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Wildpflanzen für die Küche

Teil 1: Mit der raum&zeit-Pflanzenexpertin herbstliche Pflanzenwelten erkunden

Von Eleni Ehlers, Tirol

Mutter Erde bietet ihren Kindern ein reiches Büfett. Wer die Leckereien, die uns die Pflanzenwelt bietet, erkennen kann, kommt mit einem bunt bestücktem Korb mit Wurzeln, Samen und Früchten von jedem längeren Spaziergang zurück. Unsere Pflanzenexpertin nimmt Sie mit auf die Reise durch die herbstliche Naschwelt.

Die Reise beginnt gleich vor unserer Haustür oder – falls der Ausgangspunkt eine Stadt ist – an einer der ersten Wiesen am Rand der Stadt. Spätestens hier laufen wir einem Löwenzahn (Taraxacum officinale) über den Weg. Vom Frühling bis in den Herbst hinein erkennen wir den Löwenzahn ganz leicht an seinem kräftig gelben Blütenkopf, der aus vielen kleinen Einzelblüten zusammengesetzt ist und seinem Kleid aus langen, gelappten und grob gesägten Blättern, die alle aus der Mitte einer grundständigen Rosette entspringen. Jetzt im Herbst ist die Erntezeit für Blüten und Blätter vorbei und wir graben ihn vollständig aus, um seine Wurzeln zu ernten. Die dicken braunen Pfahlwurzeln sind außen braun und innen cremefarben. Sie können in der Küche wie anderes Wurzelgemüse verarbeitet werden, getrocknet, geröstet und vermahlen als Kaffeeersatz dienen oder, als Tee aufgebrüht, die Verdauung unterstützen.

Auf Wiesen und Weiden

Wir gehen ein Stück am Rand der Wiese entlang und stoßen bald auf eine Nachtkerze (Oenothera biennis). Denn an den Stellen, an denen vor nicht allzu langer Zeit die Erde umgegraben oder einfach ein Haufen aufgeschüttet wurde, siedelt sie sich gerne an. Sie lockt uns mit ihren großen, hellgelben und duftenden Blüten, die aus vier großen Blütenblättern zusammengesetzt sind.

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