Infopunkte Gesellschaft

raum&zeit-Ausgabe 233

EU-Projekt – Graphene Valley – Sand im Getriebe

Graphen, im Jahr 2004 von englischen Forschern entdeckt, besitzt einige vielversprechende Eigenschaften, die es schnell in den Rang eines „Wundermaterials“ erhoben. Besonders im Bereich der Elektronik und der biodigitalen Konvergenz schossen die Erwartungen in die Höhe. Die EU sah wohl die Chance eines europäischen Graphene Valley und damit Weltführerschaft einer innovativen Technologie, die vielleicht sogar das Zeug für den nächsten Kondratieff-Zyklus hat. Und so rief sie im Jahr 2013 das Projekt „The Graphene Flagship“ ins Leben und stattete es für zehn Jahre mit einer Milliarde Euro aus. Mehr als 160 wissenschaftliche und industrielle Partner aus 23 Ländern begannen das weltweit größte Graphen-Forschungsprojekt. Bis 2023 sollen Graphen-Innovationen aus dem Labor heraus in kommerzielle Anwendungen gebracht werden. Doch genau daran hapert es offenbar. Dem Branchenkenner Tim Harper zufolge, CEO eines Graphen-Filter-Herstellers, werde das Projekt von „Leuten betrieben, die kaum Interesse an [...] Vermarktung haben, sondern vor allem an Forschungsgeldern.“ Terrance Barkan von der Informationsplattform Graphene Council meint ebenfalls, dass von Seiten der Verantwortlichen kein ausreichendes Interesse an einer Vermarktung bestehe. Aber das ist wohl eine Konsequenz der sicheren EU-Finanzierung. Wenn das Geld eh kommt, muss man sich nicht um die Belange des Marktes kümmern. Barkan: „Das Graphene Flagship Projekt scheint eine Lösung zu entwickeln, für das noch ein Problem gesucht wird.“ Übrigens ist The Graphene Flagship eines von drei Haupt-Projekten im Rahmen von European Future Emerging Technologies. Die anderen beiden sind The Human Brain Project und The Quantum Technology Flagship. (DS)
Quelle: https://spectrum.ieee.org

Deutschland im Jahr 2030

Die Studie „Zukunft von Wertvorstellungen der Menschen in unserem Land“ soll als „strategische Vorausschau“ gesellschaftlich-technologische Trends und Entwicklung als Szenarien in das Jahr 2030 projizieren. Tatsächlich aber enthüllt sie die Pläne der Machteliten im Hintergrund. Beispielsweise wird in Szenario 3.5 der Studie ein Social Credit System wie in China eingeführt: „In den 2030er-Jahren beginnt in Deutschland ein digitales, partizipativ ausverhandeltes Punktesystem, das Anreize zur Verhaltensänderung bietet. Im Zuge des Aufstiegs Chinas wurden Punktesysteme als Instrument der Politiksteuerung weltweit mit einer Mischung aus Bewunderung und Ablehnung kontrovers diskutiert. Auch liberal-demokratische Länder debattieren darüber, ob und in welcher Form ein solches System übernommen werden sollte.“ Zukünftig könnte also beispielsweise Verzicht auf Fleischkonsum und damit Verringerung des ökologischen Fußabdrucks mit Bonuspunkten belohnt werden. Big brother is watching you: „Individuen können in der realen und virtuellen Welt eindeutig identifiziert werden.“ Im Szenario 3.6 „Ökologische Regionalisierung“ lesen wir: „Eine radikale Transformation hat sich vollzogen, basierend auf einer neuen sozial-ökologischen Ausrichtung der Marktwirtschaft.“ Das Einstiegsbild zeigt eine Familie beim Ackerbau, im Hintergrund WKAs und Solarpaneele. Es soll wohl in Richtung eines Agrarstaates á la Morgenthau mit erheblich verminderter Wirtschaftsleistung gehen: „Gemessen an den alten wirtschaftlichen Parametern, wie etwa dem BIP, hat die Wirtschaftskraft Deutschlands spürbar nachgelassen...“ Folgerichtig sind „Kaufkraft und materieller Wohlstand ... gesunken.“ Und was „gestern noch als Statussymbol galt, kann heute als Symbol des Gestrigen gelten.“ Dies setzt natürlich voraus, dass „auch der Begriff Wohlstand neu definiert ist.“ Von Deutschland insgesamt ist die Rede als von einer „ehemaligen Exportnation“. All das wurde uns aber nicht etwa vom Staat oder von Hintergrundmächten aufgezwungen, sondern verdanken wir (bitte festhalten!) „lokalen Graswurzelbewegungen“, entstanden „teils aus den bereits bestehenden Netzwerken der Gründungsmitglieder der Fridays-for-Future-Bewegung.“ (DS)
Quelle: www.vorausschau.de/

