Wenn schon Dämmstoffe, dann bitte natürliche

Die wirtschaftlich-politischen Ränkespiele der Dämmstoff-Industrie und eine ökologische Alternative

Von Hans-Joachim Ehlers, Dietramszell – raum&zeit Ausgabe 102/1999

Am Anfang war alles noch halbwegs logisch. Weil die Grundstücke immer teurer wurden, mussten immer mehr Häuser nebeneinander gequetscht und immer höher gebaut werden, damit die Bauherren trotz hoher Grundstückpreise noch zurecht kamen. Das führte zwangsläufig zu dünnen Wänden. Die dünnen Wände wurden dann mit Dämmung versehen. Teils zum Lärm-, teils zum Kälteschutz. Dann kam Anfang der 70er Jahre der Energieschock. Jetzt bekam das Dämmen von dünnen Häuserwänden noch eine andere Dimension: das Sparen von Energie. Seither boomt eine Dämmstoff-Industrie, deren Dämmstoffe weder gesund noch immer effektiv sind, die es jedoch geschafft hat, mit zum Teil abenteuerlichen „wissenschaftlichen“ Begründungen gesetzliche Wärme-Schutzverordnungen durchzudrücken, die weniger für die Häuslebauer, dafür aber umso mehr für die Dämmstoffindustrie von Vorteil sind. Da diese Wärmeschutzverordnung, die 2000 in Kraft treten soll, trotz wütender Proteste vieler Architekten nicht aufzuhalten sein wird, empfiehlt raum&zeit: Wenn Dämmstoffe schon sein müssen, dann wenigstens ökologische!

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