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raum&zeit Ausgabe 221

September/Oktober 2019

Moderne Paracelsusmedizin
Urpflanzen – Schätze für die Therapie

Deutschland im Wahn
Klimahysterie statt echtem Naturschutz

Casino-Kapitalismus
BlackRock greift nach deutschen Rentenkassen

Universal Scaling
Die Funktion von e, π und φ in der kosmischen Ordnung



Das Inhaltsverzeichnis der raum&zeit Ausgabe 221 finden Sie hier

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Editorial Schätze entdecken die Natur verstehen und wirklich schützen

Gegen Ende des Schuljahres haben sie nochmal richtig losgelegt, die „Fridays for Future“-Organisatoren. Selbst im verschlafenen Bad Tölz gingen zahlreiche Schüler auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen. Ich finde es ja im Grunde lobenswert, wenn Schüler sich für ihre Interessen einsetzen und dafür auf die Straße gehen. Dass sie von den Mainstream-Medien und selbst ihren Lehrern oft nur Halbwahrheiten erfahren, dafür können sie schließlich nichts. Ihnen allen würde ich am liebsten den Artikel „Der Klimawahn und die Folgen“ (S. 32) von Dr. Reinhard Falter zu lesen geben, weil der einiges ins rechte Licht rückt. Beispielsweise erklärt er eindrücklich, dass die Natur und mit ihr das Klima immer im Wandel sind. Natur ist ein sich selbst organisierendes komplexes System, das nicht nur keiner Kontrolle bedarf, sondern nicht einmal kontrolliert werden kann. Doch genau das, so der Autor, erträgt der Mensch in seiner Hybris nicht. Er hat einen unbändigen Drang, alles kontrollieren zu müssen. Dieser Drang verrohrt und begradigt Flüsse, holzt alte Wälder für Windräder ab, vergiftet Gewässer und Böden und denkt sogar über Geoengineering nach. Da kräht aber kein Hahn danach: Alles redet nur über den CO2-Ausstoß und das war es dann. Echter Naturschutz kommt gerade dadurch zu kurz, so Dr. Falter. Das Gebot der Zeit heißt Naturschutz statt Klimahysterie und ansonsten Vertrauen auf die Selbstheilungskräfte der Natur.

Wir brauchen die Natur, sie uns dagegen nicht, dennoch schenkt sie uns so viele Schätze, die wir für unsere Gesundheit einsetzen können. Dr. Michaela Danes Herz schlägt für Urpflanzen, die heute noch existieren und die sich zum Teil durch das Abschmelzen der Pole wieder ansiedeln. In ihrem ersten Teil berichtet sie über Moose, Flechten und Farne, die uns durch ihre Entstehungsgeschichte bei so vielen Leiden helfen können, gerade auch als homöopathische Wirkstoffe. Kein geringerer als Paracelsus hat dieses Wissen bereits in seinen Werken beschrieben. In Zeiten von Antibiotikaresistenzen und einer immer höheren Zahl an chronischen Krankheiten ist dieses Wissen ein Segen für uns: „Schätze für die Therapie: Urpflanzen“, S. 8.

Bei den Urpflanzen hat mich besonders fasziniert, dass die ersten von ihnen, die sich an Land wagten, dies nur schaffen konnten, weil sie es im Team getan haben. Die Flechten bestehen aus Pilzen und Algen und haben sich gegenseitig so aneinander angepasst, dass sie zusammen überlebt haben und für immer zusammen geblieben sind. Das könnte sich unsere Gesellschaft mal als Vorbild nehmen. Es ist ein Armutszeugnis, dass eines der reichsten Länder dieser Welt es trotz sehr hoher Steuer- und Sozialabgaben nicht schafft, seinen alten Menschen, die ihm jahrzehntelang gedient haben, einen anständigen Lebensabend zu ermöglichen. Altersarmut ist kein Einzelschicksal mehr. Unser Autorin Leila Dregger, die eigentlich gar keine Lust hatte, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, hat in ihrem Artikel nicht nur die aktuellen Fakten klar dargelegt, sondern auch noch aufgedeckt, dass unsere Politik jetzt die Wege ebnet, um die Rentenkassen in die globalen Märkte zu bringen. Monopoly in seiner Reinstform. Dagegen sollten wir uns mit aller Macht wehren. Außerdem zeigt Leila Dregger noch Möglichkeiten auf, wie man gemeinsam menschliche Strukturen aufbauen kann, um der Altersarmut entgegenzuwirken. „Altersarmut: ausgedient und abgezockt“, S. 72.

Ich bin in diesem Frühjahr erneut Tante geworden, ein neues wunderbares Wesen wurde unserer Familie geschenkt. Nicht nur, dass es ein zauberhaftes, sonniges Gemüt hat, es hat auch eine besondere Eigenschaft, die mir sehr viel Hoffnung gibt: Es liegt am liebsten am Boden unter freiem Himmel und liebt es dort zu strampeln. Weder im Kinderwagen, noch im Auto bewegt zu werden, findet es besonders toll. Nein, an einem Ort bleiben und diesen in seiner ganzen Fülle genießen, das macht es glücklich, und ihm dabei zuschauen zu dürfen, ist ein großer Reichtum! Wenn das die Zukunft ist, bin ich dabei!

In diesem Sinne
herzlichst

Andrea Ehlers

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