Endlich ein grüner Energiespeicher?

Flüssigsalz mit einigen Vorteilen

Das dänische Start-up Hyme Energy entwickelt gemeinsam mit dem Molkereikonzern Arla die weltweit größte industrielle grüne Wärmespeicheranlage.

Damit soll Strom aus erneuerbaren Energien (z. B. Wind- und Solarstrom) in Wärme gespeichert werden, um fossile Brennstoffe in der Milchpulverproduktion von Arla zu ersetzen.

Flüssigsalz-Kreislauf

Der Strom aus den erneuerbaren Quellen erhitzt ein Hydroxid-Salz (Natriumhydroxid, Schmelzpunkt ca. 320 °C) auf circa 600 °Celsius, wobei es verflüssigt und in Tanks für maximal mehrere Wochen im flüssigen (und damit nutzbaren) Zustand gespeichert werden kann. Bei Bedarf wird die Wärme wieder abgegeben, indem das Salz Dampf erzeugt, der in industriellen Prozessen genutzt werden kann. Anschließend kann das Salz wieder verflüssigt werden, es ist also beliebig oft recycelbar.

Berechnungen zeigen, dass Arla jährlich Kosten von rund drei Millionen Euro einsparen könnte. Damit, so Hyme, sei das Konzept klimaneutral, umweltschonend und wirtschaftlich zugleich. Es kommen keine Seltenen Erden oder Lithium zum Einsatz, wodurch Abhängigkeiten von Ländern wie China vermieden werden.

Hyme Energy entstand 2021 aus dem Kernkraft-Start-up Seaborg. Durch Zufall entdeckte das Unternehmen eine Salzspeicher-Lösung , die die Kosten für einen grünen Energiespeicher deutlich senken kann.

EU soll fördern

Das Projekt soll 2029 in Betrieb gehen. Die beiden Unternehmen wollen dafür 20–30 Millionen Euro Fördergelder von der EU beantragen. Langfristig will Hyme die Technologie auch anderen Industrien anbieten, wahlweise als Investment oder im Modell „Wärme als Dienstleistung“.

 

Quellen

Quelle: www.hyme.energy

Bild: ©ASSIASIA_AdobeStock