Medialität

Hilfe aus der geistigen Welt

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Durch die Zusammenarbeit mit der geistigen Welt erfahren wir Unterstützung und erhalten neue Impulse für unser Leben. Christiane Tietze, die seit 25 Jahren als Medium tätig ist, erklärt, wie dies funktioniert und dass Medialität nun sogar von den neuesten Untersuchungen der ...
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Medialität
Von Christiane Tietze, Wuppertal – raum&zeit thema Jenseits des Sichtbaren

Durch die Zusammenarbeit mit der geistigen Welt erfahren wir Unterstützung und erhalten neue Impulse für unser Leben. Christiane Tietze, die seit 25 Jahren als Medium tätig ist, erklärt, wie dies funktioniert und dass Medialität nun sogar von den neuesten Untersuchungen der Wissenschaft bestätigt wird.

Überall auf der Welt arbeiten Schamanen schon immer mit ihrer Wahrnehmung der feinstofflichen Realität. Auch in der Bibel gibt es unzählige Hinweise auf mediale Begabungen, im Alten Testament genauso wie bei Jesus und den Jüngern. Paul Meek geht in seiner interessanten Analyse sogar so weit zu sagen, dass Jesus die Jünger nach Gesichtspunkten eines Zirkels ausgewählt hat, ihren medialen Fähigkeiten entsprechend. 1
Auch in der ägyptischen Lehre ging man davon aus, dass unser physischer Körper (Khat) eine Ausstrahlung des Energiekörpers (Ka) ist, der wiederum aus Ba, der Großen Seele entstammt.
Interessanterweise belegt die moderne Physik mit der Messung energetischer Felder, dass wir mit unserem Umfeld in einem ständigen Austausch stehen, dass wir längst nicht so autonom sind, wie wir gerne glauben wollen. Spiegelneuronen wirken beim Beobachten der Handlung einer anderen Person, indem sie in unserem Gehirn die gleichen Prozesse ablaufen lassen (Bauer 2), und die Arbeiten von Backster, Popp und Korotkov zeigen, dass „jeder einzelne Gedanke … die Lichtenergie von jemand (oder etwas) zu fördern oder zu beeinträchtigen [scheint]“. 3
Dem englischen Spiritualismus verdanken wir unzählige Beweise, die von Menschen aus unserem Kulturkreis erbracht wurden: Die Arbeit mit Spirit, der geistigen Welt, wurde etwas mehr und mehr Alltägliches, Normales. Sogar in vielen englischen Altersheimen sitzen die Leute im Zirkel und praktizieren Heilung und Sensitivität, um ihren spirituellen Horizont zu erweitern. Spirituell bedeutet hier einfach nur ein tiefes Wissen, selbst Spirit, selbst ein geistiges Wesen zu sein. Hier gelten die Gaben, über unsere Hellsinne mit den feinstofflichen Körpern zu arbeiten, als natürliche Fähigkeiten, über die viele von uns verfügen und die sich trainieren lassen. In den letzten 160 Jahren hat sich so eine Praxis entwickelt, die Landkarten für die feinstofflichen Länder der Seele anbietet.

