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Infopunkte Forschung

raum&zeit Ausgabe 237

Bald freie Energie für Haushalte


Vorbestellungen ab sofort möglich

Ist das jetzt endlich der Durchbruch für „Freie Energie“? Andrea Rossi, Gründer und Chef der Leonardo Corporation und Pionier der Kalten-Fusions-Forschung, bietet über die Website www.ecatorders.com die Vorbestellung des Stromgenerators „E-cat SKLep“ mit 100-facher Verstärkung für jedermann an! Es soll eine kontinuierliche Leistung von 100 Watt erzeugen, wobei die Leistungsaufnahme nur 1 Watt betrage. Die Leistungszahl wäre damit 100. 100 Watt mag sich nicht viel anhören, doch die Geräte lassen sich zu beliebig großen Leistungen kombinieren. Und die Kosten halten sich mit 249 USD proGerät im Rahmen. Kauft man, um eine Maximalleis-tung von 1 Kilowatt zu haben, 10 Stück, so errechnet sich bei einer mittleren Lebensdauer von 100 000 Stunden (ca. 11,5 Jahre) ein Strompreis von 2,5 Cent/kWh. Davon könnte man in Deutschland nur träumen! Noch wichtiger: Der Anwender des E-cat SKLep ist vom Stromnetz unabhängig! Bei einem Blackout wäre er nicht betroffen. Denn die 1 Watt Eingangsleis-tung lässt sich durch eine zugeschaltete Batterie/Akku oder vom Solarpanel bereitstellen (möglich ist Netzeinspeisung aber auch). Der Käufer kann bei der Bestellung zwischen Wechsel- und Gleichspannung als Input wählen, ebenso beim Output, der bei Wechselstrom 220 Volt und 50 Hertz beträgt. Weitere technische Daten: Größe: 7x7x9 cm³; Gewicht: 0,25 kg; Ausgangsstrom: 8,3 Ampere; Farbe: weiß oder blau. Der E-cat SKLep soll sich auch dafür eignen, den Akku eines E-Autos „on board“ nachzuladen, sodass auch hier Autonomie erreicht werden könnte. Selbstredend emittiert das Gerät während des Betriebs keinerlei schädliche Strahlung oder Abgase, auch kein CO2. Schließlich handelt es sich um Kalte Fusion, eine absolut umweltfreundliche Energieform. Natürlich sind die Geräte voll recycelbar, die Garantiezeit gibt Leonardo mit drei Jahren an. Die Auslieferung beginnt erst dann, wenn beim Hersteller bis spätestens 31. Dezember 2022 mindestens eine Million Vorbestellungen vorliegen. Ist dieses Limit erreicht, erhalten die Interessenten eine Zahlungsaufforderung. Übrigens bietet Leonardo für Unternehmen eine 1-Megawatt-Version des Geräts an, die Eingangsleistung liegt bei 10 Kilowatt. Unbekannt ist allerdings, wie lange es bis zur tatsächlichen Auslieferung dauert, wenn das Vorbestell-Limit erreicht ist. Denn eine Million Geräte herzustellen, bedarf einer großen Produktionskapazität, und auch die Komponenten bzw. das Material müssen ja erst beschafft werden. (DS)

Quelle: https://ecatorders.com

Quantencomputing bei Raumtemperatur


Auf Basis künstlicher Diamanten

Diamantbasierte Quanten-Mikroprozessoren sind wohl eine brandheiße Spur zum Rechnen mit Qubits bei Raumtemperatur. Diese Qubits sind die Recheneinheiten des Quantencomputings und entsprechen den Bits beim normalen Computer. Da die Quantenwelt Superpositionen, also Überlagerungen von Zuständen erlaubt, können Quantenrechner viele Schritte in einem bündeln und so mit millionenfacher Rechengeschwindigkeit arbeiten. Das Unternehmen Quantum Brilliance GmbH hat nun ein gemeinsames Forschungsprojekt namens „Deutsche Brilliance“ mit der Universität Ulm und dem Fraunhofer Institut für angewandte Festkörperphysik angekündigt. Es wurde mit knapp 20 Millionen Euro ausgestattet, woran der Bund mit rund 75 Prozent beteiligt ist. Hauptziel der Kooperation ist die Entwicklung eines Verfahrens, das Stickstoffatome auf definierte Stellen im Kristallgitter von künstlichen Diamanten platzieren kann. Weiterhin sollen Verfahren für das Auslesen und die Kontrolle der Qubits gefunden werden. Die Qubit-Stellen im Kristallgitter des Diamanten sind eigentlich Verunreinigungen, NV-Zentren genannt. Stickstoffatome werden anstelle eines Kohlenstoffatoms positioniert, wobei eine Gitter-Leerstelle entsteht. Diese soll der Erzeugung eines Qubits dienen, das aufgrund der mechanischen und thermischen Stabilität des Gitters außergewöhnlich stabil und robust ist – und zwar bei Raumtemperatur! Eine sonst aufwändige nötige Kühlung mit flüssigem Helium entfällt somit. Das wäre ein riesiger Schritt in Richtung Kommerzialisierung der Technik und alltagstauglichem Quantencomputer. In Aussicht stehen Quantenrechner in der Größe einer Brotdose. Die Aufgabenteilung des Projekts sieht wie folgt aus: IAF und Quantum Brilliance entwickeln gemeinsam Präzisionsfertigungstechniken zur Herstellung skalierbarer Arrays aus Diamant-Qubits. Das IAF arbeitet überdies an Techniken zum Wachstum von Diamantsubstraten höchster Reinheit. Das Institut für Quantenoptik an der Uni Ulm entwickelt skalierbare Auslese- und Steuerungstechniken für diamantbasierte Qubits, mit denen sich diese präzise kontrollieren lassen. Der Ansatz der gezielten Platzierung von NV-Zentren sei bislang einzigartig in der Welt des Quantencomputings, sagt Dr. Ralf Ostendorf, Projektleiter aufseiten des Fraunhofer IAF.(DS)

