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Mit Schnurren und Brummen in die Entspannung

Effektive Übungen aus der Vagus Meditation

Von Birgit Schnack-Iorio, Allensbach

In wenigen Minuten zu tiefer Entspannung! Dies ist tatsächlich auch in sehr stressigen Zeiten möglich – mithilfe gezielter Übungen, die neurophysiologische Bahnen nutzen. Prof. Dr. Gerd Schnack hat solche Techniken erforscht und die Idee der Vagus-Meditation entwickelt. Seine Tochter Birgit Schnack-Iorio, die seine Arbeit fortführt, zeigt uns hier, wie wir ganz schnell – zur R u h e kommen.

Der Vagus ist unser großer Ruhe-Nerv und eigentlich der Zeremonienmeister jeder Meditation, sei sie nun fernöstlicher oder westlicher Prägung. Die Bezeichnung Vagus-Meditation ist neurophysiologisch gewählt, denn nur der Vagus kann Gehirn, Herz, Lunge und Magen-Darm-Trakt nach Stress wieder in die Erholung führen. Der Vagus ist der zehnte Hirnnerv und der wichtigste Nerv des Parasympathikus. Seine Fasern belegen 75 Prozent des parasympathischen Systems. Sein Ursprung liegt im Hirnstamm, wohin der dritte, siebte und neunte Hirnnerv ihre Signale leiten (sieh Abb. rechts). Erhält der Vagus auf diese Weise Entspannungsimpulse aus der Peripherie, leitet er sie weiter an Herz, Lunge und Bauchraum. Diese neurologischen Bahnen können wir gezielt nutzen, um uns selbst effektiv in die Entspannung zu bringen. Hierfür ist es gut zu wissen, wie wir diese drei Hirnnerven in der Peripherie stimulieren können. Der dritte Hirnnerv ist der motorische Augennerv (nervus oculomotorius), der siebte ist für die mimische Muskulatur zuständig (nervus facialis) und der neunte ist der Zungen-Kehlkopfnerv (nervos glossopharyngeus). Mit gezielten Impulsen über die Augen, die Mimik, die Zunge und den Kehlkopf können wir daher den Vagus aktivieren.

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