Der Wissenschaftssalat in den Wissenschafts-Zeitschriften

Die Entdeckungsinflation in Zeitschriften wie "Nature“, "Science“, "Bild der Wissenschaft“, "Spektrum der Wissenschaft“ usw. ist völlig orientierungslos

raum&zeit Ausgabe 109/2001

In der ganzen Welt ringt ein wachsendes Heer hoch dotierter Experten um Anerkennung in der so genannten Wissenschaft. So genannt deshalb, weil das, was da in inflationärer Weise als Entdeckung ausgegeben wird, in den seltensten Fällen noch etwas mit Wissenschaft, das heißt Grundlagenforschung, zu tun hat. Vom Kampf dieser Experten untereinander, sich aus dem völlig unübersichtlich gewordenen Gebiet der Spezialisierungen zu profilieren, leben die Wissenschaftszeitschriften. Sie posaunen in ihren Postillen eine Entdeckung nach der anderen heraus, die sich bei näherem Hinsehen höchstens als Kuriositäten erweisen. Die Bandbreite dieser "Entdeckungen“ reicht von Astrophysik bis Gentechnik, von Medizin bis Computer und von Geologie bis Medizin. Dabei werden oft Zufälligkeiten so aufgepeppt als handle es sich um den Stein der Weisen. An einem kleinen Beispiel, das typisch für diese Art Zeitschriften ist, sei erläutert, wie orientierungslos Wissenschafts-Zeitschriften geworden sind, die den Leser mehr verwirren als informieren.

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