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Infopunkte Naturwissenschaft

raum&zeit-Ausgabe 207

Alibaba bietet magnetic Monopoles an

Magnetische Monopole wurden bereits 1931 von dem britischen Physiker Paul Dirac aufgrund quantenmechanischer Berechnungen vorhergesagt. Im Jahr 2009 wurden sie dann von einem Team der Helmholtz-Gesellschaft in Berlin in einem komplizierten Neutronenstreu-Versuch experimentell nachgewiesen. Es schien sich also um einen sehr exotischen Zustand von Materie zu handeln, dessen Existenz unter hohem labortechnischen Aufwand „herausgekitzelt“ wurde. Gibt man heute aber bei Youtube „magnetic monopole“ ein, so werden einem Videos angeboten, in denen anscheinend magnetische Monopole in handelsüblichen Größen gezeigt werden. Demonstriert wird das anhand einer Kompassnadel, die auf beide Seiten des Monopols in derselben Weise reagiert. Ein Youtuber führt auch gleich vor, wie sich damit ein Perpetuum mobile bauen lässt: Er setzt die beiden Enden einer (selbstgewickelten) Kupferspule in die zuvor eingeschliffenen Kerben zweier in einem Brett steckenden Nägel. Unter die Spule legt er den magnetischen Monopol und siehe da, aufgrund des in die Spule induzierten gegenpoligen Magnetfelds beginnt diese sich schnell zu dre-hen. Eine Spannungsmessung zwischen einem Nagel und dem Magneten ergibt rund 2,5 Volt. Das Experiment ist so simpel aufgebaut, dass eine Täuschung nur schwer möglich erscheint.
Der Erfinder sagt, er habe den magnetischen Monopol bei Ebay gekauft. Eine Suche dort führt jedoch zu keinem Treffer. Auf der chinesischen Plattform Alibaba allerdings gibt es zahlreiche Anbieter magnetischer Monopole. Ein Versuch, dort zu ordern, scheiterte jedoch an zu hohen Mindestbestellmengen. Eine Anfrage bei einem deutschen Magnet-Anbieter, warum er keine Monopole im Sortiment führt, wurde wie erwartet beantwortet: Weil es keine magnetischen Monopole geben könne. Aber was ist das dann, was die Chinesen unter „magnetic monopols“ anbieten? (DS)
Quellen: www.youtube.com/watch?v=xR6Qait2JGY
www.alibaba.com

Freie Energie Generator aus Kroatien

Die kroatische Firma Innova Tehno bietet seit Beginn dieses Jahres den autonomen 7,35-Kilowatt-Generator IPP7.4 an. Er sei technisch zertifiziert und müsse an kein Stromnetz angeschlossen werden. Lediglich für den Startvorgang benötigt er Hilfe von einer eingebauten Batterie. Anschließend laufe er unbegrenzt weiter und stelle 176,4 kWh/Tag zur Verfügung Das für Heimanwender konzipierte Gerät sei an den 6-kW-Stromerzeuger des deutschen Marine-Offiziers Hans Coler angelehnt, den dieser bereits 1937 entwickelt haben soll. Ein heute über 90 Jahre alter ehemaliger Mitarbeiter Colers habe erst vor einigen Jahren begonnen, sein Know-how umzusetzen, was ihm nun offenbar gelungen ist. Innova Tehno stellt eine Indoor- und eine Outdoor-Version (IPP7.4H) für 3 800 Euro respektive 4 100 Euro vor, zudem ein Drehstrom-Modell mit 6,5 kW für 5 400 Euro. Im Betrieb sollen sich die drei Modelle nur geringfügig gegenüber der Umgebungstemperatur erwärmen, der Geräuschpegel liege bei 60 Dezibel. Die Abmessungen der Indoor-Variante beziffert Innova Tehno auf Länge * Tiefe * Höhe = 80 cm * 125 cm * 110 cm, das Gewicht auf 95 kg. Das Unternehmen gewährt eine Garantie inklusive Wartung von 5 Jahren, die auf 10 Jahre erweiterbar ist. Die Lebensdauer des Geräts wird mit mindestens 20 Jahren angegeben, wahrscheinlich aber liege sie eher bei 50 Jahren. Interessenten aus dem Ausland können Autonomer 7,35-kWGenerator aus Kroatien sich telefonisch unter 00 38598 22 11 66 näher informieren (English spoken) oder eine E-Mail an info@innovatehno.eu richten. (DS)

Quellen: NET-Journal 22-1/2, www.innovatehno.eu

Lichtschwerter bald auf Alibaba erhältlich

In der Quantenmechanik gilt die Regel: Teilchen mit ganzzahligem Spin sind Bosonen, und solche mit halbzahligem Spin sind Fermionen. Für Fermionen gilt das Paulische Ausschließungsprinzip, wonach zwei Teilchen niemals in allen Quantenzahlen übereinstimmen können. Folglich können sich zwei Fermionen nie zur selben Zeit am selben Ort aufhalten. Das ist übrigens auch der quantenmechanische Grund, warum Dinge nicht einander durchdringen können. Anders bei den Bosonen: Für sie gilt das Superpositionsprinzip, das heißt ihre Wellenfunktionen können sich überlagern. Beugung und Interferenzfähigkeitdes Lichts lassen sich so quantenmechanisch erklären. Photonen sind also Bosonen und haben einen ganzzahligen Spin. Das dachte man zumindest bisher immer. Forscher am Trinity College in Dublin (Irland) konnten jedoch experimentell nachweisen, dass es auch Licht mit halbzahligem Spin gibt. Die Wissenschaftler schickten einen Lichtstrahl durch ein Kristallgitter, wodurch er zirkular polarisiert wurde. Ein speziell entwickeltes Gerät zur Messung des Drehimpulses (Spin) wies nach, was vorher bereits theoretische Rechnungen nahe gelegt hatten: Photonen können auch halbzahligen Spin haben. Aber dann dürften sie sich nach der Regel für Fermionen auch nicht durchdringen können. Und genau das haben offenbar Physiker am Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider in Genf nachgewiesen: Zwei mit nahezu Lichtgeschwindigkeit aneinander vorbeifliegende Blei-Ionen tauschten Photonen aus, die laut Detektordaten kollidierten, statt sich zu durchdringen. Ist das vielleicht der Beginn einer Technologie, die zum Lichtschwert aus „Krieg der Sterne“ führt? Warten wir mal ab, ob beim chinesischen Online-Portal Alibaba in einigen Jahren Lichtschwerter angeboten werden (s. hierzu den Infopunkt „Alibaba bietet »magnetic Monopoles« an“) ... (DS)

Quellen: http://www.sciencealert.com/physicists-just-discovered-a-new-form-of-light
https://web.de/magazine/wissen/erstmalskollision-lichtteilchen-beobachtet-32175172

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