BSE: Ein Pharma-Unfall?

Von Petra Wucher, München, und Hans-Joachim Ehlers, Sauerlach – raum&zeit Ausgabe 84/1996

Niemand scheint ernsthaft daran interessiert zu sein, herauszufinden, was die wirkliche Ursache für BSE ist. Die Wissenschaft veröffentlicht widersprüchliche Angaben und die Politiker schüren einerseits Panik und beschwichtigen andererseits, daß alles halb so schlimm sei. Das, was zur Zeit am meisten im Zusammnenhang mit BSE produziert wird, ist Nebel. Das wundert nicht, denn neuerdings fährt eine möglicherweise heiße BSE-Spur in die Giftküchen der Pharma-Industrie. Ein äußerst wirksames Insektizid gegen die Rinder-Dasselfliege, das seit 1978 in Großbritannien und später auch in der Schweiz verwendet wurde, ist in Verdacht geraten, ursächlich den Rinderwahn auszulösen. Das äußerst starke Nervengift (alle Insektizide sind Nervengifte) wirkt über das Rückenmark der Rinder und zersetzt möglicherweise nach und nach das Hirn. Sollte das zu beweisen sein, käme auf den Pharma Multi SmithKline Beecham, dem Hersteller des Insektizids, ein Schadenersatz-Betrag von einigen Milliarden zu. Sollte es sich jedoch um einen wie auch immer gearteten Erreger handeln, wäre „Höhere Gewalt“ im Spiel und damit der Multi aus dem Schneider. Wie wir die äußerst kreative Gentechnik jener Pharma-Multis kennen, wird sie uns bald einen selbstgebastelten Virus als „wissenschaftlich anerkannten“ Erreger von BSE päsentieren. Das sind die Umrisse, die sich zur Zeit im BSE-Nebel erkennen lassen.

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