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Infopunkte Naturwissenschaft

raum&zeit Ausgabe 234

Wirksame Scheintechnologie – Torsionsfeldgeneratoren in der Metallurgie

Die Theorie der Torsionsfelder geht auf den französischen Mathematiker Elie Cartan (1869 – 1951) zurück. Da man allerdings annimmt, dass die Wechselwirkungskonstante von Torsionsfeldern um etliche Größenordnungen geringer ist als die der Gravitation (10-40, wobei starke Wechselwirkung = 1 gesetzt wird) schenkt man ihnen keine Beachtung – im Westen. In Teilen der russischen Wissenschaft herrscht dagegen ein anderes Modell von Torsionsfeldern, da man dort eine andere als die Cartan-Geometrie zugrunde legt. Dieses Modell erlaubt Wechselwirkungen im Bereich von einigen Tausendstel bis Zehntausendstel. Das ist nur etwas schwächer als die elektromagnetische Kraftkonstante (1/137). Entsprechend werden technische Anwendungen denkbar. So hat Prof. S. Kurapov einen 500-Watt-Konverter entwickelt, der elektromagnetische in statische Torsionsfelder konvertiert. Damit sollen sich metallurgische Prozesse optimieren lassen. Beispielsweise wurde die Wachstumsgeschwindigkeit von Kupfervitriolkristallen um das 50-fache gesteigert, wobei das Wachstum formperfekt war. Interessant dabei ist, dass dieses Ergebnis nur bei rechtsdrehenden Torsionsfeldern erzielt werden konnte. Bei linksdrehenden traten dagegen viele Kristalldefekte auf. Inzwischen wurden weitere Legierungen in die Torsionsforschung einbezogen. Nicht bei allen gab es einen sichtbaren Effekt, aber einige verhalten sich „torsionsresonant“, wodurch langwierige Thermobehandlungen unnötig wurden. Es sollen sich sogar Materialeigenschaften von Metallen übertragen lassen, die zwischen dem Torsionsgenerator und der Schmelze eines anderen Metalls eingebracht wurden. Auf diese Weise soll beispielsweise die Eigenschaft von Nickel auf Bohrstangenmaterial übertragen worden sein. Angesichts solcher Effekte kam das Wort von einer „Homöopathie der Metallurgie“ auf. Kuparov sprach von der „Wirksamkeit einer Scheintechnologie“. Schmelzt man das torsionsfeldbehandelte Material ein und gießt es neu, so bleiben die erworbenen Eigenschaften erhalten. Neben elektrisch betriebenen Torsionsfeldgeneratoren gibt es auch passive Generatoren, die ein statisches Informationsfeld erzeugen. Dabei wird ein gewünschtes Informationsfeld technisch in die Struktur eines bestimmten Materials eingebracht. Bei Anwesenheit eines negativen Torsionsfeldes (z.B. durch Elektrogeräte oder Funkstrahlung) wird der Autogenerator des passiven Geräts aktiv und erzeugt ein neutralisierendes inverses Feld. (DS)
Quelle: https://tervica.com/images/StudieTorsionfelder.pdf