Kommende Wirtschaftsreform – Stakeholder Kapitalismus

Auf den ersten Blick mag sich das, was sich hinter dem Begriff Stakeholder Kapitalismus verbirgt, vielversprechend anhören. So schrieb Klaus Schwab, Chef des World Economic Forums, über den „Stakeholder Kapitalismus: Es handelt sich um einen Kapitalismus, in dem Unternehmen nicht nur ihre kurzfristigen Profit-Interessen für die Anteilseigner [engl. Shareholder] optimieren, sondern langfristige Werte kreieren, indem sie die Ansprüche aller Interessenvertreter [engl. Stakeholder] und der Gesellschaft als Ganzes berücksichtigen.“ Wer wollte nicht, dass die viel gescholtenen Unternehmen endlich an die Kandare genommen werden, um das Wohl des Ganzen zu fördern? Im Visier dieser Neudefinition des Kapitalismus steht besonders das Profitinteresse, dem ja nach allgemeiner Auffassung alles andere untergeordnet wird. Die Sache hat nur einen massiven Haken. Wer bestimmt die Stakeholder, ihre Ziele und Ansprüche? Das wird selektiv festgelegt werden von linientreuen Wissenschaftlern, Experten, Denkfabriken, NGOs, politischen Akteuren und einer illustren Schar eifriger Bürokraten im Staatsdienst. Allesamt werden sich auf „die Wissenschaft“ berufen, denn die ist ja stets völlig objektiv und unbestechlich, wie wir alle wissen. Beispielsweise ließ sich die Bundesregierung in der Corona-Krise von aufrichtigen Spitzenforschern wie Dr. Drosten oder Dr. Wieler („Diese Regeln dürfen nicht hinterfragt werden“) beraten. Wir wissen alle, was dabei herauskam. Andere, berufene Fachleute wie Prof. Dr. Bhakdi, Dr. Wodarg, Dr. Ioannidis und zahlreiche weitere, die das herrschende Corona-Narrativ in Frage stellten, wurden komplett als „unwissenschaftlich“ ausgeblendet. Die heutige Wissenschaft ist sakrosankt und lässt sich bei entsprechender „Förderung“ seitens interessierter Kreise vor jeden Karren spannen. Etwas sehr Ähnliches kennen wir vom Klimawandel: Kritische Gegenstimmen werden als Ketzer gebrandmarkt, schließlich könne es keine Zweifel mehr geben („settled science“). Und es lassen sich Maßnahmen durchboxen, die wir alle mittragen müssen: angeblich zu unser aller Wohl, ersonnen von Interessensgruppen, über die wir keinerlei demokratische Kontrolle haben. Genauso wird es beim Modell des Stakeholder Kapitalismus sein. Ein Unternehmen, das sich nicht klimagerecht, inklusiv, sozial, transparent oder genderkonform verhält, das allgemein die geforderten ideologischen Zielsetzungen nicht umsetzt, wird es künftig schwerer haben. Gibt es bald den gesetzlichen „Stakeholder-Beauftragten“, der über die Einhaltung der „Vorstellungen der Gesellschaft“ wacht? (DS)
Quelle: www.weforum.org

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