunkt 8 Meter Entfernung ohne Box: 43 µW/m2
Messpunkt 8 Meter Entfernung Box offen: 31 µW/m2
Messpunkt 8 Meter Entfernung 2 cm offen: 4 µW/m2
Messpunkt 8 Meter Entfernung Box geschlossen: 0,8 µW/m2
Messpunkt 15 Meter Entfernung ohne Box: 1,26 µW/m2
Messpunkt 15 Meter Entfernung Box offen: 1,03 µW/m2
Messpunkt 15 Meter Entfernung 2 cm offen: 0,69 µW/m2
Messpunkt 15 Meter Entfernung Box geschlossen: 0,60 µW/m2
Messpunkt 25 Meter Entfernung ohne Box: 1,61 µW/m2
Messpunkt 25 Meter Entfernung mit Box: 0,75 µW/m2
Messpunkt 50 Meter Entfernung ohne Box: 0,81 µW/m2
Messpunkt 50 Meter Entfernung mit Box: 0,78 µW/m2

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