raum&zeit Ausgabe 142

Juli/August 2006

Wie Medien uns belügen
Manipulation im Medizinjournalismus

Vogelgrippe
Die wahren Fakten und Hintergründe

Lüscher-Diagnostik
Was Farben über Ihre Psyche verraten

Experte warnt
"Deutsche Atomkraftwerke unsicherer als Tschernobyl!"

Quantenphysik erklärt Geistiges Heilen

Editorial: Droht die Wende in der Energiepolitik?

Kräftig stoßen die Fahnenträger der Kernenergie ins Horn und blasen zum Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Kernenergie. Die CSU, immer vorne dran, wenn es um populistische Stimmungsmache geht, redet erneut der Atomkraft lautstark das Wort. Stoiber, Glos und Co. postulieren den unabwendbaren Energienotstand, wenn zur Energiegewinnung keine AKWs mehr eingesetzt werden dürfen – und dies obwohl zahlreiche Studien belegen, dass Energieeinsparung und die Nutzung alternativer Energien wie Sonne, Licht und Wind problemlos den prozentual eher vernachlässigbaren Anteil ersetzen können, den die Kernenergie bislang zur Deckung des Gesamtenergiebedarfs beiträgt.
Bundeskanzlerin Merkel gibt sich derweil noch koalitionstreu, denn schließlich kann man Koalitionsvereinbarungen und Verträge nicht einfach so über Bord werfen. Und doch wird auf politischer Ebene bereits ausgelotet, ob sich in der Gesellschaft der Wind bei der Akzeptanz des Atomkraft-Wahnsinns bereits wieder gedreht hat oder sich drehen ließe, wenn man nur die Gas-Krise und andere zweckdienliche Negativ-Botschaften wie „Zusammenbruch der Wirtschaft“, „Abhängigkeit vom Ausland“ etc. medienmäßig geschickt nutzt.
Trotz sinkender Strompreise an der Börse wollen die Energiekonzerne immer maximalen Profit einfahren: Sie scheren sich nach wie vor nicht um die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen, die der Raubbau an den Ressourcen, die hemmungslose Energieverschwendung und das Experimentieren mit katastrophenträchtigen Technologien wie der Atomenergie haben.
raum&zeit lässt in dieser Ausgabe einen der wichtigsten Vorreiter der Atomkraft-Kritik zu Wort kommen. Holger Strohm, Autor des Bestsellers „Friedlich in die Katastrophe“ mahnt: Deutsche Atomkraftwerke sind keinesfalls sicherer als der Unglücksreaktor Tschernobyl, jedoch hätte ein ähnlicher Reaktorunfall im dicht besiedelten Deutschland weit drastischere Folgen als er es in der vergleichsweise menschenleeren Ukraine zweifelos hatte.
Wie kommt es, dass scheinbar intelligente Menschen, seien sie Wissenschaftler oder Politiker, wider besseren Wissens bereit sind, unglaubliche Risiken für sich, ihre Kinder und ihre Mitmenschen in Kauf zu nehmen, nur um für eine vergleichsweise kurze Zeit einen Energieverbrauch zu ermöglichen, der weit über den Verhältnissen liegt, die das System Mensch-Erde-Kosmos verträgt? Der Alternativnobelpreisträger und Quantenphysiker Prof. Dr. Hans-Peter Dürr hat einmal errechnet, dass wir Menschen in einer Zeitspanne von 100 Jahren die Menge an Energie verbraucht haben, die in über Hunderten von Millionen Jahren als Sonnenenergie in unseren fossilen Brennstoffen gespeichert wurde.
Die Vorstellung, dass wir mit Hilfe fossiler Brennstoffe oder der Kernkraftspaltung unsere Energieversorgung sicherstellen können, ist eine Illusion. Die heutigen Methoden der Energiegewinnung fußen auf einem rein mechanistischen Denkmodell: Ob ich jetzt Kohle, Gas oder Biomasse verheize oder aber Atomkerne spalte, was eine mehr oder weniger kontrollierbare Kettenreaktion mit gewaltiger Explosionskraft hervorruft, all dies verletzt in seiner einseitig ausbeutenden, egoistischen Form das Prinzip des regulatorischen Ausgleichs, das in lebendigen Systemen für ein dynamisches Gleichgewicht sorgt.
Dass der Mensch Teil eines größeren Ganzen ist und in vielfältigen Wechselwirkungen mit seiner Umwelt steht, woher auch seine Verantwortung für sich und für das Ganze rührt, findet sich in allen spirituellen Lehren. Es sollte jedoch nicht nur die Aufgabe der Philosophen und Theologen sein, zu versuchen, die Komplexität von Leben zu verstehen. Der Mathematiker Wolfgang Mueller unternimmt in seinem Artikel „Quantenphysik der Erleuchtung“ den interessanten Versuch, das Prinzip der Quantentheorie zu verallgemeinern und es auf Systeme größerer Maßstäbe zu übertragen. Die Doppelnatur des Elektrons als Teilchen und zugleich Raumwelle wird als auch für den Menschen gültig postuliert und erklärt dabei Phänomene wie Geistheilung, Gedankenübertragung, Erleuchtung aus dem Prinzip der Verschränkung.
Grundsätzliche Überlegungen wie die von Mueller könnten die wirkliche Wende in der Energiepolitik bringen, nicht Merkels Wiedereinstieg und auch nicht die Betroffenheitsfloskeln anlässlich des traurigen Jubiläums „20 Jahre nach Tschernobyl“. Denn für die Lösung unserer Energieprobleme werden wir eine ganz andere Denk- und Herangehensweise als bisher benötigen.

In diesem Sinne
Herzlichst Ihre

Käthe Ehlers

zur Startseite