Die miesen Methoden internationaler PR-Agenturen

Dargestellt am Beispiel der Agentur Shandwick

Von Nicky Hager und Bob Burton, New York – raum&zeit Ausgabe 110/2001

Am Beispiel Burson Marsteller hatte raum&zeit bereits nachgewiesen (Nr. 91 und Nr. 92), wie PR-Agenturen im Auftrag von Pharma-Multis versucht haben, die europäische Öffentlichkeit so zu manipulieren, dass sie Genfood akzeptiert. Der Versuch, für den die Konzerne zweistellige Millionen-Beträge zur Verfügung gestellt hatten, scheiterte u. a. deshalb, weil das Strategie-Papier von Burson Marsteller, in dem die Manipulationen von Politikern, Händlern, Verbrauchern und Massenmedien detailliert beschrieben worden waren, über Greenpeace an die Öffentlichkeit geriet. Der nachstehende Fall, bei dem die viertgrößte PR-Agentur der Welt, Shandwick, mit aller Macht versuchte, die Abholzung der Neuseeländischen Regenwälder im Auftrag des staatlichen Holzfäller-Unternehmens in der Öffentlichkeit positiv darzustellen, zeigt noch deutlicher, mit welchen skrupellosen Methoden solche Agenturen vorgehen, um ihr Ziel zu erreichen. Dabei werden Umweltschützer in Stasi-Manier genauso überwacht, ausspioniert und bedroht wie missliebige Journalisten. Sponsoren der Umweltverbände werden erpresst und Politiker belogen. Die kriminelle Aktion scheiterte auch hier, weil einem Shandwick-Mitarbeiter das Gewissen schlug und er die Strategien offenbarte. Die Autoren dieses Beitrags verwerteten diese Dokumente zu einem Buch mit dem Titel "Secrets and Lies: The Anatomy of an Anti-Environmental PR Campaign" (Geheimnisse und Lügen: Die Anatomie einer Anti-Umwelt PR Kampagne). Das Buch löste in Neuseeland einen so großen Skandal aus, dass die Premierministerin Neuseelands abgewählt wurde.

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