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Marc Friedrich: Monika, Du bist bekannt für deine bayerische, charmante Art und deine spitze Zunge. Hast Du manchmal auch Probleme damit?
Monika Gruber: Es wäre manchmal vielleicht intelligenter, nichts zu sagen, aber dann kommt mein Gerechtigkeitssinn durch, dann muss ich das einfach machen. Ein Beispiel ist diese Demo in Erding 2023. Der Initiator war eigentlich mein Optiker und Nachbar Franz Wittmann, ein eher unauffälliger, ruhiger Mann, der sich allein mit einem Schild auf den Marktplatz gestellt hat: „Stoppt die Heizungsideologie“. Wenn der schon so etwas macht, dann sagt das einiges aus über den Zustand unserer Republik.
M.F.: Da hat sich also Dein Gerechtigkeitssinn gegen den Karrieregedanken durchgesetzt.
M.G.: Ich wusste: Die Leute werden große Teile ihres Vermögens verlieren, wenn nicht irgendjemand einen radikalen Kurswechsel initiiert. Viele Leute sind sich dessen noch gar nicht bewusst. Wieso sollte ich eine funktionierende Gasheizung gegen eine Wärmepumpe tauschen? Dieser übergriffige Staat: Wie soll ich heizen? Wie darf ich reden? Was soll ich essen? Wie bewege ich mich fort? Das muss aufhören. Wir brauchen weniger Staat. Ich könnte jetzt einfach sagen „Jetzt pack ich meine sieben Zwetschgen und setz mich irgendwohin ab“. Zwar habe ich keine eigenen Kinder, aber fünf Neffen und Nichten im Alter von zehn bis 17 Jahren. Die haben ein Recht darauf, in einem Land groß zu werden, das so schön und sicher war, wie ich das aus der Kindheit in Erinnerung habe.
M.F.: Ich habe gesagt: Die hat Cojones, wie der Spanier sagt, die hat Eier. Aber das darf man heute nicht mehr sagen, weil es könnte ja wirklich so sein. Du kannst ja einmal pro Jahr das Geschlecht wechseln und dich als weiß Gott was ausgeben. Und dann diese dogmatischen Ideologien bei Korona, Heizungsgesetz, Elektroautos, Ukraine etc. Wann hast du gemerkt, dass da irgendwas aus den Fugen geraten ist?
M.G.: Ich war ja immer staatstreu und bin auch der Meinung, dass man mit den Steuergeldern denen hilft, die sich nicht selbst helfen können. Ich habe auch immer geglaubt, Politiker wollen das Beste für das Volk. Ich bin auch kein genereller Impfgegner. Ich habe mir irgendwann eine Grippeschutzimpfung geben lassen, weil mein Arzt sie mir empfohlen hat. Fünf Tage danach bin ich so krank geworden wie noch nie in meinem Leben. Das lass ich nie wieder machen. Und dann kam Corona. Anfangs dachte ich noch: Was kommt da auf uns zu? Doch dann die permanente Beschallung. Es gibt vier Säulen, wo du merkst, du bist von Propaganda umgeben. Die erste ist permanente Angstmacherei. Am besten geht das mit starken Bildern wie: Die ungetesteten Kinder stecken die Oma an und die stirbt. Die zweite Säule: Keine Fakten, sondern nur Prognosen: Jeder, der nicht geimpft ist, wird in einem Jahr sterben.
M.F.: Ich lebe immer noch.
M.G.: Die dritte Säule: Man erzählt den Leuten, das Thema ist so komplex, das können nur bestimmte Experten verstehen. Die, die das Narrativ nicht fressen, werden sofort ausgeschlossen aus der Diskussion, die vierte Säule. Man sagt, es sind Schwurbler, Rechtsradikale oder gleich Nazis. Und dann merkst du: Hier stimmt irgendwas nicht.