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 Psychosomatische Einzelfallstudie an einer Patientin mit Lupus Erythematodes 

Von Prof. Dr. Dr. Christian Schubert, Arzt und Psychologe, Leiter des Labors für Psychoneuroimmunologie am Department für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Medizinische Psychologie Innsbruck

Was geht einer Verschiebung eines Konfliktes auf die somatische Ebene voraus? Wie nimmt eine Patientin die seelische Befindlichkeit während dieses Prozesses wahr? Die Fallstudie an einer Patientin mit Systemischem Lupus Erythematodes gibt einen guten Einblick in ein solches Geschehen.

Im Folgenden möchte ich beispielshaft unsere Vorgehensweise bei einer integrativen Fallstudie darstellen und die Ergebnisse präsentieren.

Anamnese

Die an SLE erkrankte Patientin war zum Untersuchungszeitpunkt 40 Jahre alt und war krankheitsbedingt bereits in Frühpension. Ihre Symp-tome hatten sich abgeschwächt und sie nahm daher keine Medikamente ein. Sie rauchte etwa 30 Zigaretten pro Tag. Im Alter von 37 Jahren wurde der Patientin aufgrund ihrer Grunderkrankung die Gebärmutter entfernt. Die Patientin ist die zweitjüngste von vier Töchtern. Die Mutter wird von der Patientin als „Gluckhenne“ und „Frau mit Zepter“ bezeichnet. Vom Vater, der nur gearbeitet hätte, sei sie das „Goldherz“ gewesen und „Loli“ genannt worden. In der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik 33 wurden die folgenden beiden Beziehungskonflikte als zentral angesehen: ödipal-sexueller Konflikt und Versorgungskonflikt, jeweils mit passivem Modus. Es bestehen deutliche Bezüge der Erkrankung zu schweren Verlusterlebnissen der Patientin: Die Krankheit manifestiert sich erstmals im Alter von 23 Jahren, drei Monate nach dem Tod ihres Vaters und in der Zeit ihres eigenen Auszugs aus dem Elternhaus und ihrer Heirat (damalige Diagnose: chronisch diskoider Lupus Erythematodes [CDLE]). 11 Jahre später kommt es im Anschluss an den Tod der Mutter zu einer schweren Krankheitsverschlechterung mit der Diagnosestellung SLE. Die Patientin hat einen 21-jährigen Sohn, der drei Monate vor dem letzten Krankheitsschub der Patientin berufsbedingt das Elternhaus verließ und in eine etwa 500 km entfernte Stadt zog. Die Patientin berichtet in den Interviews über keine Traumata, Missbrauchserfahrungen und Misshandlungen, einzig seien „viele Sachen erlebt worden, die sehr gekränkt und verletzt haben“.

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