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Schenkökonomie

Portrait und Interview mit Charles Eisenstein

Von Leila Dregger, Tamara, Portugal

Alles Wertvolle in unserem Leben ist ein Geschenk: das Sonnenlicht, die Pflanzen, Nahrungsmittel aus der Natur, unsere Intelligenz, unsere Fähigkeit zu lieben, etc. Wir könnten diese Geschenke entgegennehmen, nutzen oder auch weiter verschenken. So wären wir in freudvoller Verbindung mit der Natur und der Gemeinschaft – unser Geldsystem aber trennt uns von beidem ab, so der Kulturphilosoph Charles Eisenstein.

Seit einigen Jahren hört man in der Alternativszene immer wieder den Begriff New Story, New-Story-Konferenzen und New-Story-Netzwerke. Was ist gemeint mit dem Begriff der „Neuen Geschichte“? Populär wurde er durch die Bücher und Vorträge des amerikanischen Philosophen, Autors und Aktivisten Charles Eisenstein. Mit „Story“ oder Geschichte beschreibt er den geistigen Rahmen unserer Zivilisation, all die Grundannahmen, auf die wir moderne Menschen uns geeinigt haben. Alles, was wir tun, geschieht entsprechend der Geschichte, mit der wir uns und anderen die Welt und uns selbst erklären. Die Geschichte filtert, was wir wahrnehmen, sie ist der Deutungshorizont für unsere sozialen Kontakte, für die Art, wie wir miteinander umgehen, die Natur behandeln und Handel treiben, an was wir glauben und welchen Zielen wir folgen.
Laut Charles Eisenstein leben wir Menschen heute in der Geschichte der Trennung. Darin ist jedes Individuum „eine voneinander abgegrenzte Einheiten einer Welt von abgegrenzten Einheiten“. Das hat Konsequenzen für alle menschlichen Bereiche, denn in einer Welt der Getrenntheit ist der Vorteil des anderen automatisch der eigene Nachteil. Und umgekehrt. Mit dieser Annahme werden wir Menschen zu Konkurrenten um Nahrung, soziale Stellung, Geld und Liebe – und glauben, dann am besten durchzukommen, wenn wir unsere Mitmenschen kontrollieren und übervorteilen. Das ist auch die Basis unseres heutigen Geldsystems und der  Ökonomie, in der der eigene Vorteil nur durch den Nachteil des anderen errungen werden kann. Ein „Wir“ kommt in der Geschichte der Trennung nicht wirklich vor. Aber, so analysiert Eisenstein: „Die alte Geschichte funktioniert nicht mehr. Sie führt zu all den Krisen, die wir innerhalb der alten Geschichte nicht lösen können. Aber wir haben jetzt die Gelegenheit, eine neue Geschichte anzufangen.“

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