Medizin und Gewissen

Betrachtungen zu einem erfreulichen Ärztekongress

Von Melita Tilley-Giorgioni, Nürnberg – raum&zeit Ausgabe 86/1997

Im Oktober vergangenen Jahres fand in Nürnberg der Kongreß der „Ärzte gegen Atomkraft“ statt. Der Ärztekongreß stand unter dem zur Zeit besonders aktuellen Thema „Medizin und Gewissen“. In einer Zeit, in der Tendenz-Wissenschaftler unter den Ärzten eine sogenannte Bioethik-Konvention forcieren, mit deren Hilfe Menschenversuche an Kindern und Hilflosen (wie damals im KZ), neue Formen der Euthanasie und die Unterscheidung nach wertvollem und weniger wertvollem Leben legalisiert werden sollen, in einer Zeit, in der eine sogenannte Gentechnik als Vorwand für die Aussortierung von „gesunden“ und „anfälligen“ Arbeitnehmern dient, in einer Zeit, in der viele Ärzte zu reinen Dealern der Pharma-Industrie verkommen, wodurch ein ständig wachsendes Heer chronisch Kranker entsteht, in einer solchen Zeit tut es gut, zu sehen, daß es noch einen anderen Teil der Ärzteschaft gibt, wie zum Beispiel den des Nürnberger Kongresses. Gerne hoffen wir, daß es sich dabei um die Mehrheit handelt. Die Wissenschafts-Journalistin Melita Tilley-Giorgioni hat sich zu diesem Kongreß ihre eigenen, lesenswerten Gedanken gemacht.

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