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Wenn es um das Thema Weiblichkeit geht, betrifft es Männer und Frauen gleichermaßen. Das eine geht nicht ohne das andere. Ich gehe jedoch in diesem Artikel in erster Linie auf die Erfahrungen der Frauen ein. Wobei sie natürlich mit den Erfahrungen der Männer verknüpft sind. In den letzten Jahrzehnten ging es in unserer Gesellschaft immer wieder um Frauenthemen, wie Emanzipation, Gleichberechtigung, Gleichstellung und Frauenquote. Und tatsächlich geht es um eine neue Ära für uns Frauen, die schon vor langer Zeit begonnen hat und jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Wenn wir uns wieder erinnern, was Weiblichkeit bedeutet, die weibliche Urkraft, im Gegensatz zur männlichen, dann werden wir die Welt verändern. Diese Zeitepoche hält unendliche Möglichkeiten für uns bereit, und nicht nur für uns Frauen, sondern für die gesamte Entwicklung des Planeten.
Jahrtausende lange Erfahrungen prägen uns
Die sechstausend Jahre Patriarchat, die Vorherrschaft der Männer, die Unterdrückung der Frauen durch die Religion und die Gesellschaft, das Kleinhalten, ja generell die Missachtung des Weiblichen, haben uns alle geprägt und die Folgen davon sind noch immer zu spüren. Die Erfahrungen sind in unseren Genen kodiert und werden von Generation zu Generation weitergegeben. Sie zeigen sich im Verhalten der Frauen und Männer und bestimmen heute noch das Leben der gesamten Gesellschaft. Die Frauenfeindlichkeit zeigt sich nicht nur im Offensichtlichen. Die meisten Medikamente werden zum Beispiel an Männern getestet, viele Mediziner wissen über Frauenthemen wenig Bescheid und sind dennoch Frauenarzt. Die Werbung bedient sich mit großem Erfolg einem Frauenideal, das oft frauenfeindlich ist. Die Systeme sind noch immer überwiegend auf Männer ausgerichtet.
Mehr als Emanzipation
Trotz der Emanzipation der Frauen, der Eigenständigkeit, der Bewusstheit, die sich immer mehr auch gerade bei den jungen Frauen zeigt, sind wir noch weit entfernt, wirkliche Freiheit zu spüren und auch zu leben, geschweige denn zu erahnen, was weibliche Urkraft tatsächlich bedeutet. Dabei geht es nicht um egoistische Tendenzen wie: „Jetzt bin ich dran“, „Ich lasse mir nichts mehr bieten“, „Ich brauche keinen Mann, ich kann alles allein!“ Nein! Das sind Strukturen, die sich als Folge und Teil des Veränderungsprozesses zeigten – und auch immer noch präsent sind.
Es ist ein tiefes Gefühl, eine innere Haltung zu wissen, was Weiblichkeit bedeutet, wer ich als Frau bin und zu spüren, welche Kraft und auch welche Verantwortung damit einher geht. Und dabei geht es nicht nur um das Frausein an sich, sondern um Weiblichkeit, diese polare Kraft, ohne die im Universum nichts neues entstehen kann.



