Berührende Hormontherapie

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Hormone spielen bereits in der frühen Entwicklungsphase des Embryos eine wichtige Rolle. Durch Ausschüttung von Oxytocin entsteht beispielsweise die Bindung zwischen Mutter und Kind. Doch auch im Erwachsenenalter können durch achtsame Berührung noch

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Hormon-Feuerwerk entfachen durch achtsame Berührung

Hormone spielen bereits in der frühen Entwicklungsphase des Embryos eine wichtige Rolle. Durch Ausschüttung von Oxytocin entsteht beispielsweise die Bindung zwischen Mutter und Kind. Doch auch im Erwachsenenalter können durch achtsame Berührung noch Heilung geschehen und Verbindung entstehen, erklärt Andreas Stötter.

Von Beginn des Lebens an sind Hormone und Botenstoffe an Wachstum und Entwicklung maßgeblich beteiligt. Schon in der frühen Schwangerschaft wird der emotionale Zustand der
Mutter durch Botenstoffe auf das werdende Wesen über die Nabelschnur übertragen.?1 Die Embryonal-Forschung bezeichnet dies als Nabelschnuraffekt. Zum Beispiel vermittelt die werdende Mutter ihre Liebe und ihre emotionale Bindung zum Kind durch Oxytocin. Ihre Zuversicht und Vorfreude werden durch Serotonin, Anandamid und Endorphine übertragen. Ihre Euphorie und freudigen Erwartungs-Fantasien werden durch Dopamin dem Embryo mitgeteilt. Das GABA der Mutter versetzt das Embryo in Entspannung und Schlaf. Sind Stress, Ängste und Sorgen im Spiel, wird das Kind mit Adrenalin und Cortisol konfrontiert. All diese Botenstoffe sind entscheidend für die weitere Entwicklung. Neben diesen biochemischen Prägungsfaktoren kommt sehr bald die Sinnesprägung hinzu. Es scheint, dass die biochemischen Reize durch Botenstoffe nicht ausreichend für Zellwachstum insbesondere für Hirnwachstum sind.

Der erste Sinn, der in der frühen Embryonalphase aktiviert wird, ist der Tastsinn. Durch Berührungsreize empfängt das Kind weitere Informationen die im Gehirn als Wachstumsimpulse verarbeitet werden. Dadurch kann der Embryo schon bald selbst Oxytocin herstellen. Somit ist der Berührungssinn von Beginn an mit Oxytocin verknüpft und bleibt dies ein Leben lang.

Oxytocin Das Hormon der Liebe

Jahrzehnte lang war über die Wirkung des Oxytocins nichts weiter bekannt als der Zusammenhang mit der Kontraktion des Uterus bei der Geburt und dem Stillvorgang.

Neuere Forschungen zeigen deutlich, dass Oxytocin noch viel mehr kann. Es ist maßgeblich an liebevollen, menschlichen Beziehungen beteiligt. Deshalb nennt man es auch das Bindungshormon. Speziell in der sicheren Beziehung von Mutter und Kind wie auch bei Liebenden wird es vermehrt vom Hypothalamus, einem wichtigen Steuerungszentrum im Gehirn, gebildet und über die Hirnanhangdrüse ins Blut ausgeschüttet. Es sorgt für den Abbau von Stress und der daran beteiligten Stresshormone wie Cortisol und führt zu innerer Ruhe, Wohlbefinden und besonders zu mehr Vertrauen in die Bezugsperson. Es ist entscheidend an der frühkindlichen Gehirnentwicklung und auch an der Entwicklung von Empathie beteiligt. Bei Liebenden, die viel Zärtlichkeit austauschen, ist Oxytocin für eine stabile und auf Vertrauen basierende Beziehung mitverantwortlich…