"Wissenschaftlich anerkannt" – niemand ist dafür zuständig

Entlarvender Schriftwechsel zwischen ZDN und Bundesärztekammer

raum&zeit Ausgabe 63/1993

In einem Schriftwechsel, der sich über 17 Monate hinzog, hat der Präsident des ZDN, Dr. med. Klaus Peter Schlebusch, versucht, bei der Bundesärztekammer in Erfahrung zu bringen, wer für die Beurteilung, ob eine Heilmethode "wissenschaftlich allgemein anerkannt" ist, zuständig ist. Der Briefwechsel dokumentiert nicht nur, daß für die Verleihung des Prädikats "wissenschaftlich anerkannt" offenbar niemand zuständig ist, sondern er dokumentiert auch eine unerträgliche Arroganz der Herren Professoren, die auf Kosten der Ärzte-Kollegen leben und höchst angewidert mit denen korrespondieren, die sie bezahlen. Der größte Skandal aber ist, daß niemand für den Begriff "wissenschaftlich anerkannt" zuständig ist, es sich also offensichtlich um eine völlig wertlose Worthülse handelt, die damit auch juristisch keinerlei Bedeutung hat. Ab sofort sollten alle Ablehnungsbescheide der Kassen juristisch durchgefochten werden. Nach der Veröffentlichung dieses bemerkenswerten Briefwechsels ist klar, daß der Begriff für verwaltungsrechtliche Entscheidungen nicht mehr verwendet werden darf.

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