Das Gesamtenergiefeld des Menschen

Wir sind nicht beschränkt auf den physischen Körper hier unten auf der Erde, sondern von Energiefeldern umgeben, die sich ständig (und messbar) auswirken. Wir alle sind sensitive Wesen – nehmen ständig wahr, was um uns herum geschieht. Doch oft sind wir uns nicht bewusst, dass wir mehr wahrnehmen, als unser Denken verarbeitet und können so Stressfaktoren nicht als solche erkennen. Wir merken nicht, dass wir nur auf die Stimmung anderer um uns herum reagieren.
Es gibt somit viele Aspekte von uns. Wir sind ein Gesamtenergiefeld. Wir sind große geistige Wesen auch mit Anteilen, die nicht verkörpert sind, aber dennoch sehr konkreten Einfluss auf unsere Mission, unsere Lernaufgabe hier auf der Erde haben. Ich nenne sie „unser Team“. Ein anderes Wort ist Höheres Selbst.
Jeder kennt die Momente im Leben, wo man auf den emotionalen Horizont eines zweieinhalbjährigen Kindes zurückfällt, und hin und wieder sicher auch jene, in denen wir etwa 120 Jahre alt und sehr erleuchtet sind. Daher ist die Vorstellung, dass es einen Teil von uns gibt, der Zugang hat zu Wissen und Weisheit jenseits unserer Perspektive, für die meisten Menschen sehr einleuchtend (vgl. Akasha Chronik).
Da wir ganz sicher die objektive Realität des Seins nicht erfassen können — nur rund zehn Prozent, sagt die Wissenschaft, können wir wahrnehmen –, ist natürlich alles, was ich hier über mein Konzept der Welt anbieten kann, nur ein Deutungsmodell.
Aber legen wir die Erkenntnisse der Quantenphysik, der Biologie oder auch der Fotos von Masaru Emoto zugrunde, macht es unter diesen Umständen sicher Sinn, sich ein Modell auszusuchen, das uns positiv unterstützt – denn die Energie folgt bekanntlich unserer Ausrichtung. So bewirkt eine Heilintention stark kohärente Lichtwellen 4 und unzählige Experimente beweisen, wie durchgreifend die Energie der Absicht sogar Räume programmieren kann. 5
Somit gebe ich einem positiv ausgerichteten, von Unterstützung ausgehenden Weltbild eindeutig den Vorzug. Genauso, wie alleine schon die mentale Heilungserwartung die Heilkräfte des Körpers anregen 6, bewirkt die Grundüberzeugung, in einem uns unterstützenden, wohlwollenden Universum zu leben, eine wirkungsvolle Grundlage ein erfülltes Leben zu führen und Heilung zu erfahren.

Mediales Arbeiten hilft im Alltag

Mediales Arbeiten ist die Gabe und Übung, Informationen und Energien aus der feinstofflichen Ebene in die irdisch-stoffliche Ebene weiterzuleiten. Als erstes sollte sich diese Begegnung gut und förderlich anfühlen. Die Informationen sollten hilfreich sein und uns in unserer Fähigkeit unterstützen, unser Leben zu meistern.
Es geht um eine Förderung unseres ganzheitlichen Wachstums, der Entwicklung unseres alltäglichen Lebens hier auf der Erde. Es sollte in keinem Fall darauf hinauslaufen, eine angeblich weisere Quelle ständig um Rat zu fragen und in Unmündigkeit zu rutschen, vielmehr geht es um Unterstützung zur Entfaltung unseres Potenzials. Denn auch wir sind Spirit, große, geistige Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen. Und durch die Unterstützung unserer Kollegen in der Geistigen Welt werden wir daran erinnert, uns unserer Gestalterkraft bewusst zu werden. Mediales Arbeiten ist Teamwork mit Spirit.
Und da man mit ein wenig Entfernung sehr viel klarer sehen und das große Ganze wahrnehmen kann, liegt es nahe, dass die Informationen von diesem Team immer den Hintergrund unseres gesamten Lebensplanes berücksichtigen können, weit mehr, als dies für uns aus der Situation heraus möglich ist.
Ich persönlich finde es gar nicht so wichtig zu unterscheiden, ob es denn nun aufgestiegene Meister, Engel, verstorbene Heiler oder höhere Aspekte unserer selbst sind, die sich hilfreich zur Verfügung stellen. Mein einziger Anspruch ist, dass es heilsam und unterstützend sein muss. Zum einen, weil es in der „Eso“-Szene immer wieder Medien gibt, die ihr Ego dadurch aufwerten, dass sie behaupten, Erzengel Michael persönlich zu channeln – und da ist die Gefahr einfach sehr groß, das eigene als höchste Weisheit von oben weiterzugeben. Wahre Spiritualiät ist immer gepaart mit einer Demut. Nicht der Vermittler ist das Entscheidende, sondern die Unterstützung und der Respekt vor allen drei Bereichen dieser Arbeiten – dem Empfänger, dem Vermittler und der Quelle.
In der sensitiven und medialen Arbeit sind wir den Menschen dabei behilflich, ihren Realitäts-Fokus zu überarbeiten 7, denn „die Wirklichkeit existiert nur, wo der Geist einen Fokus erzeugt. Zahlreiche Untersuchungen zur Beschaffenheit des Bewusstseins, die im Laufe von dreißig Jahren weltweit durchgeführt wurden, zeigen, dass Gedanken alles beeinflussen können, von den einfachsten Maschinen bis hin zu den komplexesten Lebewesen.“ (Lynne McTaggart) 8

