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Infopunkte Natur

raum&zeit Ausgabe 235

Bäume – pflanzen aber richtig


"Desert Greening" und andere Projekte

"Pflanz einen Baum, und kannst Du auch nicht ahnen, wer einst in seinem Schatten tanzt, bedenk O Mensch, es haben Deine Ahnen, ohne Dich zu kennen, auch für dich gepflanzt.“ In einer gesunden Gesellschaft sollte die selbstlose Vorsorge für die kommenden Generationen eine Selbstverständlichkeit sein. Allerdings ist es mit dem bloßen Pflanzen selten getan. Man muss schon mit Herz und Verstand vorgehen, um das gewünschte Ergebnis zu erreichen. So wurden in der Türkei 2019 innerhalb kürzester Zeit über elf Millionen Bäume gepflanzt. Eine Stadt schaffte es sogar in das Guinnes Buch der Rekorde. Kurze Zeit nach der Aufforstungsaktion stellte man jedoch fest, dass der Zeitpunkt für die Pflanzung ungünstig gewählt war: Aufgrund des fehlenden Regens starben innerhalb von drei Monaten 90 Prozent der Setzlinge ab. Ein weiteres Beispiel für fehlgeschlagenen Aktivismus stammt aus Mexiko. Die Regierung bot Prämien für Baumpflanzungen an. Um diese zu erhalten, rodeten viele Farmer erst den Wald, um dann neu aufzuforsten. Doch es gibt auch gelungene Baum-Projekte. In Brasilien stimmte die Organisation „Instituto de Pesquisas Ecológicas“ ihre Aufforstungspläne mit lokalen Bevölkerungsgruppen ab und pflanzte 2,7 Millionen einheimische Bäume an. Nicht nur wuchsen fast alle gut an, sie versorgen heute die Anwohner mit Früchten und Holz, sodass diese motiviert sind, den Baumbestand zu erhalten. Dieser Kurzbericht wäre unvollständig ohne das Projekt „Desert Greening“ (Wüstenbegrünung) des Algeriers Madjid Abdellaziz in Djanan. Im Jahr 2004 begann er damit, den Nordrand der algerischen Wüste zu bepflanzen und setzte dabei auf die bioenergetische Atmosphärenheilung inklusive der Aktivierung von Wetter, Boden, Wasser und Pflanzen. Mit Methoden von Nikola Tesla, Wilhelm Reich und Viktor Schauberger wurden tausende Oliven- und Apfelbäume gepflanzt, außerdem Moringa-Sträuche und Khorasan-Weizen. Im Laufe von Jahren erholte sich das Mikroklima dort, es regnet regelmäßig und Tiere siedelten sich an. Das Modellprojekt Wüstenbegrünung brachte letztendlich außergewöhnliche Resultate und trägt sich heute selber. Die „Sphärenharmonie“ soll auch günstige Auswirkungen auf das Bewusstsein der Menschen vor Ort haben. (DS)
Quelle: https://desert-greening.com/; www.vox.com

