©Roland Frey

Das Corona-Phänomen aus systemischer Sicht

Über den natürlichen Fluss des Lebens

Von Marco Riefer, Freiburg

So komplex das Corona-Geschehen ist, so übersichtlich und klar zeigt es sich in zwei systemischen Aufstellungen, die Marco Riefer zusammen mit KollegInnen durchgeführt hat. Die Methode systemischer Aufstellungen wird seit längerem nicht nur angewandt um – wie ursprünglich von Bert Hellinger entdeckt – Familiensysteme zu harmonisieren, sondern auch um Klärung in alle möglichen sozialen Strukturen zu bringen wie in Unternehmen, in gesellschaftlichen Konfliktbrennpunkten oder – wie hier – in einer sozial, politisch und ökonomisch verfahrenen, hochbrisanten Situation. Seien Sie gespannt, was das „magische Feld“ enthüllt hat.

Im März 2020, beeindruckt von dem, was ein so unglaublich kleines Teilchen Leben, ein Virus, neben seiner reinen Wirkung alles auslösen kann und betroffen von dem öffentlichen Umgang mit der Pandemie, der Panikstimmung und öffentlichen Angsterzeugung, haben wir uns innerhalb einer kleinen Arbeitsgruppe mit Fokus auf Systemische Aufstellungen die Frage gestellt, um was es hier eigentlich geht. Zu diesem Zeitpunkt war für kaum jemanden klar, wie gefährlich das Virus wirklich sein würde, ob es überhaupt eine kollektive Bedrohung darstellt und mit was wir tatsächlich zu rechnen hätten.
Uns interessierte, ob es neben der physischen Erscheinung einer grippeähnlichen Erkrankung mit teilweise schweren Verläufen und Todesfällen eine weitere, tiefere Bedeutung von SARS-CoV-2 und COVID-19 gibt? Was bedeutet dieses weltweite Phänomen? Will es uns nur Tod und Krankheit bringen oder hat es uns etwas zu sagen? Eine Botschaft? Eine Bedeutung? Dies waren die Fragen, die wir uns in einem Kreis von erfahrenen „Systemikern“, Kolleginnen und Kollegen stellten.
So waren wir sehr gespannt, was uns in der Aufstellung im März 2020, kurz vor dem ersten Lockdown, gezeigt würde.

Erste „Corona Aufstellung“

Die Elemente, die mit jeweils einem Stellvertreter aufgestellt wurden:

  • Das Virus SARS-CoV-2

  • Menschen1 als potenziell Betroffene

  • Menschen2 als schwer Erkrankte

  • Das Leben

  • Die Demut

Es stehen zunächst 3 Positionen:
Die Menschen1, die Menschen2 und das Virus SARS-CoV-2.
Für die Menschen 1 und 2 ist die vermeintliche Bedrohung sehr unangenehm und sie schauen am liebsten nicht hin. Versuchen sie zu ignorieren. Angst wird gefühlt.
Die Menschen2 ertragen den Anblick kaum und haben große Angst.
Das Virus nimmt Menschen 1 und 2 wahr, sieht sie jedoch nicht direkt an.
„Das Leben“ wird dazugestellt. Diese Position repräsentiert das Leben an sich; auch die Wirklichkeit.Es bewegt sich aber rasch in einen zweiten, leicht abtrennten Raumteil.
Die Menschen1 wollen irgendwie hinterher und sich an dem, für sie beängstigenden Virus, vorbei mogeln.

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