Der Unterschied zwischen sensitiver und medialer Arbeit

In der rein sensitiven Arbeit ist die Ausrichtung meiner Wahrnehmung horizontal: Ich schwinge mich ein in das energetische System meines Gegenübers und empfange über meine Hellsinne Informationen, Farben, Gefühle und Symbole. Dies ist unendlich hilfreich, um dem anderen zum einen das Gefühl zu geben, verstanden und gesehen zu sein, zum anderen kann so ein neuer Fokus gelegt werden, Stärken und Gaben werden in den Vordergrund gerückt.
Die mediale Arbeit könnte man als vertikal bezeichnen: Nicht ich bin aktiv, sondern ich lasse Helfer und Unterstützer (oder höhere Aspekte meines Selbst) durch mich wirken. Einer der bekanntesten Heiler, der sein gesamtes Leben lang bemüht war, mit Ärzten zusammenzuarbeiten und die Heilergebnisse messbar zu machen, ist der Engländer Harry Edwards. Für ihn war ganz klar, dass er sich in den Heilungen der weisen Unterstützung seiner Heilführer unterstellt 9, dass er bewusst beiseite tritt, um durch sich wirken zu lassen.
Es gibt verschiedene Arbeitsmethoden, um diese feinstoffliche Unterstützung zu nutzen. Jedem bekannt ist sicher das Gebet – interessanterweise jetzt durch viele Forschungsergebnisse als so wirkungsvoll erwiesen, dass es an Herzkliniken in den USA regulär eingesetzt wird. Die Patienten haben „signifikant weniger Symptome und brauchen weniger Medikamente und medizinische Interventionen“ – im Schnitt ging es diesen Patienten 30–50 Prozent besser als der nicht bebeteten Kontrollgruppe. 10

Das Geistige Heilen

Einfach gesagt geht es darum, der geistigen Welt zu gestatten, heilende Energien durch den menschlichen Vermittler in die physische Welt zu leiten. Diese können auf allen Ebenen wirken, physisch, mental, emotional und auch spirituell. Das Medium trainiert, sich mit der geistigen Welt zu verbinden. Die Aufmerksamkeit sollte weniger beim Empfänger liegen als bei der Verbindung, denn je höher wir schwingen, desto tief greifender und spezifischer können die heilsamen Energien sein, die zum Empfänger gelangen. Eine Studie über die grundlegenden Gemeinsamkeiten dieser Art des Heilens zeigt, dass das „aus dem Weg gehen und einer heilenden Kraft Platz zu machen“ allen Heilern gemeinsam ist. 11 Auch wenn das Medium nur als Kanal fungiert, so ist seine Rolle doch von größter Bedeutung, einem Transformator gleich, der den Strom aus dem Kraftwerk so umwandelt, dass er für die Lampe im Haus nutzbar wird.

