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Kultur der Frauenberge

Sind die Antike und das Mittelalter Fälschungen?

Von Andreas Ferch

In unseren Geschichtsbüchern gibt es keine Hinweise auf eine matrifokale Kultur in Mitteleuropa, die im Volksglauben bis ins Mittelalter hineingewirkt haben soll. Wie konnte diese Epoche – von unserem Autor Andreas Ferch als „Kultur der Frauenberge“ bezeichnet – aus unserem Bewusstsein verschwinden? In den folgenden Artikeln erzählt Ferch, wer unser gängiges Geschichtsbild nach seinen Vorstellungen umgeprägt haben könnte und weshalb. Dieser Teil seiner Geschichtskritik befasst sich mit einem Jesuiten und dem Wiener Kongress.

Die Kultur der Frauenberge (Heft Nr. 247) ist weitgehend unbekannt, und es gibt in unserer geltenden Ansicht von Geschichte kaum Platz für sie. Da stellt sich die Frage, wie eine Weltkultur aus unserem Bewusstsein verschwinden konnte. Die Antwort ist einfach: Mächtige Interessen sorgten dafür, die Menschheit in eine gefälschte Matrix ihrer Gestaltung regelrecht einzufangen. Wie meine ich das? „Was ihr den Geist der Zeiten heißt, das ist im Grund der Herren eigner Geist, in dem die Zeiten sich bespiegeln.“  (Goethe, Faust 1) „Der Herren eigener Geist“, das ist die falsche Matrix. Im Folgenden werden Männer genannt, die schon früh darauf hinwiesen.

Charakteristikum der christlichen Religion ist die TRI-nität mit dem Rätsel des Verhältnisses von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Hinter dieser männlichen Konstruktion verbirgt sich archaisch die organisch-lebendige Dreifaltigkeit der Göttin als Jungfrau, Mutter und weise Alte, aus der in einem neuen Zyklus (vgl. die Menstruation als Blutsmysterium, dazu Jutta Voss, 1990) das Leben mit der neugeborenen Jungfrau weitergeht. Das Wunder der Frau als Gebärende und Kulturschöpferin musste aus patriarchalischer Sicht dem Manne übertragen werden. Die Frau wurde grundsätzlich entmachtet und mit ihr der Mann, der mit ihr harmonisch verbunden war. Daher verehrt die christliche Religion auch drei heilige Könige am 6. Januar, der ursprünglich der Tag der Göttin Perchta war. Sie vereinigt, genau wie Frau Holle auch, Aspekte der drei Heiligen Frauen in sich. Der „Perchtentag“ beendet zugleich die zwölf heidnischen Raunächte. Der Begriff Matrix drückt das aus: Mütter-Drei: MA-TRI-x! Aus der friedlichen MA-TRI-archalen Weltkultur (die echte, weil ursprüngliche Matrix), wurde durch die unfassbar große Fälschungsaktion (siehe P. F. J. Müller) ein kriegerisches Gegeneinander. Die Gründung patriarchalischer Religionen bezweckte Krieg bis in unsere Gegenwart. Um dieses Erkenntnisproblem verständlich zu machen, stelle ich Geschichtskritiker aus drei Jahrhunderten mit ihren markantesten Thesen vor. 

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