Die Lungen versorgen den Körper mit Sauerstoff und geben verbrauchte Luft ab. Jeder Atemzug ist ein lebensnotwendiger Prozess. Da sie filigran aufgebaut sind, können Lungen von Erkrankungen leicht angegriffen werden. Oft werden Lungen- und Atemwegserkrankungen in einem Atemzug genannt, sie sind aber nicht dasselbe. Beiden gemeinsam ist allerdings: Sie verändern die Atmung und machen Betroffenen das Leben schwer.
Tief durchatmen, um aufzuatmen: Die Lunge ist ein lebenswichtiges Organ, das dafür sorgt, dass der Sauerstoff aus der Atemluft erst ins Blut und dann in den gesamten Körper strömt. Gut geschützt von den Rippen, liegen die beiden Lungenflügel im Brustkorb. Betrachtet man die Lunge, zeigt sie sich wie ein Baum, der auf dem Kopf steht: Von der Luftröhre gehen rechts und links zwei Äste zu den beiden Lungenflügeln ab, die Hauptbronchien. Sie verzweigen sich in der Lunge in dünnere Bronchien, an deren Enden die Lungenbläschen (Alveolen) sitzen. Atmen wir ein, weitet sich der Brustkorb, die Lunge dehnt sich aus und es strömt Luft ein. Atmen wir aus, zieht sich die Lunge wieder zusammen und drückt Luft heraus. Weil die Lunge selbst keine Muskulatur hat, atmen wir mithilfe des Zwerchfells und der Rippenmuskeln ein. Erwachsene tun dies in Ruhe 14- bis 16-mal pro Minute. Bei Anstrengung wird die Atmung schneller und tiefer, sodass mehr Sauerstoff ins Blut gelangt. Luftröhre und Bronchien dienen dem Transport der Luft, der Gasaustausch findet in den Alveolen statt: Das Blut nimmt Sauerstoff aus der Atemluft auf und gibt Kohlendioxid an die auszuatmende Luft wieder ab.
Wenn dieser lebenswichtige Prozess gestört wird, wiegt das für Betroffene schwer. Sie leiden an einer Lungenkrankheit, wenn Atemwege, Lungenbläschen, Blutgefäße der Lunge oder Lungen- oder Rippenfell erkrankt sind. Viren oder Bakterien können akute Entzündungen in Bronchien und Lunge auslösen. Chronische Erkrankungen ziehen oft eine Verengung der Atemwege nach sich. Lungenerkrankungen: Welche sind die häufigsten Krankheitsbilder? Ein Überblick.
Asthma bronchiale
Atmen wie durch einen Strohhalm: Beim Asthma bronchiale sind die Atemwege chronisch entzündet und geschwollen. Anfallartig geht dies mit Atemnot einher, sobald die Atemwege sich stark verengen. Dabei bildet sich vermehrt Schleim, die Bronchialmuskulatur verkrampft sich, es entstehen Schwellungen auf der Schleimhaut. Ein Asthmaanfall kann wenige Sekunden bis zu mehreren Stunden andauern. Die Atemwege bei Asthmatikern reagieren auf bestimmte Reize wie Pollen, Überanstrengung und psychische Belastung mit zunehmender Empfindlichkeit und beginnen, sich krampfartig zu verengen. Die häufigsten Ursachen sind Allergene, verunreinigte Luft, Rauchen, Arzneimittel und Kälte. Patienten leiden unter den Symptomen ihrer Erkrankung: Keuchen, Husten, Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust. Dies kann lebensbedrohliche Ausmaße annehmen, geraten sie in einen Status asthmaticus einen Asthmaanfall oder eine Reihe von Anfällen, die sich über Stunden oder Tage hinziehen können.