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Cantorscher Sternenstaub

Der verborgene Raum-Zeit-Code der Schöpfung

Von Carla Seiffert, Neubrandenburg

Die Unendlichkeit im Großen wie im Kleinen lässt sich durch fraktale Muster adäquat beschreiben. Mathematiker wie Georg Cantor und Benoît Mandelbrot haben das mathematische Instrumentarium für diese Ordnung erarbeitet. Karla Seiffert zeigt anhand von verborgenen Zahlenfolgen, dass ein einfacher Raum-Zeit-Code der Komplexität zugrunde liegt.

Die Welt der fraktalen Geometrie gleicht einer Zauberwelt. Eine einzige simple iterative mathematische Formel zn+1 = (zn)2 + C bringt durch Rückgriff auf eine konstant gehaltene Größe C (C = komplexe Zahl) wahre Wunder an Schönheit und Harmonie hervor. Und doch gleicht kein Fraktal dem andern. Da selbstähnliche Formen auch überall in der Natur zu finden sind – zum Beispiel in Bäumen, Flüssen, Wolken, ja auch in Gehirn und Blutkreislauf des Menschen – drängt sich einmal mehr der Gedanke an ein mathematisches Universum auf. John Briggs und F. David Peat schreiben in ihrem Buch „Die Entdeckung des Chaos“:
Kombiniert man eine iterative Skalierung mit einem Element der zufälligen Auswahl, so kann man Küstenlinien, Berge und Planeten erzeugen, die realistisch genug wirken (obwohl sie vollständig imaginär sind), um sich für Filme, Videos und für die Werbung zu eignen.“ 
Die Formel setzt daher einen Prozess in Gang, der den Rückkopplungsmechanismen der Schöpfung gleicht. Die Autoren berichten, dass sich fraktale Strukturen aber auch im intermittierenden Rauschen finden – in Halbleitern und Dioden, im Ausfall von Nervenmembranen sowie in den Schwankungen der Länge eines Tages. Details von Rauschen und Stille wiederholen sich auf immer kleineren Skalen – das fraktale Prinzip.

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