Obwohl Pendimethalin als umweltschädlich und gesundheitsgefährdend gilt, ist es weiterhin in der Landwirtschaft im Einsatz – und gelangt über die Luft bis in unsere Wohnräume. Der Wirkstoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein und das Hormonsystem zu stören. Umweltorganisationen schlagen Alarm und fordern ein Verbot. Erfahren Sie, warum Pendimethalin so problematisch ist – und was jetzt passieren muss.
Pendimethalin ist ein in Deutschland häufig eingesetztes Herbizid zur Unkrautbekämpfung in der konventionellen Landwirtschaft. Mit einem Absatz von rund 665 Tonnen im Jahr 2023 zählt es zu den meistverwendeten Pestiziden im Land.
Gesundheitsrisiken und Umweltauswirkungen
Pendimethalin steht im Verdacht, das menschliche Hormonsystem zu beeinflussen, das Erbgut zu schädigen und möglicherweise krebserregend zu sein. In den USA wird es bereits als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Zudem ist es sehr giftig für Wasserorganismen und kann die Fortpflanzungsfähigkeit von Vögeln beeinträchtigen.
Verbreitung über die Luft
Besonders besorgniserregend ist die hohe Flüchtigkeit von Pendimethalin. Es wurde in einer Studie in fast 90 Prozent der Luftproben nachgewiesen, selbst in Wohngebieten und Naturschutzgebieten. Sogar im Hausstaub von Wohnungen konnte der Stoff festgestellt werden.
Zulassung trotz Risiken
Obwohl Pendimethalin in der EU als sogenannter „Substitutionskandidat“ gilt – also durch weniger gefährliche Alternativen ersetzt werden sollte – wurde seine Zulassung kürzlich ohne aktuelle Risikobewertung um weitere zwei Jahre verlängert. Dies erfolgte durch eine sogenannte „technische Verlängerung“, die eigentlich nur in Ausnahmefällen angewendet werden sollte.
Rechtliche Schritte gegen die Zulassung
Das Umweltinstitut München und das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft haben rechtliche Schritte gegen die Verlängerung der Zulassung eingeleitet. Sie fordern ein Verbot von Pendimethalin, um Mensch und Umwelt zu schützen.
Forderung nach Verbot
Angesichts der bekannten Risiken und der Verbreitung von Pendimethalin fordern Umweltorganisationen ein sofortiges Verbot des Herbizids. Sie betonen, dass es bereits heute durch nicht-chemische Alternativen ersetzt werden könnte.