Supermärkte, Discounter und Co. könnten schon ab 2029 verpflichtet sein, eine vollkommen neue Bezahloption einzuführen. Es ist der erste Schritt zur flächendeckenden Einführung von Central Bank Digital Currency (CBDC, Digitales Zentralbankgeld).
Die EU und die Europäische Zentralbank (EZB) planen die Einführung einer neuen digitalen Bezahlmethode, die überall von Supermärken bis Online-Shops verpflichtend verfügbar sein soll. Der sogenannte „Digitale Euro“ soll als offizielles Zahlungsmittel den gleichen rechtlichen Status wie Bargeld erhalten.
Ausnahmen von der Regelung soll es laut dem Fachmagazin Lebensmittelzeitung nur für ganz kleine Betriebe wie Marktstände geben. Für alle anderen gilt: Die neue Bezahlart muss akzeptiert werden – online und offline.
EU-Verordnung in Vorbereitung
EU-Kommission, Parlament und Ministerrat wollen sich noch im Herbst auf einen finalen Text für die EU-Verordnung einigen. Parallel entwickelt die EZB laut der Bundesbank ein Regelwerk, das festlegt, wie die neue Bezahloption zum Beispiel an Kassen oder in Apps technisch funktionieren soll.
Der Digitale Euro soll als offizielles Zahlungsmittel direkt auf einem Smartphone verfügbar sein und von der Europäischen Zentralbank ausgegeben werden. Das Guthaben liegt also nicht mehr bei einer Bank, sondern wird zentral verwaltet, was zusätzliche Sicherheit bieten soll. Einerseits. Doch wird ein zentrales System gehackt, ist der Teufel los. Das weiß jeder Nezwerk-Manager.
Auch die Integration in bestehende Händler-Apps wie Lidl Plus oder Rewe Bonus soll bereits diskutiert werden. Geplant sei zudem eine Offline-Funktion, damit auch bei Netzproblemen weiter bezahlt werden könne.
Vorreiter Oktoberfest
Währenddessen sorgt eine andere Entscheidung für Aufsehen: Auf dem diesjährigen Münchner Oktoberfest (20.09. – 5.10.) können Besucher des Festzelts „Münchner Stubn“ nur mehr digital bezahlen. Wie viele Festzelte werden es nächstes Jahr sein?
Schritt für Schritt wird das digitale Bezahlen eingeführt, zunächst freiwillig. Na klar: Niemand hat die Absicht, das Bargeld abzuschaffen. Aber wenn wir nicht aufpassen und nicht weiter konsequent auf die einzige anonyme Bezahlmethode setzen, statt aus Bequemlichkeit den digitalen Transfer zu nutzen, könnte am Ende die totale Kontrolle über unser monetäres Handeln stehen.