Infopunkte Gesellschaft

raum&zeit-Ausgabe 204

Nach dem Brexit nun der Clexit

Es knarzt und „exitet“ nur so in der EU. Nach dem Beinahe-Grexit und dem erfolgreichen Brexit-Plebiszit gibt es kaum einen Ländernamen, an dessen Anfangsbuchstaben nicht ein „Exit“ angehängt wurde. Die EU-Granden sind alarmiert und stürzen sich hektisch auf jeden, der den EU-Zentralismus in Frage stellt. Nun auch das noch: Das 1a-Vorzeigeprojekt der EU, der mittels des Pariser Klimaschutzabkommen (Dezember 2015) angestrebte Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung, muss sich einer neuen Kampagne namens „Clexit“ erwehren. Unter dem marketingtechnisch gesehen sicher nicht schlecht gewählten Begriff ist der „Climate Exit“ zu verstehen, also der Ausstieg aus dem hauptsächlich von der EU angetriebenen weltweiten Klimaschutzprogramm. Über 60 (Stand: September 2016) renommierte Wissenschaftler und Wirtschaftsführer aus 16 Ländern plädieren darin für einen Rückzug aus den überambitionierten Emissionsreduktionen der Pariser Klimakonferenz. Der „Krieg gegen Kohlenstoff-basierte Energieträger hat bereits zu massiven Verlusten und Verwerfungen in der westlichen Industrie geführt. Wird er gemäß des Pariser Vertrags fortgesetzt, wird diese ökonomische Rezession in eine weltweite Depression übergehen, worunter alle Nationen leiden werden“, warnt der Geologe und Investment-Analyst Viv Forbes (Australien), Sekretär im Clexit Komitee. Er befürchtet, dass durch den 100 Milliarden schweren „Green Climate Fund“ und den Emissionshandel gewiefte Politiker der BRICS- und anderer Staaten sich durch geschicktes Agieren Vorteile verschaffen werden. Forbes hält wie seine Clexit-Kollegen Kohlenstoffdioxid für nicht klimarelevant: „Kohlenstoffdioxid hat keine Auswirkungen auf das Klima. Als Pflanzennahrung wird es für einen grüneren Planeten sorgen.“
Übrigens hat Großbritannien nach dem Brexit-Votum auch selber gleich den Anfang für den Clexit gemacht: Das Energie- und Klimaschutzministerium wurde von der neuen Regierungschefin Theresa May aufgelöst. (DS)

Quelle: http://clexit.net/wp-content/uploads/2016/07/clexit.pdf

Infokrieger sind besser als ihr Ruf

Wer heutzutage Zweifel an dem offiziellen Narrativ weltbewegender Ereignisse hegt, wird schnell als „Verschwörungstheoretiker“ abgestempelt. Dieser Begriff geht auf eine Kampagne der CIA in den 1960er Jahren zurück. Sie stellte Menschen, die an der offiziellen Geschichte um den Mord an John F. Kennedy im Jahr 1963 zweifelten, als verrückte Spinner dar. Seitdem reicht es, die Aussage eines kritischen Zeitgenossen als „verschwörungstheoretisch“ zu etikettieren, um jede weitere Diskussion zu ersticken. Das spart natürlich lästige Auseinandersetzungen mit Andersdenkenden, wodurch sich die Mainstream-Journalisten umso ungestörter auf ihre Propaganda-Feldzüge konzentrieren können. Eine US-amerikanisch-britische Studie aus dem Jahr 2013 der beiden Psychologen Michael J. Wood und Karen M. Douglas hat aber gezeigt, dass die „Verschwörungstheoretiker“ in der Regel vernünftiger sind als die Mainstream-Gläubigen. Die Forscher unterteilten Postings auf Nachrichteseiten in konventionelle und verschwörungstheoretische Kommentare. Von 2174 gesammelten Kommentaren wurden 1459 als verschwörungstheoretisch und nur 715 als konventionell eingeordnet. Dieses Verhältnis von 2:1 bedeute, dass die verschwörungstheoretischen Kommentare mittlerweile als „allgemeine Weisheit“ gelten. Die konventionelle Minderheit reagierte wesentlich aggressiver, wenn sie versuchte, andere von ihrer Meinung zu überzeugen. Die „Verschwörungstheoretiker“ dagegen – die sich übrigens selber lieber als „Infokrieger“ bezeichnen – sind in der Regel wesentlich weniger fixiert, da sie im allgemeinen nicht an einer bestimmten Erklärung haften, sondern häufig nur die offizielle Version eines Geschehens in Frage stellen. (DS)

Quelle: http://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/psychologie/menschen-die-an-verschwoerungstheorien-glauben-sind-vernuenftiger-13372102

Cannabis als Medizin

Die Wirksamkeit von Cannabis als Medizin wird von immer mehr Ärzten anerkannt. Ausnahmsweise sind die USA hier einmal Vorreiter. Derzeit haben 25 von 50 US-Bundesstaaten den therapeutischen Einsatz von Cannabis legalisiert. Das dürfte der pharmazeutischen Industrie gar nicht schmecken. Denn Wissenschaftler der University of Georgia haben herausgefunden, dass die therapeutische Legalisierung den Verbrauch konventioneller Medikamente in den betreffenden Staaten deutlich reduzierte. So verschrieb ein durchschnittlicher Arzt pro Jahr 265 Dosen weniger Antidepressiva, 486 Dosen weniger krampflösende Medikamente (Antikonvulsiva) und 1826 Einheiten weniger Schmerzmittel. Bei Krankheiten, für deren Behandlung Cannabis nicht relevant ist, hatten sich die verschriebenen Mengen im gleichen Zeitraum nicht verändert. "Ein deutlicher Beweis, dass die Veränderung auf die Legalisierung von Cannabis zurückzuführen ist", sagen Ashley und W. David Bradford. "Die Resultate zeigen auch, dass Patientinnen und Patienten Cannabis als Medikament nutzen und nicht nur zur Freizeitgestaltung." raum&zeit wird demnächst einen Artikel des Kanadiers Rick Simpson veröffentlichen, dem Erfinder des nach ihm benannten „Rick-Simpson-Öls“ (RSO). RSO hat sich bei bestimmten Krebsarten wie Darmkrebs und Hautkrebs als besonders wirksam erwiesen. Man kann nur hoffen, dass es bald auch in Deutschland zugelassen wird. (DS)

Quelle: http://www.infosperber.ch/Artikel/Gesundheit/Bittere-Medizin-fur-Big-Pharma

zur Startseite