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Sehen in Balance

Systemische Aufstellungen für die Augen

Von Marianne Wiendl (Hp.)

Die Augen können uns den Weg zur Lösung von Konflikten zeigen. Dies offenbart sich immer wieder in systemischen Aufstellungen, in denen die Augen durch Stellvertreter repräsentiert werden. Im Laufe des Aufstellungsprozesses können dann neue Wege im Familiensystem
gefunden und die Sicht wieder freier werden.

Es begann alles damit, dass ich beim Familienstellen, in meiner Ausbildung zum systemischen Coach, feststellte, dass es Augenblicke in den Aufstellungen gab, in denen ich alles ganz glasklar sehen konnte. Phänomenal, ich konnte kleinste Strukturen erkennen, die Farben waren leuchtend und das Stereosehen, die Tiefenschärfe, fantastisch. Manchmal konnte ich aber auch gar nicht mehr klar sehen, dann wurde alles neblig und unscharf. Mein Sehsinn reagierte wie ein Seismograph auf das emotionale Feld der Aufstellungen. In Familiensystemen, die stressbeladen waren, hatte ich als Protagonist das Gefühl, mich nach innen verstecken zu müssen, mich zu schützen, indem ich besser nicht so genau hinsah. Vielleicht in dem kindlichen Glauben, dass, wenn ich nichts sah, ich auch nicht gesehen werde und somit geschützt bin. Das waren die Momente, in denen meine Sicht unscharf, neblig wurde. In den Momenten, in denen die Lösung sichtbar wurde, veränderte sich meine Wahrnehmung und ich konnte super sehen. 

Das machte mich neugierig und ich begann zu forschen. Beeinflusst das Familiensystem die natürliche Sehentwicklung? Reagiert die Sehkraft eines Menschen auf Stress? Sollte es möglich sein über das Erkennen von familiären Verstrickungen die Sehkraft zu stärken oder gar das Sehen zu verbessern?  

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