Haut im Gleichgewicht:

Anthroposophische Ansätze bei Neurodermitis und Psoriasis

Neue Studien beleuchten ganzheitliche Therapien von chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis.

Die Anthroposophische Medizin betrachtet die Haut als Spiegelbild des inneren Gleichgewichts von Körper, Seele und Geist – und bietet Ansätze, die weit über die reine Symptombehandlung hinausgehen.

Individuelle Neurodermitis-Therapie

Eine aktuelle Veröffentlichung von Karin Michael (2024) zeigt, wie bei Kindern mit Neurodermitis individuell abgestimmte Therapien eingesetzt werden. Aus Sicht der anthroposophischen Medizin ist bei Neurodermitis der Nerven-Sinnes-Prozess überaktiv und der Hautstoffwechsel geschwächt. Patienten leiden unter intensivem Juckreiz und seelischer Verletzlichkeit. Bei einer anthroposophischen Behandlung erhalten die Kinder rhythmische Einreibungen und künstlerische Therapien wie Malen oder Musizieren. Auch anthroposophische Arzneimittel kommen zum Einsatz, etwa potenziertes Silber (Argentum) und Quarz, um die aufbauenden Hautprozesse zu stärken.

Stoffwechsel ins Gleichgewicht bei Psoriasis

Demgegenüber liegt bei Psoriasis laut anthroposophischem Verständnis eine Überaktivität des Stoffwechsels vor – die Ich-Organisation kann diesen nicht ausreichend regulieren. Eine Studie von Christoph M. Schempp (2022) betrachtet die Herangehensweise der Anthroposophischen Medizin bei dieser Hauterkrankung: Um das Gleichgewicht wiederherzustellen, werden hier Mistelpräparate, Antimon und Lichttherapie angewendet. Zusätzlich wird empfohlen, durch fettarme Ernährung, Bewegung und eine gezielte Lebertherapie den Stoffwechsel zu harmonisieren. Für die lokale Behandlung der Haut werden dabei klassische Präparate wie Salicylsäure oder Cignolin ergänzt.

Insgesamt zeigen die beiden Studien, dass anthroposophische Therapien bei Neurodermitis und Psoriasis helfen beziehungsweise die schulmedizinische Behandlung ergänzen können.