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Die Zeichen der Zeit

Von Robert Stein, Ismaning – raum&zeit Ausgabe 227/2020


Wenn Salvador Dali heute leben würde, hätte er bestimmt eine sehr inspirierende Zeit, denn mit atemberaubender Geschwindigkeit hat sich unsere Welt in eine surreale Version von sich selbst verwandelt. Er könnte tagtäglich viele inspirierende Beispiele der Irrationalität beobachten, genauso bizarr wie in seinen fantastischen Bilderwelten. Während ein gewisser Teil der Bevölkerung mit äußerst klarem Blick und scharfen Sinnen die rasante Entwicklung genau und kritisch beobachtet, scheint sich jedoch der Großteil der Menschen weltweit in eine neue Form des betreuten Denkens begeben zu haben, in der die Politiker und Staatsvirologen die Rolle der vermeintlich fürsorglichen Eltern übernommen haben. Denn die armen unwissenden Kinderchen müssen doch beschützt werden vor den vielen Gefahren, die da draußen lauern.

Wer heute mit offenen Augen durch diese Welt geht, muss kein Genie sein um zu verstehen, dass wir wohl am größten Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit stehen und die große Transformation aller Völker und Gesellschaften läuft auf Hochtouren. Welch große Chance für dringend nötige Veränderungen, die sich jeden Tag mehr auftut, aber gleichzeitig auch die Gefahr einer dystopischen Zukunft, die „1984“ von George Orwell bei weitem übertreffen könnte.

Und mitten in dieser Zeit der großen Verunsicherung und Ratlosigkeit taucht plötzlich ein bedeutendes Zeichen auf. Erneut ist es nahe des Ammersees südwestlich von München, wo unbekannte Künstler ihr erstaunliches Werk ins reife Korn eines Weizenfeldes gezaubert haben. Makellos schön, ergreifend wie mysteriös zugleich, genauso wie schon zuvor in den Jahren 2012, 2014 und 2016. Offiziell wird es nur allzu gerne als Rentnerscherz abgetan oder als Werk übereifriger Studenten, frei nach dem Motto „Gehen Sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen“, doch diese Agroglyphen, auch besser bekannt als Kornkreise, sind mehr als nur atemberaubende geometrische Muster. Wer den Schleier der Verwirrung durchdringen kann, erkennt sie als ein Fenster zu einer anderen Wirklichkeit. Ein eindrückliches Signal einer höheren kosmischen Mechanik, mit der sich der rationale Verstand vieler Menschen mächtig schwertut.

Dieser Kornkreis von 2020 ist für viele ein lange erhofftes Zeichen einer höheren Ordnung und einer uns allen übergeordneten schöpfenden Kraft. Eine Erinnerung an das große kosmische Spiel, in welches jeder von uns freiwillig eingetaucht ist, um sich selbst in dieser Wirklichkeit, in der Materie zu erfahren. Es braucht gar nicht so viel, um sich aus dieser allgegenwärtigen Angstspirale zu befreien, man muss nur die Zeichen der Zeit richtig lesen.

 

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