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Infopunkt Bewusstsein

raum&zeit Ausgabe 241

Ein Besuch im Museum lohnt


Kunstwerke aktivieren unser Belohnungszentrum im Gehirn

Für den Besuch eines Kunstmuseums sprechen viele Gründe. Neben dem Erwerb von Wissen über kulturelle Zeugnisse, berichten Psychologen von der Universität von Pennsylvania über wohltuende Wirkungen von Kunst in einem Forschungsüberblick. Nach deren Erkenntnissen tragen Besuche von Kunstmuseen zu einer Verringerung der Krankheitsergebnisse und einer Zunahme des Wohlbefindens bei. Darüber hinaus zeigen sich erfolgreiche Ergebnisse für Menschen mit Demenz, da diese Besuche sozial sind. In welchem Grad Museen uns guttun, hängt unter anderem davon ab, wie oft wir sie aufsuchen. So seien Angst und depressive Symptome zurückgegangen, wie erfahrene Besucherinnen und Besucher berichteten.
Ähnliches stellte ein Forscherteam des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik fest. Es untersuchte, wie das Gehirn und welche -areale reagieren, während Studienteilnehmer Abbildungen von Kunstwerken bis zu 15 Sekunden lang auf Bildschirmen betrachteten. Das Ergebnis ist beeindruckend: „Während wir das Gemälde erkunden, verändert sich unsere Wahrnehmung und damit einhergehend auch die Reaktion des Belohnungszentrums im Gehirn. (…) Ästhetisch ansprechende Kunstwerke aktivieren somit einen außergewöhnlichen Prozess im menschlichen Gehirn, der sowohl äußere Reize als auch mentale und emotionale Reaktionen verarbeitet.“ (HM)

Quellen:
https://ppc.sas.upenn.edu/sites/default/files/artmuseumflourishing.pdf
https://www.aesthetics.mpg.de/newsroom/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detail/article/gute-kunst-wirkt-nach.html
https://www.psychologie-heute.de/gesundheit/artikel-detailansicht/41921-die-wohltuende-wirkung-der-kunst.html

Verlorene Bewusstseinswelten


Aussterben indigener Sprachen

Aufgrund der kulturellen Entfremdung und eines Mangels an Bewusstsein setzten Staat, Kirche, Schulen und Justiz bis ins letzte Jahrhundert hinein darauf, Indigene in die Gesellschaft unter Zwang zu integrieren, was sich beispielsweise in den Missbrauchsskandalen der katholischen Kirche in Kanada zeigte. Die Zwangsintegration sorgte dafür, dass viele Indigene ihre Identität als Volk verloren und vergaßen, statuiert die argentinische Mapuche-Anwältin Sandra Painelifu. Mit dem Aussterben ihrer Kultur, schwinden auch ihre Sprachen, was einen immensen Verlust bedeutet, denn indigene Völker geben ihr Wissen und ihre Weisheiten nur mündlich von Generation zu Generation weiter. Dabei bedeutet jeder Sprachtod das Ende einer besonderen Perspektive auf die Welt und auch was Fakten und das Wissen um Zusammenhänge betrifft – wie das prominente Beispiel der Klassifikation und Nutzung von Pflanzen für medizinische Zwecke.
Es gäbe also viele Bereiche, in denen mehr Austausch mit indigenen Ethnien wünschenswert wäre.

Quellen:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/kanada-papst-indigene-101.html
https://www.blickpunkt-lateinamerika.de/artikel/indigene-in-der-stadt-versteckte-identitaet/
https://www.derstandard.de/story/2000110688598/indigene-sprachen-warum-wir-sie-vor-dem-sprachtod-bewahren-muessen

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