Quelle: https://quantumbrilliance.com/

Abhörsicheres Smartphone


"Jedi-Ritter" im Dienst der Privatsphäre

Big Data weiß alles, was ins Handy hinein- und hinausgeht und dort gespeichert ist. Vielen ist das egal („Habe nichts zu verbergen“). Man sollte aber wissen, dass die Daten letztlich dazu benutzt werden, uns alle nicht nur als Kollektiv zu durchleuchten, sondern ein digitales Abbild des Verhaltens, der Vorlieben und der Transaktionen jedes Einzelnen zu schaffen – den viel zitierten gläsernen Menschen eben. Nicht umsonst spricht man vom Datengold, einer schon weit verbreiteten Währung, die manipulative Macht verleiht, wenn sie angehäuft wird. Und dass diese Macht dann zugunsten der Menschen genutzt wird, darf bezweifelt werden. Besser ist es, auf seine Daten acht zu geben und etwaiger Spionage einen Riegel vorzuschieben. Genau dazu dient das Projekt „unplugged“ des ehemaligen Piloten Michael Yudelson, der über ein Jahrzehnt in der Cybersicherheitsbranche tätig war. Er und sein Geschäftspartner Eran Karpen, ein früherer Mitarbeiter des israelischen Militärgeheimdienstes, beanspruchen, „eine noch nie dagewesene Plattform für gesicherte Kommunikation geschaffen [zu] haben.“ Sie bezeichnen sich selbst im dunklen Spiel der Mächte als „die Jedi Ritter“, die gemeinsam gegen die dunkle Seite der Macht kämpfen – den tiefen Staat, Big Tech und sinistre Regierungen, die „Pegasus“ gegen Journalisten und Dissidenten einsetzen. Pegasus ist eine Spyware zum Ausspionieren von Samsung- und Apple-Handys. Ursprünglicher Schöpfer von Pegasus soll Kapran gewesen sein, allerdings habe er das Tool nicht als Spyware konzipiert, vielmehr sei es für böswillige Zwecke missbraucht worden. Wie dem auch sei – das gemeinsame Know-how von Yudelson und Kapran soll nun gebündelt werden, um die „DNA der Online-Interaktionen“ zu verändern und die Privatsphäre und Integrität der Nutzer wieder herzustellen. Dies soll auf drei Ebenen geschehen. Für die Hardware gibt es das 1) gesicherte Handy „NeoPhone“, auf dem das 2) proprietäre (eigen-entwickelte) Betriebssystem Libertas IS installiert ist. Es soll keinerlei Benutzerdaten sammeln. Als dritte Säule schließlich wurde die 3) proprietäre App Suite „Unplugged Apps“ integriert, die zum Beispiel Messenger (dienen dem Aufbau von persönlichen Kommunikationsnetzwerken), Virtual Private Network (zum Schutz der Privatsphäre) und Browser zum Download anbieten. Natürlich können auch gängige Apps von Drittanbietern wie WhatsApp oder Twitter installiert werden, allerdings wird der Nutzer dabei genauestens darüber informiert, was solche Apps hinter seinem Rücken machen können. Yudelson versichert, dass weder ein professioneller Hacker noch ein staatlicher Akteur in das unplugged-System eindringen könne. Zielgruppe sind u. a. investigative Journalisten, die Machenschaften auf der Spur sind. Sie sollten sich damit sicherer fühlen. (DS)

Quelle: www.freiewelt.net

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