Neue Spezies – Xenobots – programmierbares Leben

Der eine oder andere hat sicher schon mal den Begriff Nanobot gehört – molekulare Maschinen aus der Nanotechnologie im Kleinstformat. Nun, zumindest offiziell (Wikipedia) können Nanobots mit der heute verfügbaren Technik nicht kleiner werden als ein Streichholzkopf, also im Millimeterbereich. Das sind denn doch einige Größenordnungen über den „smart dust“ genannten intelligenten, staubteilchengroßen Maschinen, die manche sogar im Fallout von Chemtrails (Geoengineering) vermuten. Doch es hat den Anschein, als könne Fortschritt bei der Miniaturisierung von Robotern eher mit biologischen denn mit mechanischen Strukturen erzielt werden. Das Zauberwort heißt Xenobot (Kompositum aus griechisch Xeno = fremd und Roboter). Dabei handelt es sich um programmierbare amphibische Stammzellen (Xenopus laevis, Krallenfrosch). 2020 wurde die erste Forschungsarbeit dazu veröffentlicht. „Xenobot ist kein traditioneller Roboter und keine bekannte Tierart, sondern eine neue Spezies, nämlich ein lebendes, programmierbares Wesen“, sagte der Studienleiter Joshua Bongard von der US-Universität Vermont. Xenobots messen etwa 0,7 Millimeter und können sich eigenständig fortbewegen (mittels Cilien oder Kontraktionen). Sie sind in der Lage, kleine Lasten zu transportieren, im Schwarm koordiniert zu agieren und nehmen ihre chemische Umgebung und die Lichtverhältnisse wahr (übrigens im Gegensatz zu Viren, die keinerlei Empfindungsfähigkeit besitzen!). Die Programmierung geschieht über die Injektion mit Fremd-mRNA, also genetische Informationen tragende Boten-Ribonukleinsäure. Ohne Nahrungszufuhr können die Xenobots einige Tage in wässrigen Lösungen überleben. Über einen evolutionären Algorithmus errechnen die Designer die optimale Form. Als biologische Organismen sind sie vollständig abbaubar. Mögliche Einsatzfelder seien die Verteilung von Medikamenten im Körper („Carrier“), die Entfernung arterieller Plaques, die Ortung von Krankheitsherden und die Beseitigung von Mikroplastik und toxischen Substanzen. Natürlich sollte niemand glauben, die Forschungen an Xenobots dienten ausschließlich medizinischen Zwecken. So wurde eine der jüngsten Studien, die Arbeit „A cellular platform for the development of synthetic living machines“ unter anderem von der DARPA (Defense Advanced Research Projects Agency), der Organisation für geheime US-Militärforschungsprojekte, finanziert. (DS)
Quelle: www.science.org

Supercomputer rechnet 108 Tage lang – Kreiszahl Pi – Neuer Weltrekord

108 Tage lang rechnete der Hochleistungscomputer des Kompetenzzentrums für Datenanalyse, Visualisierung und Simulation (DAViS) der FH Graubünden (Schweiz) und gab dabei 62,8 Billionen Nachkommastellen der Kreiszahl π – das Verhältnis des Kreisumfangs zum Durchmesser – in hexadezimaler Notation aus: Weltrekord. Ausgeschrieben würde die Zahl circa 5 000 Mal den Erdäquator umfassen. Bei der Kalkulation nutzte der Rechner 316 Terabyte RAM-Speicher, was nur mit Harddisk-Unterstützung zu realisieren war. Der alte Weltrekord von 50 Billionen Nachkommastellen, für den der Rechner von Timothy Mullican (Huntsville, Alabama) im Jahr 2020 303 Tage benötigt hatte, wurde damit obsolet. Wie alle Weltrekorde seit 2010 wurde für die Berechnung die Chudnovsky-Formel verwendet, von den Chudnovsky-Brüdern im Jahr 1988 entwickelt. Dieser Algorithmus basiert auf der Konvergenz einer hypergeometrischen Reihe. Auch die e-Funktion (Eulersche Zahl) und die trigonometrischen Funktionen wie Sinus und Cosinus lassen sich durch hypergeometrische Funktionen berechnen. Die Existenz solcher Funktionen lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass es eine Art Hyper-Mathematik geben muss, die nur von bestimmten Genies in einer anderen Dimension intuitiv erfasst werden kann. Jedenfalls kann man wohl ausschließen, dass solche Formeln irgendwie durch Ausprobieren gefunden werden. Die Chudnov-sky-Formel ihrerseits basiert auf einer Formel des indischen Mathematik-Genies Srinivasan Ramanujan (1887 – 1920), der sich autodidaktisch (!) mathematische Kenntnisse angeeignet hatte. 1985 berechnete Bill Gosper mit der Ramanujan-Formel π auf 17 Millionen Stellen. Natürlich ist diese Genauigkeit der Kreiszahl von keinerlei praktischem Interesse. Laut DAViS-Forschungsleiter Thomas Keller ist der „Rekord bloß ein Nebeneffekt, die Hochleistungscomputer-Infrastruktur für Forschung und Entwicklung vorzubereiten.“ Bestimmte Rätsel der Kreiszahl bleiben weiterhin ungelöst. Beispielsweise ist ungeklärt, ob die Ziffern 0 bis 9 in den Pi-Nachkommastellen gleich häufig vorkommen. Für die ersten 2,3 Billionen wurde dies mit Computer-Power festgestellt. Doch ein mathematischer Beweis fehlt noch. (DS)
Quelle: www.fhgr.ch

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