Channeln

Ein Channel – ein Kanal – lässt etwas durchfließen. In diesem Falle Informationen und Botschaften aus der geistigen Ebene. Grundsätzlich jedoch gilt – nichts ist wahr, nur weil es gechannelt ist. Es gibt eine feine Linie zwischen wirklich neuen, hilfreichen Informationen aus einer Ebene, deren Wissen das unsere übersteigt. Das gibt es und diese Art von Hilfe hat mir selbst und anderen schon sehr viel Unterstützung gegeben.
Aber wann immer gesunder Menschenverstand oder therapeutischer Scharfblick eingesetzt werden können, sollten wir dies bitte tun. Denn wann immer ich Wissen aus einer höheren Quelle einsetze, besteht auch die Gefahr, dass dieses Wissen verabsolutiert wird, dass es automatisch geglaubt wird, nur weil es angeblich von oben kommt. Und der Markt mit Peinlichkeiten von Erzengel Michael persönlich boomt.
Mit dem Erwachen für weitere Realitäten wächst auch die Sehnsucht der Menschen. Sehnsucht nach vollkommenem Verstandensein, nach einer Lösung für all unsere Probleme. Doch so kann es nicht gemeint sein. So wenig, wie ich Muskeln bekomme, wenn jemand anders mir die Hantelstange trägt, so wenig können wir in unserer Persönlichkeit wachsen, wenn uns jede Aufgabe abgenommen und schon im Vorfeld erklärt würde.
Doch in einem Kontext des Verstehen und Erkennen-Wollens kann eine Botschaft aus der geistigen Welt oft der hilfreiche Impuls sein, den es braucht, um einen neuen Weg zu finden, um die Botschaft in den Dingen zu erkennen, die geschehen.
Zugleich hat die Übung, die meditative Einstimmung auf die feinstoffliche Welt, eine direkte positive Auswirkungen auf unser eigenes Wohlbefinden, wie Studien über die organische Auswirkung von meditativen Zuständen zeigen:
Die Forschungen von Dr. Richard Davidson, Neurowissenschaftler und Psychologe an der University of Winsconsin Laboratory for Affective Neurosciene 12, der in Zusammenarbeit mit dem Dalai Lama seit 1992 unzählige Mönche untersucht hat, haben ergeben, dass eine spirituell-meditative Praxis – gleichgültig welcher Art – eine direkte Auswirkung auf die Struktur des Gehirns hat.
Ging man in der Vergangenheit davon aus, dass sich das Gehirn während der Jugend fertig einstellt, so ist jetzt erwiesen, dass es sich tatsächlich „ein Leben lang umformt, je nach der Beschaffenheit der Gedanken. Bestimmte gleich bleibende Gedanken führen zu messbaren körperlichen Unterschieden und verändern seine Struktur. Die Form folgt der Funktion; das Bewusstsein half, das Gehirn zu formen. Während des Meditierens und während des Heilens werden die Gehirnwellen nicht nur langsamer, sondern synchronisieren sich auch. Meditation macht das Gehirn dauerhaft kohärenter.“ 13
Die Meditationspraxis der Mönche führte nachweislich zu einer „dauerhaften emotionalen Verbesserung, denn sie aktiviert den vorderen linken Bereich des Gehirns, der mit Freude assoziiert wird.“ Später wies Davidson nach, dass auch bei Neulingen in der Meditationspraxis nach nur acht Wochen Übung deutlich die Bereiche des Gehirns, die für glückliche Gedanken zuständig sind, aktiviert wurden und sich gleichzeitig das Immunsystem der Probanden verbessert hatte. 14

Fußnoten

1 Meek, Paul: „Das Tor zum Himmel ist immer offen“, Kapitel Spirituelle Begabungen (S. 108–130)
2 Bauer, Joachim: „Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneuronen“, Heyne, 2005, siehe auch „Im Spiegel der Gene“, raum&zeit Nr. 139
3 McTaggart, Lynne: „Intention. Mit Gedankenkraft die Welt verändern“, Vak Verlag, 2007. S. 80
4 vgl. Schwarz und Creath: „What biophoton images of plants can tell us about biofields and healing“, Journal of Scientific Exploration 2005, 19 (4) : 531–50
5 McTaggart, S. 164ff
6. ebd. S.187
7 Gregg Braden: „Der Realitäts-Code“, Koha, 2008, S. 125
7 McTaggart, S. 15
9 Edwards, Harry: „Wege der Geistheilung“, Mächler, 2007
10 Byrd, R.C.: „Positive therapeutic effects if intercessory prayer in a coronary care unit population“, In: Southern Medical Journal, 1988, 81 (7): 826–9)
11 Studie Elisabeth Targ, in: Lynne McTaggart, S. 117
12 Mc Taggart, S. 106
13 ebd. S. 108
14 ebd. S. 108

Die Autorin

Christiane Tietze, Jahrgang 1961, Grundstudium der Psychologie, danach Studium der Anglistik/Germanistik an der Uni Wuppertal (Magister-Abschluss) mit anschließender Tätigkeit als Übersetzerin und Fremdsprachenkorrespondentin, parallel dazu Ausbildung in Kung-Fu, Tai Chi, Pa Kua und chinesischer Heilkunde (TCM, Akupressur) sowie in tibetischer Philosophie und Mediation, Reiki-Meisterin,-Ausbildung in Sport- und Fußreflexzonenmassage mit ärztlicher Prüfung, regelmäßige mediale Schulung am Arthur Findlay College in Stansted (England) in Trance- und Mental Mediumship und in Geistigem Heilen. Seit einigen Jahren schwerpunktmäßig Trance- und Heilungsarbeit mit Tönen und Klängen, Weiterbildung u. a. bei Tom Kenyon (USA). 

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