© Von GLS Bank - GLS Bank / https://www.gls.de/privatkunden/faq/ueber-die-gls-bank-und-ihre-arbeit/verlinktes-gls-logo-zur-einbindung-auf-ihrer-website/, CC BY-SA 3.0, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=11158185

Aufruf! 

An Kunden der GLS-Bank

Mai 2021/ In diesem Zusammenhang hat uns ein Leserbrief von Peter B. aus Husum erreicht, den wir Ihnen nicht vorenthalten möchten: 

Bei dieser Gelegenheit möchte ich Ihnen das unten stehende Schreiben zur Kenntnis geben, das ich soeben abgesandt habe. Letzter Anstoß dazu war die Kurznotiz auf S. 67 der r&z Ausgabe 230 in Verbindung mit Ihrem Editorial in derselben Nummer:

Sehr geehrte Mitarbeiter(innen) der GLS-Bank,

mir ist kürzlich zum wiederholten Male zu Ohren gekommen, dass die GLS-Bank nicht nur bei der Auswahl Ihrer Kreditnehmer sozusagen „wählerisch“ ist (das ist schließlich Kern des Geschäftsmodells einer ethisch begründbaren Geldanlage, aufgrund dessen ich selbst Ihnen seit über zehn Jahren als Kunde und Mitglied verbunden bin), sondern auch bei der Auswahl der Kunden, die bei Ihnen (bzw. bei uns) ihr Geld anlegen oder auch nur ein Girokonto eröffnen wollen. Daraus ergeben sich nun für mich einige Fragen, zunächst ein Bündel grundsätzlicher Fragen und schließlich auch eine ganz konkrete.

Vorausschicken möchte ich, dass ich bisher immer der Ansicht war, die GLS-Bank würde sich in ihrer Geschäftspolitik in besonderer Weise von der Anthroposophie und von deren Auffassung über die Merkmale einer optimalen, sozusagen „gesunden“ Gestaltung des dreigliedrigen sozialen Organismus leiten lassen. Nach meinem Verständnis dieser Auffassung aber würde es nicht zum Unternehmenszweck einer Bank als Organ des Wirtschafts- oder allenfalls des Rechtslebens passen, sich an politischen Debatten (als Element des Geisteslebens) zu beteiligen oder gar (im Widerspruch zum Postulat von dessen notwendiger Freiheit) bestimmte Kunden aus politischen Gründen abzulehnen. Meine Fragen lauten nun:

Welche ethischen, politisch-strategischen oder sonstigen Grundsätze liegen der Entscheidung der Bank zugrunde, sich auch als Subjekt politischer Debatten und Handlungen zu begreifen? Spielt bei der Richtung dieser politischen Betätigung die diesbezügliche Meinung Ihrer Mitglieder irgend eine Rolle? Wenn ja, wie wird diese ermittelt? Wenn nein, wie wird dies begründet? Ist bei dieser Richtungsentscheidung sorgfältig abgewogen worden zwischen diesen mir bisher unbekannten ethischen Gründen und dem anderen mir sehr wohl bekannten Grundsatz, niemanden aufgrund seiner Rasse, Religion, Weltanschauung o.ä. zu diskriminieren? Wenn ja, wo finde ich diese Abwägung dokumentiert? Wenn nein, warum ist dies nicht erfolgt?

Die konkrete Frage schließlich, deren Beantwortung mich brennend interessieren würde, wäre die Frage, welche Elemente der Programmatik der Partei dieBasis es sind, die die Geschäftsleitung der GLS-Bank als so unvereinbar mit dem Unternehmenszweck unserer Bank ansieht, dass sie die Kontenführung für Kreisverbände dieser Partei offenbar grundsätzlich ablehnt.

Mit freundlichen Grüßen,

P. B. 

Februar 2021/Die GLS Bank steht für „Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken“ und ist eine Genossenschaftsbank, die nach eigenen Angaben die erste sozial-ökologische Bank der Welt ist und statt an Finanzmärkten zu spekulieren in nachhaltige Unternehmen investiert.

Ende Januar versuchte die raum&zeit-Herausgeberin, Susanne Ehlers, bei der Bank ein Konto für die Partei dieBasis zu eröffnen, das abgelehnt wurde. Wir haben darüber in der aktuellen raum&zeit „GLS-Bank auf Abwegen“ berichtet. Aufgrund der Veröffentlichung gab es viele Leserzuschriften, die ihre Empörung äußerten. Beispielsweise schrieb uns ein Leser:

"Sehr geehrte Frau Ehlers,
seit Jahrzehnten lese ich Raum und Zeit und bin immer wieder begeistert von den Artikeln. Hammerhart finde ich die Aktion der GLS Bank aus Bochum. Viele meiner Kunden haben dort Konten. Ich bin Finanzdienstleister seit 40 Jahren und dem ökologischen und spirituellen Gedankengut verpflichtet. Ich werde meine Kunden mit Ihrem Artikel auf Seite 67 informieren und empfehlen, die Konten abzuziehen. Wer mit Correktiv zusammenarbeitet kann sich auch gleich in die Davos -und Bilderbergerclique einordnen. Herzliche Grüße U. Sch."

Unsere Leser möchten wir dazu ermutigen:

Liebe Leser,

wenn auch Sie Kunde der GLS-Bank sind, möchten wir Sie anregen, bei der Bank nachzufragen, inwiefern sie sich differenziert mit der Corona-Strategie der Regierung auseinandersetze und sie auf die vielen seriösen und unabhängigen Informationsquellen verweisen.

zur Startseite