Essbare Wildpflanzen: Mutter Natur bittet zu Tisch

Von Renate Meier, Genf – raum&zeit Ausgabe 68/1994

Man muß kein Pessimist sein, wenn man darauf hinweist, daß es an der Zeit ist, wieder zu lernen, wildwachsende Pflanzen, Beeren und Wurzeln zu essen, wie das unsere Vorfahren schon taten. Nicht nur weil das zur Zeit herrschende Zivilisationssystem kurz vor dem Zusammenbruch steht, sondern weil bis dahin die in Supermärkten verkaufte Nahrung kaum noch als Lebens-Mittel, also Mittel zum Leben zu bezeichnen ist. Zur fortschreitenden Denaturierung durch Überdüngen, mit Pestiziden, Fungiziden und Herbiziden vergifteten Anbau in Landwirtschaft und Gärtnerei und der anschließenden weitestgehend aggressiv-chemischen Konservierung, vor allem als Tiefkühlkost, kommt die Gen-Panscherei, bei der "Food-Designer" Dinge herstellen, die weitgehend unverdaulich, sehr wahrscheinlich sogar lebensbedrohend sind. Aus Lebens-Mitteln werden so Sterbe-Mittel. Der Verbraucher erfährt davon erst, wenn der Darm nicht mehr funktioniert. Kein Wunder, daß ein Mann regen Zulauf findet, der sich im (noch) unverfälschten Nahrungsvorrat der Mutter Natur auskennt. Seine Exkursionen nennt er "Sanfte Überlebenswoche" in freier Natur. Renate Meier hat an einer teilgenommen. Was sie erlebte, schildert sie hier.

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