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Infopunkte Natur

raum&zeit Ausgabe 236

Gigantisches Projekt in den USA entzieht der Erde CO2


Terraforming der Erde

Über die Folgen der Dekarbonisierung im großen Stil ist an dieser Stelle schon öfter berichtet worden. Der Wahn (anders kann man es nicht nennen), der in Kohlenstoffdioxid (CO2) ein Klimagift sieht, statt eine der drei entscheidenden Zutaten für die Fotosynthese, tobt sich nun in einem blindwütigen Projekt in den USA aus. Unter der Bezeichnung „Heartland Greenway“ kommt es als „grüne Initiative“ getarnt daher. „We are building the Future“ heißt es auf der Website
(https://heartlandgreenway.com). Motto: „Wir reduzieren den aktuellen CO2-Fußabdruck im gesamten Herzland.“ Fünf US-amerikanische Staaten des mittleren Westens – Iowa, Nebraska, Minnesota, Illinois und South Dakota – erhalten eine CO2-verschluckende Infrastruktur: Pipelines, in denen das CO2 verflüssigt und in einem unterirdischen Endlager in Illinois der Atmosphäre auf immer entzogen werden soll (Sequestrierung). Farmer sollen bereits vergeblich versucht haben, das Wahnsinnsprojekt zu stoppen. Offenbar wird gezielt Agrarland für das Projekt aufgekauft. Sollte das Vorhaben erfolgreich zum Abschluss gebracht werden und erwartungsgemäß weltweite Nachahmer finden, handelt es sich de facto um Terraforming. Denn eine künstliche Verknappung der Pflanzennahrung CO2 im großen Stil würde die gesamte Biosphäre massiv umgestalten: Wüstenbildungen, Hungersnöte und Massensterben aller Arten inklusive des Menschen selber könnten die Folge sein. CO2, wegen seiner Rolle für das Leben auf Erden auch Gottesmolekül genannt, ist Bestandteil gigantischer Kreisläufe, die seit Jahrmillionen in einem fließenden Gleichgewicht stehen und die Komplexität des irdischen Lebens erst ermöglichen. Die anderen beiden unverzichtbaren Zutaten für die lebensnotwendige Fotosynthese sind Licht als kosmische Ingredienz und Wasser, die globale Grundlage allen Lebens. Die Erdgeschichte lehrt: Je höher der CO2-Gehalt der Atmosphäre, desto üppiger die globale Vegetation. Wer das CO2 in unterirdische Kavernen einsperrt, der terraformt die Erde zum Mars – eine lebensfeindliche Wüste. (DS)
Quelle: www.naturalnews.com

Neues Tierarzneimittelgesetz


Sanfte Therapie für Tiere in großer Gefahr

Seit 28. Januar dürfen Tierhalter und Tierheilpraktiker zahlreiche homöopathische Mittel nicht mehr bei Tieren einsetzen. Dies ist ein folgenschwerer Pferdefuß des neuen Tierarzneimittelgesetzes (TAMG), der entweder übersehen oder absichtlich mit hineingenommen wurde.
Als Hauptmotiv des TAMG galt die Reduktion des übermäßigen Antibiotika-Einsatzes im Tierbereich. Hier schafft das neue Gesetz jetzt auch positive Neuerungen, weil etliche Antibiotika, die bislang nur für den Menschen zugelassen waren, aber auch bei Tieren eingesetzt wurden, jetzt nicht mehr zur Anwendung kommen dürfen.
Leider sind nun aber auch die sanften, natürlichen Mittel der Phytotherapie und Homöopathie, die bisher nur für den Menschen zugelassen sind, verboten. Im homöopathischen Bereich fallen damit 8600 Einzelmittel weg, so die Tierhomöopathin Jasmin-Martina Walker, die vor diesem Hintergrund eine Petition initiiert hat (siehe links). Die neue Regelung kriminalisiert nicht nur den Tierhalter, der seinem Tier eine Calendula-Salbe verabreicht. Es macht auch eine sinnvolle Berufsausübung von Tierheilpraktikern und Tierhomöopathen unmöglich. Zwar sollen Tierärzte laut dieser Verordnung verstärkt phytotherapeutische und homöopathischen Mittel einsetzen, aber nur sehr wenig Tierärzte haben Ahnung von Homöopathie und die Therapeutengruppen mit tiefgründigem Fachwissen werden ausgeschlossen.
Dieses Gesetz geht an den Bedürfnissen der Tierhalter und der sich organisch entwickelten Therapiesituation komplett vorbei. Es sollte schleunigst überarbeitet werden! (AF)

Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/therapiefreiheit-fuer-tiere-erhalten-tierarzneimittelgesetz-ueberarbeiten

Nachwachsende Baustoffe nicht nur für die Städte der Zukunft


Häuser, Möbel und Verpackungsmaterial aus Pilzen

Nach wie vor konzentriert sich das globale Bauwesen auf einige wenige Materialien – diese Ressourcen stehen aber nicht überall zur Verfügung, vor allem aber sind sie endlich. So droht Sand, ein wichtiger Zuschlagstoff für Beton, in manchen Regionen bald auszugehen. Zudem macht der Einsatz von Stahlbeton viele Länder von Importen abhängig. Wie kann also die zukünftige Ressourcen-Lücke geschlossen werden?
Wissenschaftler des Fachgebiets Nachhaltiges Bauen an der Fakultät für Architektur des KIT in Karlsruhe suchen nach Alternativen zu den konventionellen Materialien. „Unsere Vision ist, Häuser künftig sozusagen wachsen zu lassen und nach Ende ihrer Nutzung die Baustoffe wiederzuverwerten“, erklärt der Leiter des Fachgebiets, Professor Dirk E. Hebel. Gemeinsam mit der ETH Zürich präsentierte das interdisziplinäre Forscherteam rund um Prof. Hebel bereits 2017 ihren „MycoTree“: eine tragende Konstruktion für Dächer aus Pilzmyzelium und Bambus, die veranschaulicht, dass auch ohne Verbundstoffe wie Beton effektiv und sicher gebaut werden kann. Es könnte in der Zukunft des Bauens tatsächlich eine wichtige Rolle spielen.
Das Grundrezept ist einfach: Myzelium ist das Wurzelwerk von Pilzen, ein schnell wachsendes feines Geflecht aus fadenförmigen Zellen. Die Pilze ernähren sich von Cellulose und wandeln sie in Chitin um. Um Bausteine aus Myzelium herzustellen, verwenden die Forscher den Pilz Ganoderma lucidum (Glänzender Lackporling) und mischen Pilzgewebe mit Holzspänen oder anderen pflanzlichen Abfällen. In wenigen Tagen wächst eine dichte, schwammähnliche Substanz aus miteinander verflochtenen Zellfäden. Diese Masse lässt sich in fast jede Form füllen, wo sie sich über einige Tage weiter verdichtet. Abschließend wird sie getrocknet, um das Wachstum zu stoppen und den Pilz abzutöten. Ergebnis sind leichte Bausteine, die gut isolieren, sich zuschneiden, brechen, schleifen und färben lassen – und gesundheitlich unbedenklich sind, denn dieser Pilz ist sogar essbar.
Erste Unternehmen ganz abseits der Bauindustrie nutzen bereits die Vorteile des Pilz-Materials. Es lässt sich schließlich in jede erdenkliche Form bringen. Flexibilität und Festigkeit können durch Faktoren wie Lichteinfall, Nährstoffzufuhr, Temperatur und Feuchtigkeit so verändert werden, dass das Ergebnis dick und hart wie die Bausteine oder auch dünn und weich wie Leder wird. Das italienische Unternehmen „Mogu“ vertreibt Wandpaneele und Bodenbeläge aus Myzelien. Bei „Ecovative“ kann man Lampenschirme, Tische oder Stühle aus Pilzen online bestellen. Die niederländische Firma „Grown“ verkauft kompostierbares Verpackungsmaterial beispielsweise für Milch. Der Vorteil: Es ist ein hervorragendes Isolationsprodukt, das warme Produkte warm hält und kühle Produkte kühl. Damit könnte man Styropor und andere Materialien, die nicht kompostierbar sind, abschaffen! (HM)

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