Solarstrom einfach selber machen


Mit einem Balkon-Solargerät

Solarstrom kann man einfach selber machen mit einem Mini-Solarkraftwerk (auch unter vielen anderen Begriffen wie Balkonkraftwerk, Steckersolar, Plugin-PV bekannt ) auf dem Balkon, dem Flachdach oder im Garten. Auch für Laien ist es leicht montierbar und mit einem normalen Haushaltsstecker zu installieren. Damit lässt sich der Grundverbrauch an Strom decken.
Die Anlage funktioniert im Prinzip wie eine große Solaranlage. Der Vorteil ist, dass Sie den erzeugten Strom direkt über eine spezielle Steckdose in den Haushaltsstromkreis einspeisen. Damit können Sie den Stromverbrauch für Ihre Elektrogeräte wie Waschmaschine, Computer, Kühlschrank umweltfreundlich und kostengünstig reduzieren oder auch ganz decken.
Der Betrieb von Mini-Solar-Kraftwerken ist zu 100% gesetzeskonform. Inzwischen sind bereits mehrere Hunderttausend solcher Systeme in Deutschland und den Nachbarländern in Betrieb. „Bisher ist kein einziger Fall von Sachschäden oder verletzten Personen bekannt geworden“, so die Verbraucherzentrale. Das liegt daran, dass die verwendete Technik ausgereift und die Komponenten genauso wie in professionell installierten Photovoltaikanlagen eingesetzt werden. Es dürfen nur normgemäß hergestellte und geprüfte Bauteile verwendet werden. Wichtig ist eine stabile und vor allem sturmsichere Befestigung. Falls Sie zur Miete wohnen, brauchen Sie für ein aufgeständertes Solarpanel auf dem Balkon oder der Terrasse keine rechtliche Zustimmung des Vermieters. Diese muss man sich jedoch einholen, falls man an der Balkonaußenfläche oder Wandfläche das Mini-Solarkraftwerk anbringen möchte.
Ein Stecker-Solargerät mit Standard-Modul kostet etwa 350 bis 500 Euro. Je nach Entwicklung des Strompreises kann sich die Investition schon in fünf bis neun Jahren bezahlt machen. Dabei können Solarmodule 20 Jahre und länger Strom produzieren. (HM)
Weiterführende Infos:
So einfach ist es, ein Balkon-Solargerät in Betrieb zu nehmen:
https://www.youtube.com/watch?v=5VOMvMJbq1g
Bestell dir unser kostenloses Infoblatt zum Thema: www.umwelt-institut.org/ueber-uns/infomaterial/energie-und-klima.html
https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/erneuerbare-energien/steckersolar-solarstrom-vom-balkon-direkt-in-die-steckdose-44715
https://machdeinenstrom.de/
http://www.umweltinstitut.org/fileadmin/Mediapool/Druckprodukte/Energie/PDF/Faltblatt___Solarstrom_selber_machen.pdf

Gesundheitliche Auswirkungen von Pestiziden


Französische Studie

Das französische Institut für Gesundheit und medizinische Forschung (Inserm) veröffentlichte Ende Juni dieses Jahres einen Expertenbericht, der die Auswirkungen von Pestiziden auf die Gesundheit untersuchte. In diesen flossen mehr als 5 300 Dokumente aus verschiedenen medizinischen Datenbanken ein. Die Sachverständigengruppe kam zu dem Ergebnis, dass ein mittlerer bis starker Verdacht besteht auf Zusammenhänge zwischen bestimmten Pestiziden und schweren Krankheiten wie Parkinson, Prostatakrebs und Leukämie.
Einen starken Verdacht auf einen Zusammenhang sehen die Experten bei Menschen, die regelmäßig mit Pestiziden in Kontakt kommen. Bei diesen zeigten sich vermehrt Krankheiten wie das Non-Hodgkin-Lymphom, das Multiple Myelom, Prostatakrebs, Parkinson, kognitive Beeinträchtigung, chronisch obstruktive Lungenerkrankung und chronische Bronchitis.
Das Non-Hodgkin-Lymphom (Bezeichnung für die Gruppe aller malignen Lymphome, kurz NHL) wurde dabei in Verbindung gesehen mit Organophosphaten und Wirkstoffen wie Malathion, Diazinon, Lindan und DDT. Bei Parkinson und kognitiven Beeinträchtigungen wurde eine Korrelation mit Organophosphaten sowie auch Organochlorinsektiziden deutlich.
Ebenfalls einen starken Verdacht auf einen Zusammenhang sahen die Forscher bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft Pestiziden ausgesetzt waren. Die Studien zeigten in diesen Fällen ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten, insbesondere Leukämien und Tumore des zentralen Nevensystems. Auch neuropsychologische und motorische Entwicklungsstörungen beim Kind wurden in Zusammenhang mit Organophosphaten und Pyrethroiden gebracht.
Die Ergebnisse sollten „öffentliche Maßnahmen für einen besseren Schutz der Bevölkerung nach sich ziehen“, so die Autoren. (AF)
Quelle: https://www.inserm.fr/expertise-collective/pesticides-et-sante-nouvelles-donnees-2021

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