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Infopunkte Gesundheit

raum&zeit-Ausgabe 230

Holunder – Pflanze bringt Licht und stärkt das Immunsystem

Pflanzen sind mehr als das, was wir in den Botanikbüchern lesen. Sie sind auch nicht nur Behälter von irgendwelchen Wirkstoffen. Sie haben unter anderem auch eine linguistische und kulturelle Identität; sie berühren mit ihrer Schönheit unsere Sinne und rufen im Spiegel unserer Seele Bilder und Ideen hervor. Sie können uns inspirieren. Sie können uns wahrnehmen und mit uns tief im Unterbewussten kommunizieren. Allmählich erkennt das auch die Avantgarde der botanischen Wissenschaft; Gärtner und Kräuterfrauen wussten das irgendwie schon immer.

Eine Pflanze, die mindestens seit der Jüngeren Altsteinzeit mit den Menschen kommuniziert, ist der Holunder. Als Haus- oder Hofholunder siedelt er sich gerne unmittelbar in Menschennähe an. Botaniker bezeichnen ihn als anthropochor. Man könnte das übersetzen, als eine Pflanze, „die mit den Menschen tanzt“. Es heißt, der Hofholunder ist ein Tor zum Reich der Frau Holle; Zwerge gehen da ein und aus. Unter seinem Stamm regelten die Hausfrauen den Umgang mit den Geistern – eine wahrhaft schamanische Aufgabe! – und opferten ihnen Milch, Bier und Brot.

Der Holunder galt schon immer als „des Bauern Apotheke“. Ein Tee aus den im Mittsommer blühenden Blüten, vermittelt dem erkälteten Leib Sonnenwärme und Licht: Er wirkt schweißtreibend (entgiftend), harntreibend und Abwehrkräfte stärkend und ist bei Grippe, Erkältung und allen viralen Erkrankungen angesagt. Auch die Beeren wirken antiviral; sie enthalten zudem viel Vitamin C.

Es heißt: Rinde, Beere, Blatt und Blüte, jeder Teil ist Kraft und Güte, jeder segensvoll.

(Dr. Wolf-Dieter Storl)

 

Richter vom Amtsgericht Weimar – Katastrophale Corona-Politik

Fast ein Jahr nach Beginn der Coronakrise hat nun erstmals ein deutscher Richter sehr ausführlich dargelegt, dass die Corona-Maßnahmen der Regierung völlig verfehlt waren. Es hätte schon mal gar keine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ gegeben, die solche Verordnungen gerechtfertigt hätten. Das allgemeine Kontaktverbot bzw. das Ansammlungsverbot seien verfassungswidrig gewesen, weil sie die „als unantastbar garantierte Menschenwürde verletzt“ hätten. Der Lockdown wurde damit gerechtfertigt, dass mit ihm eine Überlastung des Gesundheitssystem verhindert werden könne. Von einer solchen Überlastung seien wir jedoch weit entfernt gewesen. Im ersten Halbjahr 2020 mussten weniger Menschen mit schweren Atemwegserkrankungen stationär behandelt werden als 2019 im gleichen Zeitraum. Mehrere Studien aus verschiedenen Ländern würden außerdem inzwischen zeigen, dass Lockdowns das Infektionsgeschehen nicht signifikant beeinflussen. Im Gegenteil sei es so, dass „die Zahl der Todesfälle, die auf die Maßnahmen der Lockdown-Politik zurückzuführen sind, die Zahl der durch den Lockdown verhinderten Todesfälle um ein Vielfaches übersteigt“. Er führt hierzu Daten an, die zeigen, dass die Suizidbereitschaft gestiegen ist oder auch dass Menschen mit Herzerkrankungen oder Krebs, die dringend eine Behandlung gebraucht hКtten, diese nicht erhalten hätten. Der Richter prangert noch vieles weitere sehr fundiert und im Detail an, wie die Auswirkungen auf die Wirtschaft, die Bildung oder die Familien. 

Sein Fazit: „Bei der von der Landesregierung im Frühjahr (und jetzt erneut) verfolgten Politik des Lockdowns, deren wesentlicher Bestandteil das allgemeine Kontaktverbot war (und ist), handelt es sich um eine katastrophale politische Fehlentscheidung mit dramatischen Konsequenzen für nahezu alle Lebensbereiche der Menschen, für die Gesellschaft, für den Staat und für die LКnder des Globalen Südens.“ (AF)

Das sehr lesenswerte Urteil ist hier zu finden: https://openjur.de/u/2316798.html

Innsbrucker Antikörperstudie – Stabilie Langzeitimmunität nach Erkrankung an COVID-19

Wie erreichen wir eine Herdenimmunität für COVID-19? Zu dieser Frage gibt es sehr unterschiedliche Antworten. Bis vor kurzem galt auch für die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass sich durch Impfung, aber auch durch eine natürliche Auseinandersetzung des Körpers mit einem Virus eine Immunität des einzelnen entwickeln lässt. Hätte dann der überwiegende Teil der Bevölkerung eine solche Immunantwort gebildet, könne von einer Herdenimmunität gesprochen werden, bei der die immunen Personen als Puffer für die anderen fungieren.

Seit COVID-19 ist jedoch alles anders, wie wir ja schon wissen. Jetzt zweifelt die WHO plötzlich daran, dass eine natürliche Immunität ebenso zuverlässig ist wie die durch eine Impfung erworbene: „Die meisten Menschen, die mit dem Virus infiziert sind, das COVID-19 verursacht, entwickeln innerhalb der ersten Wochen eine Immunantwort. Wir wissen jedoch nicht, wie stark oder dauerhaft diese Immunantwort ist oder wie sie sich für verschiedene Personen unterscheidet. Wir haben einige Hinweise, aber wir haben nicht das vollständige Bild. Es gab auch einige Beispiele dafür, dass mit COVID-19 infizierte Personen zum zweiten Mal infiziert wurden.“ 

Das sehen viele Virologen anders und eine aktuelle Studie der Uni-Klinik Innsbruck gibt ihnen Recht. Untersucht wurden hier 29 Menschen, die im März 2020 an COVID-19 erkrankt sind. Bei allen wurden dreimal Antikörper bestimmt. Das erste Mal nach zwei bis acht Wochen und dann drei sowie sechs Monate nach Symptombeginn.

Das Ergebnis: Alle Teilnehmer wiesen zu allen Zeitpunkten Antikörper auf. Studienleiter Florian Deisenhammer stellt daher eine „konstante, stabile und zielgerichtete Langzeitimmunität“ fest. „Wir haben es hier mit einer ganz normalen Immunantwort zu tun.“ Und er fügt hinzu, dass Antikörper, die nach einer Corona-Infektion gebildet wurden, grundsätzlich vorhanden bleiben, auch wenn sie unter Umständen nicht mehr messbar seien. Ähnliche Ergebnisse hätten auch kürzlich veröffentlichte Studien aus China und einer privaten Universität im österreichischen Krems gezeigt. Deisenhammer plädiert nach diesen Ergebnissen dafür, dass falsche Informationen nun richtig gestellt  werden müssten, denn auch bei COVID-19 erfolge die Immunantwort „Lehrbuch-komform“. (AF)

Quellen:

WHO: „Coronavirus disease (COVID-19): Serology“, Q&A, 9 June 2020, https://www.who.int 
WHO: „WHO Director-General‘s opening remarks at the media briefing on COVID-19“, 12 October 2020, www.who.int 
OÖNachrichten: „Innsbrucker Antikörperstudie belegt konstante, stabile Immunität“, www.tt.com

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