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Diabetes mellitus – was süß klingt, kann bitter enden

Teil 1: Ein Einblick in den Stoffwechsel

Von Lothar Ursinus (Hp.), Hamburg – raum&zeit Ausgabe 231/2021

Diabetes mellitus, im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt, kommt auf leisen Sohlen und führt unbehandelt zu schweren Folgeerkrankungen. In den Industrieländern zählt der Diabetes zu den meistverbreiteten Volkskrankheiten. In Deutschland gibt es aktuell mindestens acht Millionen Menschen mit dieser Diagnose. Pro Jahr kommen mehr als 600 000 Neuerkrankungen hinzu.

Diabetes mellitus ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels mit vielen Gesichtern, bei der die Blutzuckerwerte dauerhaft erhöht sind. Die Ursache dafür ist entweder eine reduzierte Insulinausschüttung der Bauchspeicheldrüse oder eine gestörte Insulinempfindlichkeit der Körperzellen. Es dreht sich bei dieser Stoffwechselstörung alles um das Hormon Insulin.

Welche Aufgabe hat Insulin im Stoffwechsel?

Nach dem Essen strömen jede Menge energiereiche Nährstoffe in den Kreislauf. Kohlenhydrate (Glucose), Eiweiße (Aminosäuren) und Fette (Fettsäuren) werden von den Körperzellen aufgenommen und gespeichert. Diese Aufgabe übernimmt das Hormon Insulin. Es wird in den Inselzellen, den sogenannten Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse, erzeugt. Jede Zufuhr von Nahrung führt zu einem Anstieg des Insulinspiegels. Es sorgt dafür, dass die zu Traubenzucker umgebauten Kohlenhydrate in die Körperzellen geschleust werden. Gleichzeitig regt es die Speicherung des Traubenzuckers in Form von Glycogen in Leber und Muskulatur an. Auf diese Weise sinkt der Blutzuckerspiegel wieder. Die mit der Nahrung aufgenommenen Eiweiße, die der Stoffwechsel zu Aminosäuren umbaut, und Fette, die der Stoffwechsel zu Fettsäuren verstoffwechselt, werden ebenfalls mithilfe des Insulins in die Körperzellen aufgenommen. Nachdem alle diese Aufgaben abgeschlossen sind, sinkt der Insulinspiegel wieder.

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