Die aktuelle und umfassende Studie „Bestimmung von Expositionen gegenüber elektromagnetischen Feldern der Elektromobilität“,, beschreibt, dass Insassen von Elektrofahrzeugen routinemäßig überraschend starken elektromagnetischen Impulsen, sogenannten Transienten, ausgesetzt sind. Die Studie wurde vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz in Auftrag gegeben und von den Seibersdorf Labs durchgeführt.
Transienten sind Energieausbrüche, die bei Übergängen stromführender Systeme in ein neues Gleichgewicht häufig chaotisch auftreten. Sie werden seit Jahrzehnten mit im Bereich der Strahlungsexposition kontrovers diskutiert, weil sie die geltenden europäischen Referenzwerte oft um bis zum Zwölffachen überschreiten. Sie treten besonders in Hybridmodellen auf.
Laut den Forschern der Seibersdorf Labs in Österreich sind diese Spitzenfelder „erstaunlich hoch“ und treten besonders bei abrupten Veränderungen wie starkem Beschleunigen oder Bremsen auf.
Die Studienautoren vermuten, dass einige Hersteller diese Emissionen in der Designphase nicht ausreichend berücksichtigen. Erschwerend kommt hinzu, dass aktuelle Messprotokolle die relevantesten Transienten mit einer Dauer von unter 200 Millisekunden oft nicht erfassen.
Experten fordern die Fahrzeughersteller daher auf, Magnetfelder frühzeitig im Fahrzeugdesign zu berücksichtigen, da technisch niedrige Expositionsniveaus machbar wären. Obwohl bekannt ist, dass Magnetfeldspitzen mit Gesundheitsrisiken einhergehen, ist die Forschung zu den Auswirkungen von Transienten auf die menschliche Gesundheit lückenhaft. Eine Weiterentwicklung der Messstandards ist dringend erforderlich, um so eine Basis für einen umfassenden Strahlenschutz zu schaffen.