Als die Planetengötter von der Kirche vereinnahmt wurden

Die Zeitenwende (Teil 2): Wie sich die Menschen und ihre Zeitrechnungen an Planetenkonjunktionen orientieren

Von Sepp Rothwangl, Graz – raum&zeit Ausgabe 110/2001

Im 2. Teil dieser Reihe setzt Sepp Rothwangl die Liste mit historischen Texten und Hinweisen auf Konjunktionen aller Planeten fort, die offensichtlich von der Antike bis zum Mittelalter bestimmend für die zeitliche Orientierung waren. Diese Liste ist ein Indiz dafür, dass nicht zufällig gerade im Jahr 2000 eine solche Konjunktion aller Planeten stattfand, sondern der Festlegung der Jahreszählung durch den päpstlichen Kanonisten Dionysius Exiguus zu verdanken ist. Seine Festlegung des Jahres von anno domini (Christi Geburt) erfolgte jedoch keinesfalls in Unkenntnis des Erscheinungstermins der später als Stern von Bethlehem benannten Planetenkonjunktion, sondern gezielt auf ein Datum, damit das zweite Millennium seiner Jahreszählung mit einer Planetenkonjunktion zusammenfällt, die im alten Weltbild der Erschaffung der Welt, der Flut oder dem Olympischen Symposion entsprach und im frühen Christentum mit der Wiederkehr von Jesus, dem Ende der Welt und dem Jüngsten Gericht verknüpft war.

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