Was einst nicht vorstellbar war,
ist heute erschreckende Realität.
Gesundes Wasser, so dachten
wir, ist in unerschöpflicher Menge
vorhanden – heute wird damit gehandelt.
Nun geht es an ein weiteres
Naturgut: den Sand. Er verschwindet
nach und nach, denn er wird weltweit
benötigt als Grundlage für Beton.
Zwei Drittel aller Gebäude und
Straßen aus Beton brauchen Sand.
Heute spricht man von einem weltweiten
Sandverbrauch von über 15
Milliarden Tonnen pro Jahr. Keine
Ressource außer Wasser wird in diesen
Mengen verbraucht.
Da Wüstensand wegen der durch
Wind und Wetter rundgeschliffenen
Körner unbrauchbar dafür ist, werden
heute vor allem Meeresböden
ihres Sandes beraubt. Obwohl also
Dubai in einer Wüste erbaut wurde,
muss Sand für die gigantischen Bauwerke
importiert werden. Mehrere
Tausend gigantische Schwimmbagger
sind heute auf den Weltmeeren
unterwegs und saugen mit großen
Schläuchen nicht nur den Sand
auf, sondern damit auch unzählige
Kleinstlebewesen, die dort lebten.
Aber auch Badestrände, heute bereits
75 Prozent, leiden darunter:
Sand vom Strand driftet ab ins Meer,
um die dort durch das Absaugen entstandenen
Löcher zu füllen. Kalifornien
löst das Problem, in dem es im
Jahr für 17 Millionen Dollar neuen importierten
Sand heranschafft, um damit
die Strände wieder besuchbar zu
machen. Jedes Jahr muss diese Prozedur
wiederholt werden.
Beispiel Singapur: Während die Regierung
internationale Umweltschutzkongresse
veranstaltet, gibt es zahllose
illegale Sandhändler, man spricht
schon von einer Sandmafia, die Sand
aus Indonesien oder Kambodscha heranschafft.
Dort sinken Inseln plötzlich
unter Wasser, weil der Sand „zu
ihren Füßen“ entwendet wurde.
Absurd auch die Zustände auf den
Malediven: Viele kleine Inseln verlieren
Sand, die Bewohner müssen sich
mit Wellblechbarrieren vor dem anströmenden
Meer schützen, weil Sandschmuggler
den Sand vor den Küsten
im Meer stehlen. Die armen
Bewohner müssen dann oft umsiedeln
auf die wenigen größeren, besser
geschützten Inseln. Dort herrscht
deswegen ungebrochener Bauboom.
Neue Wohnhäuser bestehen aus Beton,
also auch...Sand. Und woher
kommt dieser? Raten Sie mal...
Dazu möchten wir Ihnen einen hervorragend
gestalteten Dokumentarfilm
empfehlen, der sich dem
Thema widmet und der im Internet
kostenfrei zu sehen ist: Die arte-
Dokumentation „Sand - Die neue
Umweltzeitbombe“ (http://vimeo.
com/70616414).