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raum&zeit Ausgabe 191

September/Oktober 2014

Trinkgold
Wundermittel der Alchemisten

Neue Fakten
Plasma gestaltet das Universum

Für ein neues Waldbild
Wer rettet die letzten Ur-Wälder Europas?

Google & Co
Internetkonzerne manipulieren unser Bewusstsein

 

Editorial: Lernen, es nicht zu verstehen

Vor ein paar Wochen erhielt ich einen Anruf und damit die Information, dass ein wunderschöner Kornkreis ganz in unserer Nähe, das heißt in Raisting am Ammersee, gesichtet worden sei. Erfreut über diese gute Nachricht begann ich sofort zu googeln und fand heraus, dass der Kornkreis noch existiert, bereits viele Menschen dort gewesen waren, die Besitzer des Feldes dem Ganzen positiv gegenüber stehen und es bereits viele Spekulationen über seine Entstehung gibt.
Ohne Google und Internet hätte ich diese Informationen nie so schnell und komfortabel erhalten. Und genau deshalb war es uns auch möglich, spontan zu entschließen, selbst nach Raisting zu fahren. Den Kornkreis zu finden, war auch kein Problem, wozu hat man denn ein „Navi“. Und so konnten wir das Wunder live erleben. (Mehr dazu auf unserer Homepage und in der nächsten Ausgabe von raum&zeit).
Hätte das ohne Google und Navi auch so schnell und einfach geklappt? Vermutlich nicht. Das ist die positive Seite von Google und Co. Leider gibt es auch sehr viele negative Aspekte. Das Internet vergisst nichts, und wir geben allzu oft persönliche Informationen preis, häufig auch unbewusst. Monika Frielinghaus hat die Internetsuchmaschine Google unter die Lupe genommen und zeigt auf, dass dahinter ein milliardenschwerer Konzern steht, der uns mehr und mehr zu durchleuchten versucht. Dies wissend, können Sie ab heute bewusst Ihr Online-Verhalten ändern und sich damit selbst schützen (Monika Frielinghaus: „Google: In den Fängen der Datenkrake“,  Seite 83).
Aber es geht noch weiter: Die Suchmaschinen und die sozialen Online-Netzwerke sind so konzipiert, dass sie unser Bewusstsein auf Dauer verändern werden. Wie das geht, erklärt Thomas Schmelzer in „Das entmenschlichte Ich“ (Seite 80). Im Internet ist zwar das meiste kostenlos, aber es kostet unsere Energie. Sicherlich könnte man auch einfach sagen, dann werfe ich halt mein Smartphone weg und gehe wieder in die Telefonzelle und an mein Festnetz. Doch wer Kinder im Jugendalter hat, bekommt hier schon ein Problem: Ich weiß von einer Mutter, die als einzige kein Lebenszeichen ihrer minderjährigen Tochter erhielt, während diese sich auf einer Studienreise durch Afrika befand, denn die Mutter weigerte sich, „What‘s App“ zu installieren. Sie erfuhr nur von den anderen Müttern, dass es ihrer Tochter gut geht.
Sich einfach nur dem technischen Fortschritt zu verweigern, ist wohl auch nicht der Königsweg. Besser ist vielleicht, sich dieser negativen Effekte bewusst zu werden und diese bewusst zu umgehen. Denn Google weiß und kann nur so viel, wie wir preisgeben. Google wusste zum Beispiel nicht, dass dieser Kornkreis entstehen würde und wie er entstanden ist, weiß Google erst recht nicht. Diese Informationen kann die Suchmaschine nur von uns bekommen.
Was uns Menschen von der Maschine eklatant unterscheidet, ist unser freier Wille und unser Bewusstsein. Viele Menschen, die den Kornkreis in Raisting besuchten, meditierten dort und empfanden dabei ein großes Glücksgefühl. Sie beschrieben das Gefühl als „Eins-Sein mit sich und dem Universum“.
Das Universum, was ist das eigentlich? Auch hier gibt es immer wieder neue, interessante Theorien. Raphael Haumann sieht des Rätsels Lösung in einem ganzheitlichen Ansatz: Wir leben in einem lebendigen Plasmaversum. Plasma ist der vierte Aggregatszustand neben fest, flüssig und gasförmig. Natürliche Plasmen gibt es viele: zuckende Blitze oder tanzende Nordlichter. Alles Phänomene, die uns faszinieren, und für die wir teils noch keine abschließenden Erklärungen haben. Mit den Forschungen und Überlegungen von Raphael Haumann kommt man dem Ganzen ein Stück näher: „Der Kosmos ist ein Plasmaversum“ (Seite 52).
Vom Kosmos kommt man unweigerlich zur Sonne und zum Gold. Dem reinsten existierenden Edelmetall auf unserem Planeten. Seit Urzeiten hat es an Faszination für den Menschen nichts verloren und das nicht ohne Grund: Denn Gold ist nicht nur schön und hat einen materiell hohen Wert. Es kann auch fast alles heilen. Unser Alchemist Mehmet Cati weiß, wie man Gold aufbereitet, um daraus Trinkgold zu machen. Dieses und andere alchemistische Verfahren kann man auch bei ihm lernen. Peter Mehmet Cati: „Trinkgold“, (Seite 10).
Ohne den natürlich menschlichen Drang nach Wissen in Frage stellen zu wollen: Müssen wir wirklich immer alles erklären können? Ist es nicht auch eine wichtige Erfahrung, mit der Unwissenheit leben zu müssen? So wie beim Kornkreis in Raisting. Der ist jetzt einfach da und bringt so viel schöne und positive Energie. Ich kenne niemanden, der beim Anblick des Luftbildes nicht beeindruckt sagt: „Ist der aber schön“. Das genießen zu können und sich einfach nur darüber freuen, ist aus meiner Sicht eine ganz wichtige Eigenschaft, die der Mensch der Technik voraus hat und die wir uns erhalten sollten, am besten bei ausgeschaltetem Handy.

In diesem Sinne,
Herzlichst Ihre

Andrea Ehlers

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