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Autoimmunkrankheiten aus anthroposophischer Sicht

Aufruf zur Individuation von Leib und Seele

Von Prof. Dr. med. Volker Fintelmann, Hamburg

Das Immunsystem ist ein Spiegel der Individualisierung, stellt Volker Fintelmann fest, der die anthroposophische Medizin entscheidend mitgeprägt hat. Seiner Ansicht nach ist es heutzutage besonders schwer, sich leiblich, geistig und seelisch zu einem gesunden Individuum zu entwickeln. Der Anstieg von Autoimmun-Erkrankungen ist für ihn eine Folge davon. Die Diagnose einer solchen Krankheit kann jedoch als Chance gesehen werden, diese wichtigen Reifeprozesse fortzusetzen.

Autoimmunkrankheiten haben in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Es wird in diesem Artikel gezeigt werden, dass hierfür unterschiedliche Ursachen verantwortlich sind. Die wichtigste Ursache allerdings ist die immer stärkere Individualisierung der Menschen. Waren es über viele Jahrhunderte Familie, Sippe, berufliche Stände, gesellschaftliche Klassen, womit der einzelne Mensch sich identifizierte und in deren Gesetzmäßigkeiten er lebte, so bezieht sich der Mensch heute mehr und mehr auf sich selbst. Das zeigt sich seelisch im Egoismus, sozial beispielsweise im Status des Singles und eben in den Autoimmunkrankheiten. Denn es ist eine Tatsache, dass jeder Mensch seinen Leib von anderen Menschen bekommt (Eltern), ihn sich nicht selber autonom bilden kann. Dieser Erb-Leib, und das ist eine Besonderheit des Menschen, wird in dem Lebensabschnitt von Kindheit und Jugend so umgearbeitet, dass er ein Individualleib wird. Dieser ist dann unverwechselbar und einzigartig, auch wenn er – nur von außen angeschaut und oberflächlich beurteilt – unter den vielen existierenden Menschen gleichförmig aussieht. Das Werkzeug dieser Umgestaltung hin zu einer Einzigartigkeit nennen wir das Immunsystem, der gestaltende Akteur ist unser geistiger Kern, den wir unser Ich oder auch unser Selbst nennen. Dieses will Leib und Seele so gestalten, dass beide ganz seinen Intentionen folgen oder entsprechen, und nichts Fremdes in ihnen dauerhaft Platz nimmt. Diese Selbstprägung reicht bis in jedes Organ, ja bis in jede Zelle hinein. Das hat die Transplantationsmedizin exakt aufgezeigt. Denn jedes transplantierte Organ oder Gewebe wird von dem Immunsystem sofort als fremd erkannt und vehement angegriffen, um es wieder ab- und auszustoßen. Organübertragungen sind nur dadurch erfolgreich möglich geworden, dass Medikamente entwickelt wurden, die die Tätigkeit des Immunsystems massiv unterdrücken, sogenannte Immunsuppressiva.

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